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Wenn die Wahrheit nicht ruht

Wenn die Wahrheit nicht ruht

Titel: Wenn die Wahrheit nicht ruht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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Leonie nicht. Peter wartete geduldig ab. Dann, gerade als er nachha ken wollte, setzte sie sich auf. „ Peter ?“
    „Ja?“
    „Was ist mit meinem Papa?“
    Ein Blick in die flehenden , grossen , grünen Augen , und ihm brach beinahe das Herz. „ Er hat sich sehr weh getan und die Ärzte versuchen ihn jetzt wieder heil zu machen. Mehr weiss ich auch noch nicht. Kanns t du mir sagen, wie er sich weh getan hat?“
    „Hm.“ Wie ihre Mutter es immer tat, legte Leonie die Stirn in Falten und dachte nach. „Papa hat mit dem Schnee getanzt. Er war ganz schnell und dann kam plötzlich ein anderer Mann und dann hat der Schnee Papa aufgefressen.“
    Der Polizist zog eine Augenbraue hoch. „Es kam ein anderer Mann? Kannst du mir mehr darüber sagen?“
    „Er ist ganz furchtbar schnell gefahren und dann kam er bei Papa an, es gab ganz viel Schnee in der Luft und ich konnte nichts mehr sehen. Als ich wieder sehen konnte, lag Papa am Boden und der Mann war weg.“
    „ Wie hat dieser Mann denn ausgesehen?“
    „Ich weiss nicht genau. Er hatte eine Kappe an, eine grosse Brille und einen grauen Skianzug. Mehr kann ich nicht sagen.“ Als hätte sie durch das Fehlen weiterer Informationen eine Prüfung nicht best and en , schaute sie reumütig zu Peter hoch. Dieser legte den Arm um sie und drückte sie fest an sich.
    „Ist schon gut Kleines, du hast alles richtig und sehr gut gemacht. Ich werde dich jetzt kurz alleine lassen, um noch mit deiner Mama zu sprechen. Hast du Lust auf eine heisse Schokolade?“
    Hin - und her gerissen, ob sie nein sagen sollte, weil er ein F remder war , oder ob sie ja sagen durfte, da er zwar fremd, aber immerhin ein Polizist war und ihre Mutter ausserdem gegenüber sass, brachte Leonie schliesslich ein Nicken zustande.
    „Das habe ich mir doch gedacht. Hier.“ Peter drückte ihr eine Münze in die Hände. „Ich hole jetzt nur noch kurz eine Krankenschwester, die dich begleiten wird, damit du dich in diesem grossen Krankenhaus nicht verläufst.“
     
    Nachdem Leonie und die Krankenschwester Hand in Hand in Richtung heisse Schokolode aufgebrochen waren, setzte sich Peter wieder zu seinem Partner. „Und nun zu Ihnen. Wie haben Sie den Vorfall erlebt?“
    Verena sta rr te auf ihre ineinanderverschlungenen Hände und rang nach Worten. „Da kam ein Mann, er ist sehr schnell gefahren. Wir waren beinahe alleine auf der Piste und er tauchte plötzlich wie aus dem Nichts auf.“
    „Woher kam er?“
    „Ich weiss nicht, er war auf einmal da. Irgendwie habe ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung neben der Piste wahrgenommen, aber nicht weiter darauf geachtet, bis eben dieser Mensch meinen Mann umgefahren hat. “
    Es wurden zwar andere Worte gebraucht, ab er am Ende erzählte Verena das G leiche, das Leonie dem Polizisten zuvor schon geschildert hatte. Die beiden Beamten erhoben sich , und bevor sie gingen, sicherten sie Verena zu, alles zu tun, was in ihrer Macht lag, um den Schuldigen zu finden. Allerdings liessen sie auch keine Zweifel darüber aufkommen, dass sich dieses Unterfangen äusserst schwierig gestalten würde.
     
    Kaum hatten die Polizisten das Krankenhaus verlasse n und Leonie ihren Platz mit einer heissen Schokolade in den Händen wieder eingenommen, trat ein Arzt auf Verena zu.
    „Frau Ebner?“
    Aufgeschreckt dadurch erneut angesprochen zu werden, schoss Verenas Kopf in die Höhe. M it der Erkenntnis, wer vor ihr s tand , erhob sie sich. Ängstlich sah sie den Mann in dem weissen Kittel an. „Ja?“
    „Ihrem Mann geht es gut. Er hatte innere Blutungen, die wir stoppen konnten . Dazu kommen zwei gequetschte Rippen und ein gebrochenes Bein. Bis er wieder auf der Höhe ist, braucht er eine ganze Weile Ruhe, aber ich schätze, er wird wieder. Zurzeit schläft er noch, die Narkose wird aber bald nachlassen. Möchten Sie zu ihm?“
    „Und ob!“ Leonie war so schnell aufgesprungen, dass ihre Schokolade über den Becherrand direkt auf ihre Kleidung schwappte. Nun stand sie, den Becher mit beiden Händen fest umklammert und einem grossen braunen Fleck auf ihrem Pulli , vor dem Arzt und starrte zu ihm hoch, während er sich von Verena abwandte und gutmütig zu ihr hinunterlächelte. „Na dann , junge Dame, nichts wie los!“
     
     

2010
     
    Auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen an der Wärme überredete Sören Leonie dazu, in sein Hotelzimmer zu gehen. Ohne Hintergedanken, wie er mit einem Augenzwinkern anfügte. Dort angekommen kam Leonie nicht umhin, über die besondere

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