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Wenn Die Wahrheit Stirbt

Titel: Wenn Die Wahrheit Stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie , Andreas Jäger
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an.

    »Sind Drogen im Spiel?« Gemma dachte an Rashids Vermutung, dass Terry Gilles ein Fixer war, und an die Folgen für die Ermittlungen des Drogendezernats.
    Und für Charlotte.
    Aber sie konnte Janice Silverman nicht über diese Verdachtsmomente informieren, ohne zu erklären, wie sie davon erfahren hatte. Und sie konnte jetzt nicht mit Kincaid darüber sprechen, solange Toby und Kit in der Küche herumwuselten.
    »Vielleicht«, antwortete Kincaid und fügte hinzu: »Geht’s dir gut? Du hörst dich ein bisschen matt an.«
    »Oh doch, mir geht’s gut. Es war einfach nur - ein langer Tag. Ich erzähl’s dir, wenn du da bist.«
     
    Doch als Kincaid ein paar Stunden später nach Hause kam, nach einem - allerdings sehr unbefriedigenden - Gespräch mit seinem Kollegen aus dem Drogendezernat, lag Gemma bereits im Bett und schlief fest.
    Und als er am nächsten Morgen ein bisschen später als sonst aufwachte und nach unten ging, war sie schon weg, während Kit und Toby noch am Frühstückstisch saßen.
    »Sie hat einen Anruf bekommen«, erklärte Kit. »Wieder ein Einbruch mitten in der Nacht. In der Golborne Road diesmal.« Er schien stolz darauf, die Information weitergeben zu können. »Setz dich, ich hab dir’nen Toast gemacht.«
    »Danke, Sportsfreund.« Kincaid sah auf die Küchenuhr. »Aber ich muss mich beeilen, wenn ich Toby noch rechtzeitig in die Kinderbetreuung bringen soll.«
    Er schickte Toby seinen Rucksack holen und hatte gerade den ersten Bissen Marmeladentoast mit einem Schluck Kaffee hinuntergespült, als sein Handy klingelte. Als er sah, dass es Cullen war, biss er noch einmal in seinen Toast, bevor er sich meldete. »Bin schon unterwegs«, sagte er. »Ich muss nur noch schnell -«

    Cullen fiel ihm ins Wort, mit einer Stimme, die eine halbe Oktave höher als gewöhnlich war. »Chef, Sie werden’s nicht glauben, was heute Morgen die Topstory in der verdammten Klatschpresse ist!«
     
    »Chefin.« Melody lugte zu Gemmas Bürotür herein. »Der Super würde Sie gerne sprechen.«
    Gemma blickte von dem Bericht auf, den sie gerade am Computerbildschirm durchlas. Diesmal war es kein Einbruch gewesen, sondern ein Raubüberfall. Der Inhaber eines kleinen Lebensmittelgeschäfts war angegriffen worden, als er bei Tagesanbruch seinen Laden aufgesperrt hatte. »Mark?«, fragte sie, da sie annahm, dass Melody von ihrem Chef Superintendent Lamb sprach, wenngleich sie sich wunderte, dass Melody es für nötig hielt, ihn anzukündigen.
    »Nein.« Melody senkte die Stimme zu einem nachdrücklichen Flüstern. » Ihr Super. Duncan.«
    Sie verschwand, und gleich darauf kam Kincaid mit einer wahren Donnerwettermiene in ihr Büro gestürmt. Er schlug die Tür hinter sich zu und warf eine Zeitung auf Gemmas Schreibtisch. »Hast du das schon gesehen?«
    Gemma drehte die Zeitung um. Es war die Morgenausgabe der Chronicle , und die Schlagzeile lautete: Sklavenhandels-Gerüchte um berüchtigten Sexclub in Whitechapel.
    »Was?« Sie zog die Zeitung näher heran und überflog den Leitartikel. Im gewohnt reißerischen Stil der Chronicle hieß es dort, man habe erfahren, dass die Polizei im Umfeld eines exklusiven Privatclubs in Whitechapel ermittle, in dem ein bekannter bangladeschischer Geschäftsmann, der sich demnächst wegen Menschenhandels vor Gericht zu verantworten habe, ein und aus gehe. Der Artikel nannte Azads Namen, listete die Anklagepunkte der Staatsanwaltschaft in seinem anstehenden Prozess wegen Menschenschmuggels auf und gab dann noch
einen Überblick über die verschiedenen Geschäfte, an denen er angeblich beteiligt war.
    Anschließend schilderte der Verfasser, ohne eine genaue Adresse zu nennen, in grellen Farben den Club in der Nähe der historischen Artillery Lane in Whitechapel, einschließlich der bildhübschen Hostessen, denen unterstellt wurde, sie seien im Grunde kaum mehr als Edelprostituierte. Zum Schluss deutete er noch an, dass der Club Personen Unterschlupf gewähre, deren unrecht erworbener Reichtum es ihnen erlaubte, sich über die britischen Gesetze und die Menschenrechte hinwegzusetzen.
    »Was zum -« Gemma starrte fassungslos die Seite an und blickte dann zu Kincaid auf. »Das ist Ritchies Club. Die reden hier über Ritchies Club. Wo zum Teufel haben sie das her?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer.« Er setzte sich ihr gegenüber an den Schreibtisch. »Aber ich hatte schon den Chief Superintendent am Telefon, der schon den Assistant Commissioner am Telefon hatte, der wiederum weiß

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