Wenn du denkst, du hast mich schon
zu erringen gilt. Verstehst du? Wenn man erst mal im Rampenlicht steht, finden sich immer Leute, die sich zu dem hingezogen fühlen, was man verkörpert, aber den Menschen hinter der Fassade sehen sie dabei nicht.” Er setzte sich neben sie. „Be i dir ist das etwas anderes. Du kennst mich, so wie ich bin, und kannst dich erinnern, wie ich dich früher geärgert habe. Aber weißt du, wir kennen uns eben schon so lange.
Warum sollte ich dich nicht heiraten wollen? Sieh es mal von meiner Seite. Du bist ehrlich, verlässlich und treu. Du bist bereit, mich zu heiraten, ohne irgendwelche Forderungen zu stellen.”
Sie musterte ihn ein wenig skeptisch. „Welche denn?”
„Nun, du weißt, wie wichtig mir die Rodeoveranstaltungen sind und welchen Spaß es mir macht, daran teilzunehmen, auch wenn es gefährlich ist und ich schon ein paarmal verletzt wurde. Früher war ich mit Frauen verabredet, die haben darauf bestanden, dass ich aufhöre, weil sie sich zu große Sorgen um mich machten und weil ich zu viel unterwegs war. Dir macht das nichts aus. Du akzeptierst mich so, wie ich bin. Mein Beruf stört dich nicht. Du kannst dir vermutlich nicht vorstellen, wie wichtig das für mich ist.”
Sie holte tief Luft und atmete aufseufzend aus. „Und falls ich mich nach einem Jahr entscheide, dass ich nicht mehr mit dir verheiratet sein will?”
„Mein Angebot bleibt bestehen”, erwiderte er ohne Zögern. „Ich hege keine unrealistischen Erwartungen, was unsere Zukunft angeht, und bin bereit, jeden Tag zu nehmen, was kommt.
Zumindest weiß ich, dass ich dir geholfen habe, als du es am meisten brauchtest.”
Sofort wurde sie ernst. „Ich werde dir alles zurückzahlen, sobald ich das Geld habe.”
„Das musst du nicht, Megan. Es ist kein Kredit. Sollte es auch nie sein. Vergiss das nicht.”
Er wandte sich ihr zu und küsste sie zärtlich. Megan fiel der Unterschied nicht auf. Ihr Herz begann wie von selbst zu rasen, und Sehnsucht breitete sich in ihrem ganzen Körper aus.
Als er sich von ihr löste, brachte sie es nicht fertig, seinem Blick zu begegnen.
„Morgen reise ich wieder ab”, sagte er. „Ich werde drei Wochen weg sein. Glaubst du, du kannst in der Zeit die Hochzeitsvorbereitungen treffen?”
Sie hob die Schultern. „Was gibt es da vorzubereiten? Wir gehen doch nur zum Gericht, holen uns eine Heiratserlaubnis und machen einen Termin beim Pastor?”
„Ja. Wir sollten auch ein paar Freunde einladen und einen Empfang geben und …”
Sie nickte bedächtig. „Das gehört wohl dazu.”
„Unsere Familien würden es uns niemals verzeihen, wenn wir uns nicht daran hielten. Das weißt du. Ich bin der erste in meiner Familie, der heiratet. Und bei dir ist es genauso.”
„Stimmt wohl”, pflichtete sie ihm widerstrebend bei. „Kommt mir so vor, als wäre es ein Riesenaufwand für etwas, das nur wenige Minuten dauert”, murmelte sie. Sie war müde und aufgedreht, gleichzeitig aber auch enttäuscht, wie sie es noch nie erlebt hatte.
Bei Travis’ Lachen rieselte ihr ein warmer Schauer über den Rücken. „Eine Frau wie dich gibt es nicht noch mal, Schatz. Du bist schon etwas Besonderes.” Er zog sie mit sich. „Komm, ich bring dich ins Haus, sonst schläfst du mir noch hier draußen ein.”
Jede Bewegung fiel ihr schwer. Sie stöhnte und wollte sich die Schuhe ausziehen.
„Erinnere mich, diese Schuhe nie wieder anzuziehen.”
„Sie haben aber keine höheren Absätze als deine Stiefel.”
„Mich stören die Riemen. Meine Füße rutschen hin und her. In den Stiefeln habe ich mehr Halt.”
„Wie du willst, Liebling. Aber du sahst wirklich blendend aus heute in dem Kleid und den Sandaletten - wie ein Sonnenstrahl.”
Sie blieb stehen, als sie die Hintertür erreichten. „Danke für den schönen Tag.”
Er trat auf sie zu, blieb dann jedoch stehen und schob seine Hände in die hinteren Hosentaschen. „Ich rufe dich morgen an, ehe ich fahre, und ich melde mich von unterwegs, damit du mich auf dem laufenden halten kannst, was hier so passiert.”
Sie nickte.
„Ich habe vergessen, dir gestern den Scheck zu geben. Ich schicke ihn dir aber zu. Dann kannst du die Hypothek schon mal bezahlen und brauchst dir darüber keine Sorgen mehr zu machen.”
„Oh, aber du musst nicht…”
„O doch, ich muss. Lass uns nicht übers Geld streiten. Das ist nicht so wichtig.”
„Nicht wichtig! Das stimmt doch nicht. Es ist doch der Grund, warum wir heiraten wollen, Travis Kane. Wie kannst du
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