Wenn du denkst, du hast mich schon
wir Moms Schmuck behalten haben, weiß ich genau, dass Mom so einen nicht hatte.” Vorsichtig berührte sie den kleinen Diamanten.
„Das stimmt. Von Mom ist er nicht.”
„Wo hast du ihn dann her? Ich habe ihn noch nie gesehen.”
„Travis Kane hat ihn mir gestern ge schenkt.”
Maribeth riss die Augen weit auf und starrte Megan ungläubig an. „Travis Kane hat dir einen Ring geschenkt? Wieso das?”
„Aus dem üblichen Anlass, denke ich.” Sie zögerte und suchte noch nach den passenden Worten, um ihrer Schwester ihre Entscheid ung zu erklären.
„Für einen Freundschaftsring sieht er zu teuer aus. Der einzige andere Anlass, der mir einfällt, ist eine Verlobung”, kombinierte Maribeth.
„Ganz richtig”, erwiderte Megan leise.
Maribeth jubelte laut und rief: „Mollie! Du musst sofort kommen und dir das ansehen!”
Hastig richtete Megan sich auf. „Um Himmels willen, Maribeth, beruhige dich! Es gibt keinen Grund, so …”
„Was ist denn? Was ist passiert?” Atemlos kam Mollie ins Zimmer gerannt. Sie musterte ihre Schwestern, als suche sie nach einer körperlichen Verletzung oder einem Anzeichen von drohender Krankheit. „Maribeth, was hast du? Wie oft muss ich dir noch sagen, du sollst dich nicht so aufführen? Ich habe schon geglaubt, jemand wollte dich umbringen.”
„Das hatte ich auch schon vor”, versetzte Megan ärgerlich, als sie sich aufrichtete und gegen ihre Kissen lehnte.
Maribeth beachtete ihre Worte nicht. Sie war viel zu sehr mit ihrer erstaunlichen Entdeckung beschäftigt. „Megan und Travis wollen heiraten! Wusstest du das? Hat sie dir das erzählt? Ich kann gar nicht glauben, dass sie niemandem etwas davon gesagt hat. Sie …”
Entsetzt wandte sich Mollie Megan zu. „Megan? Aber ich dachte, wir hätten darüber …”
„Zeig ihr deinen Ring!” verlangte Maribeth und hüpfte begeistert auf dem Bett. „K omm, zeig ihn ihr!”
Langsam zog Megan ihre Hand unter der Bettdecke hervor und hielt sie Mollie nur widerstrebend hin. Mollie kam ums Bett herum, setzte sich auf die andere Seite und musterte Megans Hand, als hätte sie eine Klapperschlange vor sich.
„Megan?” flüsterte sie betroffen, und ihre Stimme zitterte. „O Megan, ich dachte, du wolltest wenigstens noch etwas warten und es dir noch mal gründlich überlegen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass du tatsächlich - oh, Megan, was hast du nur gemacht?”
Megan bemühte sich, ruhig zu bleiben. Sie hatte ihrer Schwester ihr Vorhaben geschildert.
Es war nicht ihre Schuld, wenn Mollie nicht geglaubt hatte, dass sie es auch ausführen würde.
Zum Glück hatte sie ein paar Wochen Zeit, ihre Schwester davon zu überzeugen, dass sie wusste, was sie tat.
„Ich habe seinen Antrag angenommen, Mollie. Es ist in Ordnung so. Ganz bestimmt. Es wird alles prima laufen.”
Tränen traten Mollie in die Augen. ,,O Megan.”
„Nicht doch, Mollie. Du solltest dich für mich freuen. Ich werde tatsächlich heiraten! Ich, Megan O’Brien, bin eine Braut!”
„Freuen? Darüber, dass Travis dir weisgemacht hat, er meint es ernst?” fragte Mollie, und ihre Augen funkelten zornig. Entsetzt starrte sie auf den Ring. „Hat er ihn dir etwa geschenkt, damit du …” Sie hielt inne und holte tief Luft. „Hat er versucht, dich gestern abend zu verführen? Ja? Bitte, sag nein.”
Megan kroch aus dem Bett und warf ihrer Schwester einen verächtlichen Blick zu.
„Natürlich hat er mich nicht verführt, du Dummkopf! So ein Typ ist Travis nicht. Er hat sich benommen wie ein Gentleman.”
Mollie schüttelte den Kopf. „Er benutzt dich nur für seine rätselhaften Zwecke. Begreifst du das nicht? Er schmeichelt dir, damit du ihm vertraust und glaubst. Dann wird er sich von dir abwenden wie von allen anderen, mit denen er zusammen war.”
Nun wurde Megan ärgerlich. Immerhin war es ihr Leben, über das sie da redeten. Und es war ihre Entscheidung. Sie konnte verstehen, dass Mollie sie vor einer Enttäuschung bewahren wollte. Doch was sie da sagte, war übertrieben.
„Er hat mir erzählt, dass er die anderen gar nicht hatte heiraten wollen.”
Mollie hob den Blick. „Aber dich will er heiraten.”
Megan nickte. „Ja.”
„Oh, Megan.”
„Du glaubst mir nicht?”
„Sicher glaube ich dir. Ihm glaube ich nicht. Ich traue diesem Mann nun einmal nicht über den Weg.”
„Gewöhn dich schon mal an den Gedanken, denn in ein paar Wochen wird er dein Schwager sein.”
„In ein paar Wochen! Was soll das heißen? Wollt
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