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Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie

Titel: Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Oliver
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zurück.
    Â»Ich komm ja schon.« Es ist ein Jammer, aber was kann man schon machen? Leben und leben lassen.
    Im Eiscafé bestellen Lindsay und ich beide gehäuft volle Becher Schokoladenjoghurteis mit gehacktem Erdnussbutterkonfekt und ich streue noch Streusel darüber. Ich habe wieder Appetit, das ist mal sicher. Alles läuft so, wie ich es geplant habe. Heute Abend ist keine Party, zumindest nicht für uns, es wird nicht gefahren und gibt keine Autos. Ich bin sicher, dass damit alles in Ordnung kommt – dass dieZeitfalte ausgebügelt wird, dass ich aus was auch immer für einen Albtraum ich da gerade durchlebe aufwachen werde. Vielleicht werde ich mich irgendwo keuchend in einem Krankenhausbett aufsetzen, umringt von Freunden und Familie. Ich kann mir die Szene lebhaft vorstellen: meine Eltern den Tränen nahe, Izzy, die mir weinend um den Hals fällt, Lindsay und Ally und Elody und …
    Ein Bild von Kent blitzt in meinem Kopf auf und ich schiebe es schnell beiseite.
    â€¦ und Rob. Rob natürlich.
    Aber das ist der Schlüssel. Ich bin mir sicher. Den Tag durchleben. Die Regeln beachten. Von Kents Party wegbleiben. Ganz einfach.
    Â»Langsam.« Lindsay grinst und schaufelt sich einen riesigen Löffel Joghurt in den Mund. »Du willst doch nicht fett und Jungfrau sein.«  
    Â»Besser als fett mit Tripper«, sage ich und schnipse ein Stückchen Schokolade zu ihr rüber.
    Sie schnipst eins zurück. »Machst du Witze? Ich bin so sauber, dass man von mir essen könnte.«
    Â»Das Lindsay-Buffet. Weiß Patrick, dass du so leicht zu haben bist?«
    Â»Ekelhaft.«
    Lindsay kämpft mit ihrem Jumbobecher und versucht das perfekte Stück Schokolade auszugraben. Aber wir lachen beide und schließlich schleudert sie einen ganzen Löffel voll Joghurteis auf mich. Es trifft mich direkt über dem linken Auge.
    Sie keucht und hält sich eine Hand vor den Mund. Das Joghurteis rutscht über mein Gesicht und landet mit einem Platsch genau auf dem Pelz, der meine linke Brust bedeckt.
    Â»Es tut mir echt total leid«, sagt Lindsay, wobei ihre Stimme vonihrer Hand gedämpft wird. Sie hat die Augen weit aufgerissen und es ist offensichtlich, dass sie versucht, sich das Lachen zu verkneifen. »Glaubst du, dein Top ist hinüber?«
    Â»Noch nicht«, sage ich, schaufle einen großen Löffel Joghurteis aus dem Becher und feuere es auf sie ab. Es trifft sie seitlich am Kopf, genau in den Haaren.
    Sie kreischt: »Du Schlampe!«, und dann rennen wir gebückt durchs Eiscafé, verstecken uns hinter Stühlen und Tischen, schaufeln große Löffel voll Schokoladeneis aus den Bechern und nutzen unsere Löffel als Katapulte, um uns gegenseitig zu beschießen.
    BEURTEILE EINEN SPORTLEHRER NIE NACH SEINEM SCHNAUZER
    Auf dem Rückweg zur Schule können Lindsay und ich gar nicht aufhören zu lachen. Es ist schwer zu erklären, aber ich bin glücklicher denn seit Jahren, als fiele mir alles zum ersten Mal auf: der scharfe Geruch nach Winter, das seltsame und schräge Licht, die Art, wie die Wolken langsam über den Himmel ziehen. Der Pelzbesatz unserer Tanktops ist total verfilzt und ekelhaft und wir haben überall Wasserflecken. Ständig hupen uns Autos an und wir winken und werfen ihnen allen Kusshände zu. Ein schwarzer Mercedes fährt vorbei und Lindsay beugt sich vor, klatscht sich mit der Hand auf den Hintern und schreit: »Zehn Dollar! Zehn Dollar!«
    Ich knuffe sie auf den Arm. »Das könnte mein Vater sein.«
    Â»Tut mir leid, wenn ich dir das so deutlich sage, aber dein Vater fährt keinen Mercedes.« Lindsay streicht sich die Haare aus dem Gesicht. Sie sind strähnig und nass. Wir mussten uns auf dem Klo waschen, nachdem uns die Frau im Eiscafé angeschrien hatte und damitdrohte, die Polizei zu rufen, wenn wir je wieder einen Fuß in ihr Lokal setzen sollten.
    Â»Du bist unmöglich«, sage ich.
    Â»Aber du liebst mich trotzdem«, erwidert Lindsay, greift nach meinem Arm und schmiegt sich an mich. Uns ist beiden eiskalt.
    Â»Das stimmt, ich liebe ich«, sage ich und das meine ich auch. Ich liebe sie, ich liebe die hässlichen senfgelben Backsteine der Schule und die magentarot gestrichenen Gänge. Ich liebe Ridgeview, weil es so klein und langweilig ist, und ich liebe alles und jeden darin. Ich liebe mein Leben. Ich will mein Leben.
    Â»Ich dich auch, Baby.«
    Als

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