Wenn Eltern es zu gut meinen
möglichen Grenzen sind, mit Güte zu behandeln. Wir werden mitfühlend mit uns
selbst, wenn wir feststellen, dass wir uns von unerreichbaren Idealen unter Druck setzen lassen, und konzentrieren uns gelassen darauf, den Gefühlen zu erlauben, durch uns hindurchzufließen. Dann versuchen wir, mehr Selbsterkenntnis zu gewinnen, indem wir unsere weniger hilfreichen emotionalen Gewohnheiten wahrnehmen: wie wir gelernt haben, uns zu verteidigen, indem wir unsere Handlungen und Gedanken rationalisieren oder kritisieren. Wir machen uns das alles voller Mitgefühl bewusst und sagen oder tun etwas, um all das zu akzeptieren. Ich persönlich nehme mir einen Augenblick Zeit, um meine Schwächen, Grenzen oder Fehler zu würdigen, weil sie mich an mein Menschsein erinnern.
Um gegen die Gewohnheit der negativen Selbsteinschätzung und überzogener Ansprüche anzugehen, sollten wir ein paar Dinge beachten und dasselbe auch unseren Kindern beibringen. Vor allem sollten wir an die denken, von denen wir unmittelbar abhängen - an uns selbst, diejenigen, die mit uns zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem Raum sind, und jene, zu denen wir enge Beziehungen haben. Unsere Worte und Handlungen sollten unsere Verbundenheit mit diesen Menschen unterstützen - wir müssen nicht notgedrungen einer Meinung mit ihnen sein, aber wir sollten uns ihre Wünsche und Verletzlichkeiten klarmachen. Beim Sprechen oder Handeln sollten wir die Achtung vor uns selbst und den Menschen aufrechterhalten, mit denen wir in Beziehung stehen.
Beim Reden ist es hilfreich, eine einfache Regel zu befolgen, die man auch Kindern beibringen kann. Wenn wir von Konflikten oder negativen Gefühlen geplagt sind - oder auch bei anderen Gelegenheiten -,
sollten wir einen Schritt zurücktreten und uns fragen, ob das, was wir sagen wollen, 1. wahr, 2. freundlich und 3. notwendig ist. Wenn ja, sollten wir sprechen. Wenn nicht, sollten wir unsere Worte überdenken. Erwarten Sie dabei keine Perfektion von sich, sondern betrachten Sie es als generelle Leitlinie und rufen Sie es gelegentlich auch Ihren Kindern in Erinnerung. 8
Erinnern Sie sich (und Ihre Kinder) auch daran, möglichst immer vor dem Sprechen einen Augenblick innezuhalten, um Ihre Gedanken, Gefühle, Einstellungen und Ihre Empathie gegenüber den Anwesenden zu prüfen. Nachdem Sie gesprochen oder gehandelt haben, können Sie Rückschau halten und prüfen, worin das Resultat besteht. Ihre Selbstakzeptanz wird automatisch größer, wenn Sie darauf achtgeben, was bei anderen vorgeht, denn auf diese Weise rufen Sie sich in Erinnerung, dass Sie nicht allein sind und sich auf andere verlassen können. Wenn Ihre Worte unpassend oder verletzend waren, können Sie sich entschuldigen und versuchen, es besser zu machen. Es gibt kein ideales Ende in diesem Prozess.
Wenn Kinder gelernt haben, sich selbst zu überprüfen und sich mit Mitgefühl und Güte anzunehmen, sind sie allmählich dankbar für ihre Fehler, Schwächen, Grenzen und sogar für ihre schlechten Gewohnheiten. Schlechte Gewohnheiten können uns etwas lehren. Wenn sie uns bewusst werden, wie es zwangsläufig irgendwann geschieht, lernen wir immer aus ihnen, ganz gleich, ob wir allein oder mit anderen zusammen sind. Auch unsere Fehler sind freundliche Begleiter, wenn sie uns zum Lachen bringen und helfen, uns besser wahrzunehmen. Und so können wir uns an
unserer eigenen Gesellschaft erfreuen, ganz gleich, was wir gerade tun.
Unser Mitgefühl mit uns selbst stärkt unsere Autonomie, weil wir weniger Angst vor Herausforderungen und Schwierigkeiten haben. Was immer uns begegnen mag, wir werden einen Weg finden, damit umzugehen und daraus zu lernen. Wenn wir sogar in unserer Selbst kritik gütig sind, werden wir offener, flexibler und mutiger in unseren Beziehungen, Führungsrollen und unserer Kreativität einerseits und in Schmerz und Schwierigkeiten andererseits. Wir trauen uns zu, mit unseren Stärken und Schwächen umgehen zu können und die notwendige Hilfe zu bekommen, ohne uns innerlich zu überfordern.
Indem wir unseren Kindern diese Beziehungsfähigkeit beibringen und sie vorleben, können wir den Druck und die Negativität der Selbstwertfalle bannen und das Glück hereinbitten, wenn es an die Tür klopft. Schließlich werden wir uns in unserer eigenen Gesellschaft genauso wohl fühlen wie in der Gesellschaft anderer, weil wir uns nur selten scharf von anderen abgrenzen, außer wenn es notwendig ist, um Unterschiede und Grenzen zu betrachten. Mit Mitgefühl
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