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Wenn es daemmert

Wenn es daemmert

Titel: Wenn es daemmert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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könnte.«
    »Ach?«
    »In gewisser Weise sitzen wir im selben Boot. Chief Inspector Brady hat sich nicht gerade in Sie verliebt, und da Sie ihm – was ich Ihnen nicht übel nehme – von Pepa erzählt haben, darf auch ich ihn neuerdings zu meinen regelmäßigen Gästen zählen.«
    »Cedric, ich wollte Sie nicht in irgendetwas hineinziehen«, sagte Mina. »Ich habe nur …«
    »Chief Inspector Brady hatte schon vorher sehr ausgefallene Theorien darüber, warum ich gezwungen war, Matt umzubringen«, unterbrach er sie und lächelte leicht. Mina konnte in der Küche hören, wie Margaret Geschirr aus den Umzugskartons in die Schränke räumte.
    »Auch wenn ich kein großer Freund von Brady bin – ich denke, Sie sollten unbedingt zur Polizei gehen. Gerade unter diesen Umständen. Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht helfen. Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen.«
    »Sie verstehen nicht. Ich   kann nicht   zur Polizei gehen.«
    Mina sah ihn scharf an. »Weil Sie Angst haben, es könnte ein schlechtes Licht auf Ihren Vater werfen?«
    »So in der Art, ja.«
    Sie nickte und beschloss, sich darauf einzulassen. Vielleicht hatte er Recht. Vielleicht war es keine schlechte Idee, Bradys Gedankengänge in eine andere Richtung zu lenken, weit weg von ihr. »Gut. Lassen Sie uns einen Moment über diese Agentur nachdenken. Menschenhandel funktioniert doch so: Die Frauen bekommen falsche Papiere und werden in ein anderes Land geschmuggelt, und dann arbeiten sie als Prostituierte das Geld ab, das sie dem Schmuggler schulden. So ungefähr, oder?«
    »Nur, dass es keine Frauen sind, sondern Mädchen. Und Jungen. Minderjährige. Sie werden als Au-pairs getarnt und, soweit ich das dieser Webseite entnehmen konnte, für variable Zeiträume ›vermietet‹. Ich weiß nicht einmal, ob das etwas Neues ist. Vielleicht ist es ja sogar üblich … Ich kenne mich mit solchen Dingen nicht aus. Und am allerwenigsten weiß ich, was ich jetzt tun soll. Aber ich kann die Sache doch wohl kaum auf sich beruhen lassen.«
    »So kommen wir nicht weiter«, sagte Mina entschieden. »Wir brauchen jemanden, der sich damit auskennt.«
    »Und wer soll das sein? Kennen Sie jemanden von einer Schieberbande, der uns zu Insiderinformationen verhelfen könnte?«, sagte Cedric, ebenso pikiert wie irritiert.
    »Isobel Hepburn«, antwortete Mina.
    »Sergeant Hepburn?«, fragte Cedric überrascht. »Das kommt nicht in Frage! Warum rufen Sie nicht gleich Brady an?«
    Mina lächelte. »Keine Sorge. Ich denke, die Frau ist in Ordnung. Sie kann Brady nicht ausstehen. Und vor allem schuldet sie mir einen Gefallen.«
    »Warum glaube ich Ihnen nicht, dass Sie bei Recherchen für ein Buch auf diese Sache gekommen sind?«, fragte Isobel Hepburn und ließ keinen Zweifel daran, dass es eine rhetorische Frage war.
    Mina antwortete trotzdem. »Weil Sie von Beruf aus misstrauisch sind«, sagte sie unschuldig und stellte ein Glas Bier vor der Polizistin ab.
    »Ich hatte ja kurz überlegt, ob ich McCallum mitbringe, als Sie mich eben anriefen«, grinste Hepburn.
    Mina verzog das Gesicht. »Da hätten wir aber alle keinen Spaß gehabt.«
    »Ach nein? Ich dachte, er steht auf Sie.«
    »McCallum? Unmöglich. Er hasst mich.«
    Hepburn schüttelte den Kopf. »Nur, weil er sich nicht von Ihnen erpressen lässt – das heißt gar nichts. Brady hasst Sie. Aber nicht McCallum.«
    Mina fühlte, wie sie rot wurde. »Nettes Pub. Und gleich vor meiner Haustür. Sehr praktisch«, wechselte sie das Thema und griff nach ihrem Orangensaft. Cedric trank nichts, er saß nur nervös auf der vorderen Kante seines Stuhls.
    »Gehört meinen Eltern«, sagte Hepburn. Mina war anzusehen, dass sie überrascht war. Die Polizistin lachte. »Sie haben das New Inn vor einem halben Jahr übernommen. Die Dame, bei der Sie die Getränke geordert haben, ist meine Frau Mama.«
    »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    Hepburn schüttelte den Kopf und machte eine gespielt strenge Miene. »Vergessen Sie ’s, Familienrabatt gibt sie nur an hohen Feiertagen.«
    Mina drehte sich zur Bar um. Mrs Hepburn senior maß einem Gast gerade einen doppelten Laphroaig ab, merkte, dass Mina zu ihr herübersah und grinste ihr zu: vollbusig, ein tief ausgeschnittenes, zu enges Oberteil, eine blondierte Hochsteckfrisur und ein sehr dunkler Lippenstift. Wären Schottlands Pubs nicht rauchfrei, Mina hätte gewettet, dass sie sich eine Kippe nach der anderen anstecken würde. Sie nickte der Frau zu.
    »Sie kommen gar nicht nach

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