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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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links von sich aufs Sofa. „Sieht ganz nach einem Plan aus.“
     
    Navan half Leonie in den Mantel, als sie sich voneinander verabschiedeten.
    Auf dem Flur wandte sie sich noch einmal um. „Navan?“
    David kehrte zurück ins Hotelzimmer, während Navan näher zu ihr trat.
    „Ich hab versprochen, nichts zu verraten, aber die, die du suchst, lebt auch in der Villa und du bist ihr schon mehr als einmal begegnet, ohne sie zu erkennen.“
    Plötzlich klopfte sein Herz wieder schneller, auch wenn er eher uninteressiert erscheinen wollte, es gelang ihm nicht.
    „Ihr Name ist nicht Cinda, das war nur eine Rolle für eine Nacht. Aber ich weiß, wer sie ist.“
    „Wenn sie in dem Haus lebt, dann …“
    Leonie schüttelte den Kopf.
    „Ich kann es dir nicht sagen, das musst du schon selbst rausfinden. Wenn ich auch nur eine Silbe verrate, dann reißt sie mir den Kopf ab.“
    „Dann gib mir wenigstens einen Tipp.“
    Sie pausierte, schien eine Weile darüber nachzudenken, wie viel sie verraten durfte, ohne die Freundin zu verraten.
    „Okay. Es wird dich sicherlich beruhigen, zu wissen, dass du nicht mit einem Callgirl geschlafen hast in dieser Nacht.“
    Navan stand da wie vom Blitz getroffen und ein Hitzeschauder kroch ihm über die Haut. Er sah der Rothaarigen hinterher. Für Sekunden war er nicht fähig, sich zu bewegen, doch als er wieder Herr seines Körpers war, stieg sie gerade in den Lift und die Türen schlossen sich.
    „Fuck.“
     
    Todunglücklich saß Helena zusammengekauert auf dem Sessel am Schreibtisch gegenüber ihrer Mutter, deren Wut und Enttäuschung über das Scheitern ihrer Tochter noch immer nicht verraucht waren. Helena zupfte an ihren mehr grau als blonden Haaren.
    „Meine schönen Haare …“
    Ihre Stimme klang so entsetzlich nervtötend und weinerlich.
    „Hör auf zu heulen, verdammt. Das bist du selbst schuld, du konntest ja nicht warten bis Anthony einen Termin freihatte, stattdessen hast du versucht, selbst zu bleichen.“
    Das Haar war stumpf und strohig und Lisa musste jeden Termin für Helena mit Kunden absagen. So konnte sie kein Geld verdienen, wie sie aussah, selbst der Meisterfriseur hatte nach drei Versuchen aufgegeben.
    „Leonie ist schon wieder von David gebucht worden.“
    „Diese fette Qualle? Igitt, ich wusste ja, diese Typen sind nicht ganz richtig im Kopf. Was kann man an so schwabbeligem Gewebe geil finden? Allein die Vorstellung, wie sich dieses Walross auf dem Bett rekelt und ihre gigantischen Rollen sortieren muss. Bäh.“
    Selbst Lisa wirkte über die Wortwahl ihrer Tochter überrascht, dann wurden ihre Augen zu kleinen Schlitzen.
    „Dieses Walross, Schätzchen, verdient zurzeit um einiges mehr Geld als du.“
    Sofort verstummte Helena, als Lisa ihre Stimme mit tödlicher Präzision durch den Raum schickte wie einen Dolch. Leise schlüpfte Joy mit ihrem Eimer voller Asche aus dem Zimmer, ohne dass die beiden von ihr Notiz nahmen. Auf direktem Wege blieb sie vor Leonies Tür stehen, an der sie leise anklopfte.
    „Bist du da?“
    Im Raum blieb es still, wie so oft in den letzten Tagen. Jedes Mal, wenn Joy ihr im Haus begegnet war, lächelte die Halbschwester sie nur an, als wüsste sie etwas, das sie nicht wissen sollte. Doch selbst wenn sie versuchte, nachzuhaken, schwieg Leonie eisern. Diese Geheimniskrämerei machte Joy nervös, und jetzt auch noch zu wissen, dass ihre Halbschwester fast täglich von Navans bestem Freund gebucht wurde, machte es nicht besser. Navan! Seit Tagen hatte er keinen Fuß mehr ins Haus gesetzt.
    Joy trug den Ascheeimer aus dem Haus, schüttete ihn in die dafür vorgesehene Tonne und bog seufzend ihren Rücken durch. Auf der anderen Seite der Straße stand ein dunkler Wagen, wie jeden Tag in letzter Zeit. Er kam gegen Mittag, blieb für Stunden dort stehen und fuhr erst gegen Einbruch der Dunkelheit wieder davon. Nie hatte sie gesehen, wie jemand ausstieg.
     
    David blätterte die Unterlagen durch, die Leonie ihm zum Treffen mitgebracht hatte. Die Buchungen dienten rein zum Zweck des Informationsaustausches. David war kaum in der Lage, sich wirklich zu konzentrieren, zu sehr zog ihn die Tatsache einer echten Rothaarigen in unmittelbarer Nähe vollkommen in den Bann. Die Textlinie des Testamentes las er jetzt bereits zum x-ten Mal und lachte leise auf.
    „Woher hast du das?“
    „Ich kenne die Kombination ihres Safes.“
    David zwang sich, Leonie nicht anzusehen, denn sonst lief er wirklich Gefahr, seine Beherrschung zu verlieren. Er

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