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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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bot er ihr die Hand.
    „Tanz mit mir.“
    Er betonte jedes einzelne Wort so deutlich, dass es wie Peitschenhiebe auf sie prallte. Navan zog sie an sich, hielt sie in seinen Armen und er genoss den Anblick von Angst in ihren Augen. Wie berauscht davon begann er, sich mit ihr zu bewegen, zu einer Musik, die nur er hörte und jeder einzelne Schritt ließ sie aufstöhnen. Der Schmerz, den der Schuh verursachte, spiegelte sich in ihrem Gesicht deutlich wieder und sie biss die Zähne fest zusammen, doch es half nichts, denn Navan steigerte den Tanzrhythmus immer stetiger, zwang ihr unter seiner Führung die Schritte auf und spürte diese kalte Wut in sich, die sogar eine erotische Spannung in ihm verursachte. Hin und wieder konnte sie einen Schrei nicht unterdrücken und dann in einer Drehung ließ er sie einfach los … schutzlos, hilflos, wehrlos … und er sah zu, wie sie taumelte und schmerzverzerrt in die Knie brach. Tränen rannen ihr die Wangen hinab und verwischten ihr Make-up. Erneut beugte er sich über sie.
    „Du musst es nur zugeben, dann ist es vorbei.“
    Ihre Lippen bebten und sie rieb sich den schmerzenden Fuß. Als sie den Schuh endlich loswurde, sah er Blut an ihren Zehen und er lächelte.
    „Okay! Ich bin nicht diese Cinda. Ich weiß überhaupt nicht, wer das sein soll, du widerliche miese Ratte.“
    „Verschwinde, und grüß deine hinterhältige Chefin.“
    Fluchend wie ein Bauarbeiter humpelte sie aus dem Zimmer und ließ die Tür krachend ins Schloss fallen. Navan goss sich einen Whiskey aus der Zimmerbar ein und leerte das Glas mit einem Schluck.
     
    Als es mitten in der Nacht leise an der Hotelzimmertür klopfte, saß Navan noch immer auf dem Sofa und brütete wütend vor sich hin. Das Klopfen wurde energischer.
    „WAS‘?“
    „Ich möchte bitte mit Navan Moore sprechen.“
    Auch David kam aus seinem Zimmer. Die anderen waren längst gegangen. David öffnete die Tür und hob überrascht seine Augenbrauen, dann ließ er Leonie eintreten. Navan beobachtete die hübsche Rothaarige skeptisch, nahm ihr jedoch den Mantel ab und bot ihr einen Platz an. Die Tochter der Begleitagenturchefin lehnte sich lächelnd zurück.
    „Ich hoffe, ich komme nicht zu spät.“
    „Für die Party allerdings.“
    Sie sah Navan in die Augen und lächelte.
    „Ich hoffe, Helenas Talente waren für dich nicht überzeugend genug, Navan.“
    „Helena?“
    „Meine Schwester wurde von meiner Mutter hierhergeschickt.“
    Ohne Umschweife plauderte Leonie den Plan der Mutter aus. Navans Augen weiteten sich, dann plötzlich, als Leonie ihren Bericht beendet hatte, brach David in schallendes Gelächter aus.
    „Ich würde sagen, da hat deine Mutter sich aber den Falschen ausgesucht.“
    „Sie ist so felsenfest davon überzeugt. Schließlich hat sie Erfahrung damit, reichen Männern die Geldbörse zu öffnen.“
    „Warum bist du wirklich hier Leonie?“
    David lachte noch immer, kam nicht über diese urkomische Situation drüber weg, die nur er und Navan tatsächlich verstanden.
    „Ich hatte gehofft, dass ihr meiner Mutter eine Abreibung verpasst, die sie längst verdient hätte. Schließlich habt ihr die Möglichkeiten dazu … finanziell und auch beziehungstechnisch.“
    Das Lachen von David hob erneut an.
    „Warum lacht er so?“
    Navan räusperte sich, um das eigene aufkeimende Gefühl zu unterdrücken. „Was meinst du damit, längst verdient?“
    Leonie ließ nichts aus, erzählte von den Gerüchten, die im Umlauf waren und auch von den Treffen mit den Unterweltbossen, die unter sich bezüglich Drogen und Waffenhandel die Stadt teilten. Davids Lachen verebbte und seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf ihre Worte. Dann hob er einen Finger und kräuselte seine Stirn. „Wenn du uns nur für eine Sekunde entschuldigen würdest, ich …“ Er zog Navan mit sich in das Nebenzimmer, das David bewohnte. „Was denkst du? Ob wir ihr trauen können?“
    Navan rieb sich nachdenklich das Kinn. „Das wäre die Gelegenheit. Eine Bessere wird sich garantiert nicht bieten.“
    Er erntete ein kaum merkliches Nicken von David, dann kehrten sie gemeinsam zurück ins Wohnzimmer. Leonies Blick wanderte an ihren Körpern hinab. Die Erkenntnis, was sie ihr zeigten, benötigte keiner weiteren Erläuterung. Leonie brach in schallendes Gelächter aus und verstand nun, worüber David sich zuvor so amüsiert hatte.
    „Oh … na, das nenn ich doch mal eine Überraschung.“
    Sie klatschte amüsiert in die Hände und klopfte rechts und

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