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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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besaß alles seine Ordnung. Joy stand da und beobachtet fasziniert von draußen, bis plötzlich ein Zivilpolizist mit gezogener Waffe auf die Terrasse trat und die Mündung seiner Pistole direkt in Joys Gesicht hielt.
    „Hände hinter den Kopf … umdrehen, auf die Knie!“
    Sein Gesicht ließ keinen Zweifel, dass er schießen würde, wenn es nötig wäre. Sie folgte der rau und bedrohlich leise geflüsterten Anordnung und zitterte so sehr, dass sie fast von selbst in die Knie brach. Noch nie zuvor hatte sie in die Mündung einer echten Handfeuerwaffe gestarrt und allein die Vorstellung, was dieses Ding anrichten konnte, explodierte in ihrem Kopf und alles drehte sich.
    „Nicht bewegen!“
    Ihr Herz hämmerte hart in ihrer Brust, dass es fast zersprang und sie den Puls sogar an ihrem Hals spüren konnte. Das Blut rauschte in ihren Ohren und sie kämpfte gegen den Schwindel an. Eine kräftige Hand schloss sich so schmerzhaft um ihre Handgelenke, dass ihr die Tränen in die Augen traten.
    „Knie spreizen!“
    Die Handschellen klickten leise, nachdem der Polizist ihr die Hände nacheinander auf den Rücken gedreht hatte. Langsam verebbte der Lärm im Haus und einige Männer und Frauen wurden in Handschellen abgeführt. Auch der Cop, der ihr die Handschellen angelegt hatte, zerrte sie grob auf die Füße und schubste sie in die Villa. Fast wäre sie gestolpert und hingefallen, aber die kräftige Hand packte nach ihrem rechten Oberarm und zog sie weiter. Joy sah zu, wie ihrer Stiefmutter die Rechte vorgelesen wurden. Leonie, flankiert von zwei Cops, wurde hinausgeführt. Alles lief wie in einem Kinofilm vor Joys Augen ab, als wäre sie nicht wirklich Teil des Ganzen. Ein Beamter in Uniform hielt sich den blutigen Arm, während ein Mann in Zivil auf einer Trage hinausgeschoben wurde, dessen Gesicht blutverschmiert war und dem ein Teil seines Ohres fehlte.
    Die Eingangstüren standen weit offen und draußen leuchteten blaue und rote Lichter auf den Dächern der unzähligen Fahrzeuge. Der weiße Anzug des Italieners war durch Blut rot gefärbt und gerade wurde sein Körper mit einem weißen Laken komplett verdeckt, das nur eins bedeutete. Joy starrte direkt auf die verdeckte Leiche des italienischen Mafiabosses, als der Polizist sie anwies, stehen zu bleiben.
    „Cinda Lane? Sie sind verhaftet!“
    Sie fühlte sich gar nicht angesprochen, wurde aber von einem erneut kräftigen Griff um ihren Oberarm weggezogen und nach wenigen Schritten in ein Zivilfahrzeug mit Blaulicht auf der Armatur verfrachtet. Der Mann in der schwarzen schusssicheren Weste setzte sich hinter das Steuer und fuhr los. Joy sah aus dem Rückfenster, denn alles wirkte so unwirklich. Nach einer kurzen Fahrt in die Stadt hielt der Wagen und Joy wurde von dem Cop in ein Gebäude gebracht, das sie nicht eine Sekunde tatsächlich wahrnahm.
    „Hinsetzen!“
    Erst jetzt sah sie ihn genauer an, blond, groß, gut aussehend und bekannt. Die goldene Polizeimarke glänzte an einer Kette hängend auf seiner Brust. Mit überkreuzten Armen lehnte er sich gegen die Wand und sah ins Leere.
    „David? Sie sind doch David Wyndam-Price?“
    Ein Schmunzeln zuckte in seinen Mundwinkeln.
    „Sergeant David Wyndam-Price!“
    „Hören Sie, Sergeant, ich bin nicht Cinda Lane … ich … das ist ein Missverständnis, wirklich, ich hab mit all dem überhaupt nichts zu tun.“
    Er hob die Hand und schüttelte den Kopf.
    „Das können Sie gleich alles meinem Kollegen erzählen, Miss Lane.“
    „Aber …“
    Er verließ den Verhörraum und ließ sie allein zurück. Die Wartezeit kam ihr wie eine Ewigkeit vor und ihre Stirn lehnte gegen die Tischplatte. Als sich die Tür wieder öffnete, ruckte ihr Kopf empor und für einen kurzen Moment glaubte sie, David wäre zurückgekehrt. Die gleiche, schwarze Weste, eine glänzende Dienstmarke auf der Brust, doch als dann eine Kiste krachend auf dem Tisch landete, sah sie in sein Gesicht. Erleichterung breitete sich auf ihrem Gesicht aus und ein Lächeln ließ ihre Mimik weicher wirken.
    „Navan, ich bin so froh, dich zu sehen.“
    Navan beugte sich vor und legte seine Hände flach auf die Tischplatte, sah ihr dabei ernst in die Augen.
    „Mein Name ist Sergeant Navan Whistler. Ich arbeite als verdeckter Ermittler für das LAPD.“
    Nicht Moore! Kein wohlhabender Geschäftsmann! Nur langsam und zäh sickerte die Information in ihren Verstand. Sie starrte ihn an.
    „Mein Partner und ich wurden auf deine Stiefmutter angesetzt, um ihren

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