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Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit

Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit

Titel: Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Spezzano
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und Freiheit. Vergebung beruht auf der Tatsache, dass wir einen Fehler gemacht haben. Wir haben eine Illusion wahrgenommen, wir haben das Verhalten eines anderen missverstanden und als Entschuldigung benutzt, um unabhängig zu sein. Das hat uns erlaubt, zu tun und zu lassen, was wir wollten. Vergebung heilt uns und gibt uns die Leichtigkeit und den Fluss des Bonding zurück. Je mehr wir vergeben, desto mehr werden unsere verborgenen Konflikte geheilt.
    Jeder, dem wir Vorwürfe machen, spiegelt uns ein eigenes Ichbild wider, das wir angreifen. Die anderen sind Teil unseres Geistes – nämlich das, was wir auf der Ebene des Unterbewusstseins oder des Unbewussten über uns selbst denken. Vergebung und Verständnis sind zwei wirksame Heilwerkzeuge, um die Geschichte des goldenen Lebens, die vor der Familienverschwörung existierte, wiederherzustellen. Sobald dies geschehen ist, haben wir das Bonding erneuert – die Herzensverbindung mit unserer Familie, uns selbst und dem Himmel. Damit wir frei sind, darf es keine bösen Kerle geben – noch nicht einmal wir selbst. Verschwörungen, vor allem die Familienverschwörung und die Ödipus-Verschwörung verankern Schuldgefühle in uns. Und diese Schuldgefühle benutzen wir dann als Vorwand, um uns zu verstecken, nicht zu zeigen und nicht vorwärtszugehen.

Ho’oponopono
     
    Ho’oponopono ist eine alte hawaiianische Heilmethode, die zu Versöhnung führt. Wenn in den alten Zeiten jemand in der Familie eine schwere Krankheit oder Verletzung hatte, paddelte die Familie nach Oahu an einen Versammlungsort. Dort führte der Familienälteste oder der Kahuna, der Heiler und Schamane, eine Zeremonie durch, die man mit einem modernen Heilworkshop vergleichen kann. Die Menschen tauschten sich untereinander aus, es flossen Tränen, es gab ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und in den meisten Fällen ging es dem Kranken oder Verletzten hinterher besser.
    Von einem meiner Freunde, der auch Trainer ist und an einem Workshop von Dr. Hew Lin teilnahm, hörte ich die folgende Geschichte: Der Psychiater Dr. Lin ist der Hauptvertreter von Ho’oponopono. Er wurde gebeten, sich um die Insassen eines Gefängnisses für psychisch kranke Kriminelle auf Hawaii zu kümmern. Er nahm unter der Bedingung an, dass er den Gefangenen nicht persönlich würde begegnen müssen. Jeden Tag nahm er ihre Fotos aus den Akten und sagte zu ihnen: »Es tut mir leid. Bitte vergib mir. Danke. Ich liebe dich.« Das ist die Essenz der Ho’oponopono-Methode. Die Heilungsrate war so hoch, dass die Behörden dieses Gefängnis für psychisch kranke Kriminelle schließen und für andere Gefangene nutzen konnten.
    »Es tut mir leid. Bitte vergib mir. Danke. Ich liebe dich.« Diese Aussagen haben nicht nur eine Verbindung mit der persönlichen Bewusstseinsdynamik, sondern auch mit der Dynamik oder Essenz des Unbewussten, wo jede Person unserer Welt die Projektion unserer Ichvorstellungen ist. Das bedeutet, dass andere Menschen auf einer bestimmten unterbewussten und unbewussten Ebene an unserer Schuld mitleiden. »Es tut mir leid. Bitte vergib mir. Danke. Ich liebe dich.«
    Dieses Vorgehen heilt, was inner- und was außerhalb unseres Geistes ist, und befindet sich in Übereinstimmung mit der Heilung von Groll durch Vergebung, die wir weiter oben erörtert haben. Im Laufe meiner vielen Praxisjahre habe ich Heilübungen eingesetzt, bei denen sich der Betreffende bei einer Person entschuldigt, die ihm anscheinend etwas angetan hat. Meine Klienten entschuldigten sich so, als ob sie das getan hätten, was ihnen von anderen widerfahren war und wofür sie diese anderen beschuldigten. Wenn sie dies mit einem Mindestmaß an Aufrichtigkeit machten, kamen sie in Verbindung damit, dass sie den anderen tatsächlich etwas Gleiches oder Ähnliches angetan hatten – obwohl das zuvor vermeintlich andersherum gewesen war. Ihre Entschuldigung machte ihnen jenen versteckten Aspekt des Anteils bewusst, den sie selbst an der Situation hatten.

Das Beziehungsmodell
     
    Das Modell der Wirklichkeit beruht auf Beziehungen. Darin steckt die Erkenntnis, dass alles aus Beziehungen besteht. An der Oberfläche ist das Leben genauso, wie wir meinen, dass ein normales Leben eben sei. Aber alles an dieser Oberfläche entsteht aufgrund dessen, was auf tieferen Ebenen unserer Beziehungen vor sich geht. Was in unseren Beziehungen mit anderen passiert, geht zurück auf unsere Beziehung zu uns selbst. Was in der Beziehung zu uns selbst geschieht, spiegelt

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