Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit
wider, wie unsere Beziehung zu unserem Spirit und zu Gott aussieht.
Das Alltagsleben besteht aus unseren zwischenmenschlichen Beziehungen, die auf unsere Beziehung zu uns selbst zurückgehen – auf das also, was »intrapsychisch« beziehungsweise in unserem Geist ist. Dies wiederum spiegelt unsere Beziehung zu unserem Spirit und zu Gott wider. In diesem Modell entspricht unsere Familie unseren Ursprungsbeziehungen. Und das Wesen dessen, was auf der zwischenmenschlichen Ebene passiert, bestimmt, was in unserem Leben als Erfolg oder Niederlage auftaucht.
Auf einer interpersonalen Ebene repräsentiert unsere Familie Ichbilder aus dem Unbewussten. Das sind Selbstvorstellungen, die wir uns in diesem Leben zu heilen und zu integrieren vorgenommen haben – als am besten geeigneten Weg, um uns als Spirit zu erkennen und Einheit zu erlangen. Wie wir zu jedem Mitglied der Familie und anderen Menschen um uns herum in Beziehung sind, zeigt uns auch, wie wir als Spirit, Gott und Liebe in Beziehung zu uns selbst stehen. Unsere Familienmitglieder sind Schlüssel zu früheren Leben beziehungsweise »Schlüssel-Selbste« in den symbolischen Geschichten, die das Muster unseres Lebens bilden.
Indem wir vergeben und Brücken zu unseren Angehörigen bauen, vergeben wir unsere Vergangenheit, lösen karmische Schuld auf und transformieren unsere Eigensabotage-Muster. Indem wir unsere Familie und unsere Vergangenheit heilen, entwickeln wir uns weiter, werden begabter, bewusster, ganzheitlicher, zuversichtlicher und erfolgreicher und empfangen mehr Segen und Wunder. Wir leben dann, als gäbe es einen Gott, der uns liebt und in jeder Hinsicht helfen will, sodass wir nichts allein oder ohne Gnade tun müssen.
Heilung von Familienbeziehungen
Es gibt zwei Übungen, die ich gern nutze, um die Heilung in Bezug auf einen Angehörigen zu unterstützen. In der ersten Übung frage ich den Klienten, wie viele Ichkonzepte er oder sie in sich trägt, die genauso sind wie dieser Angehörige. Dann bitte ich ihn, sich vorzustellen, dass alle diese Ichbilder vor ihm stehen. Als Nächstes verschmilzt er sie alle zu einem einzigen großen Ichbild. Danach fordere ich den Klienten auf, sich diesem großen Bild zu nähern und in es einzutreten, als sei es ein Hologramm, eine dreidimensionale Projektion. Dann lasse ich den Klienten das Tor im Inneren des Hologramms entdecken und schicke ihn dort hindurch. Damit wird ein verlorener Anteil des Bewusstseins wiedergewonnen. In dem seltenen Fall, dass dort ein dunkler Ort ist, kann man sein höheres Bewusstsein einfach bitten, ihn in einen lichten Ort zu verwandeln.
In der zweiten Übung lade ich die Person ein, eine Heilungsübung für ein »früheres Leben« durchzuführen. Ich frage sie, in wie vielen »früheren Leben« sie ganz genauso war wie das Familienmitglied, um das es geht. Diese Vorstellung ist eine Metapher und lässt Geschichten entstehen, genau wie auch unsere Träume manchmal Geschichten erzählen. Dann bringe ich die Person zurück an die Wurzel, in das Leben, wo die Muster aller späteren Leben entstanden, in denen sie sich genauso fühlte wie ihr Angehöriger, und dieses »Wurzelleben« transformieren wir. Dann helfe ich der Person, die geheilte Energie aus diesem Leben durch alle späteren Leben bis in das jetzige zu bringen.
Introjektion
In der klassischen psychiatrischen Literatur bezeichnet der Begriff Introjektion das »Aufsaugen« von Einstellungen, Werten und Glaubensüberzeugungen unserer Eltern, der Familie, aus Schule, Kirche, Firma oder unserem Land, und zwar ohne jede Reflexion, bewusste Entscheidung oder Integration. Wir schlucken etwas im Ganzen hinunter, was zum Beispiel auch geschieht, wenn eine Person ein Familienvorurteil ohne nachzudenken übernimmt. In einer Sitzung ist mir so etwas zwar schon begegnet, aber es kommt doch so selten vor, dass es in der Therapie keine echte Rolle spielt.
Ich habe jedoch eine Form der Introjektion entdeckt, die so weit verbreitet wie selbstzerstörerisch ist: Manche Kinder versuchten, das Leid der Familie »zu schlucken«, um ihre Angehörigen davor zu retten. Diese Kinder versuchten, das Leid sozusagen »zu verbrennen«. Wie gut ihnen das gelang, hing vom Ausmaß ihrer psychischen Fähigkeiten ab.
Introjektion in diesem Sinne bedeutet, den Schmerz eines anderen zu übernehmen, um ihn zu retten. Dieses Leid wird dann von demjenigen, der es übernimmt, unter Einsatz seiner heilenden oder psychischen Fähigkeiten so rasch wie
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