Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit
möglich wieder freigegeben. Aber es wird nie ganz geheilt. Obwohl der »Ballon des Leidens« mit bestimmten Heilmethoden aufgelöst werden kann, wird das Leid doch irgendwann wieder auftauchen, weil es nicht das eigene Leid ist und der »Ballon« immer noch existiert. Den Schmerz loszuwerden reicht nämlich nicht aus, um auch das Problem zu lösen. Der Mechanismus der Introjektion muss ebenfalls aufgelöst werden.
Im Grunde genommen bedeutet das Loslassen von Introjektion, dass man aufhört, das Leid anderer Menschen zu übernehmen und Gott Seine Arbeit zurückgibt. Das Übernehmen des Leids anderer ist eine der ältesten Heilmethoden, aber die Lebenserwartung solcher Heiler ist meistens nicht sehr hoch. Sie übernehmen die Opferrolle, wenn sie den Schmerz einer anderen Person »schlucken«, vor allem, wenn es Heilung auch ohne ein solches Opfer hätte geben können.
Um Introjektion zu heilen, fragen Sie sich: »Wie viele Kilogramm Leid habe ich für meine Mutter übernommen? Für meinen Vater? Meine Geschwister? Meine Freunde? Meinen Expartner? Meinen gegenwärtigen Partner? Meine Kinder? Meine Arbeitskollegen?
Wie hat sich das auf mein Leben ausgewirkt?« Stellen Sie sich einen Augenblick lang vor, wie Ihr Leben gewesen wäre, wenn Sie die Schmerzen all dieser Menschen nicht übernommen hätten?
Lassen Sie nun das ganze Leid los. Geben Sie es Gott zurück. Vertrauen Sie darauf, dass er damit umzugehen weiß. Geben Sie dann auch Ihren Introjektions-Mechanismus an Gott zurück. Überlassen Sie es Gott, Gott zu sein, und gönnen Sie sich eine Auszeit.
Introjektion ist eine tückische Falle der Fusion, der unechten Verschmelzung, die Sie in eine Opferrolle drängt und vom Bonding fernhält, welches einen Energiefluss erzeugen würde, der Sie aus dem Leid herausholen könnte. Introjektion ist ein Missbrauch Ihrer Begabungen und Talente, der aus einem Mangel an Selbstwert entsteht. Es ist die Illusion zu meinen, wir verdienten kein goldenes Leben, die uns offen macht für Introjektion. Introjektion ist etwas, das man auf der interpersonalen Ebene verarbeiten muss. Sie ist vor allem deshalb so heimtückisch, weil sie sich auf einer unterbewussten Ebene abspielt und der alltäglichen Wahrnehmung nicht zugänglich ist, nur der Intuition. Man kann durch ein Trauma so sehr in einen Schockzustand geraten, dass ein Aspekt des Selbst unbewusst wird. Das ist so, als treffe zu hohe Spannung auf einen elektrischen Schaltkreis, dessen Sicherung dann den Strom abstellt.
Fragen Sie sich, wie viele Persönlichkeitsaspekte oder Teile Ihres Selbst unbewusst geworden sind. Welche Wirkung hatte das auf Ihr Leben? Ihre Gesundheit? Ihre Beziehungen? Erfolg? Geld? Sex? Freizeitbeschäftigungen? Glück? Spiritualität? Familie? Wo im Körper haben Sie diese unbewussten Persönlichkeitsaspekte begraben? Stellen Sie sich vor, Sie gingen an all diese Orte und hauchten ihnen den heiligen Atem des Lebens ein, um sie so wiederzuerwecken. Dann umarmen Sie jeden einzelnen Persönlichkeitsaspekt, nehmen ihn an und wieder in sich auf. Damit verbinden Sie sozusagen die Energiedrähte zwischen Herz, Geist und Körper wieder, die vorher getrennt waren.
Die größten Fehler in Familien:
4 – Die Weigerung, Verantwortung zu übernehmen
Die Weigerung, Verantwortung zu übernehmen, beginnt mit der Befürchtung, mit einer Situation nicht klarzukommen. Das Ego ist in unser Bewusstsein gesickert und hat uns mit Vorstellungen getäuscht, dass eine Situation zu schwierig für uns sei und wir davon überfordert wären. Eine Situation, der wir uns stellen müssen, verschwindet jedoch nicht einfach dadurch, dass wir uns von ihr abwenden. Sie könnte uns vielmehr von hinten treffen und uns dann wirklich überfordern.
Das Ego flüstert uns ein, dass wir, wenn wir den Schritt nach vorn wagen, Verantwortung übernehmen und die Situation lösen und so sehr im Rampenlicht stehen würden, dass andere neidisch wären und uns angreifen würden. Also scheint es besser für uns zu sein, uns zu verstecken. Es ist das Ego, das in Rivalitätsmustern arbeitet und seinen Neid auf die ganze Umwelt projiziert. Wenn wir die Herausforderung jedoch annehmen und mit den Gaben darauf reagieren, die genau für so eine Situation in uns schlummern, werden uns alle nur dankbar sein. Indem wir unsere Gaben manifestieren und einsetzen, können wir traumatische Situationen von vornherein vermeiden. Dann gibt es einfach mehr Bonding, mehr Flow und mehr Dankbarkeit.
Wenn wir
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