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Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit

Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit

Titel: Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Spezzano
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dass jemand sein ganzes Leben lang in Therapie verbringen könnte und den Zugang zu seiner Großartigkeit, seinem Lebenssinn, seinem Sein und seiner Bestimmung dennoch nicht finden würde.
    Es handelt sich bei all diesen Prägungen um Vermeidungsmuster, die allerdings nur zu noch mehr Schuldgefühlen, Versagensängsten sowie zum Glauben an Sünde führen. Das wird dann verdrängt und nach außen projiziert, sodass wir glauben, andere seien schlecht oder hätten Unrecht. Das zeigt sich besonders in unseren Familien, aber auch gegenüber anderen Ländern, Rassen, politischen Überzeugungen oder religiösen Anschauungen, die anders sind als unsere.
    Je mehr Schuldgefühle vorhanden sind, desto stärker ist der Glaube an Sünde zusammen mit der Überzeugung, dass die anderen etwas falsch machen. Aber das ist uns immer noch nicht Anlass genug, unsere Eigenangriffe aufzugeben. Die stellen sich zusammen mit dem Gefühl ein, in unserer Ursprungsfamilie versagt zu haben, und das zieht sich dann weiter durch unseren Beruf in unsere persönlichen Beziehungen und bis hinein in unsere jetzige, eigene Familie.
    Bei Heilung, sei sie individuell oder kollektiv, ist der Blick jedoch immer auf Liebe und Unschuld gerichtet. Das ist eine Ausrichtung auf das Einssein und auf Gott und eine Abkehr von Trennung. Die Familienverschwörung und die Ödipus-Verschwörung schmieden Schuld, Versagen und Sünde zusammen und fügen Selbstbestrafung und weiteres Versagen hinzu. Das zeigt sich später in Blockaden in unserem Leben, bei der Arbeit, in Beziehungen und in der eigenen, neuen Familie.
    Hingabe, Vergebung für sich selbst, andere und Gott sowie die Bereitschaft, Gnade zu empfangen, um jede Situation leicht zu gestalten und so, dass man selbst immer ein Teil davon ist, sich also einschließt – das sind Schlüssel, um die Ballung von Verschwörungen, von Schuld-Versagen-Sünde, von Aufopferung, Opferrollen und Unabhängigkeit zu überwinden. Wir können sie alle in Gottes Hände legen und loslassen, während wir uns auf Wahrheit ausrichten. Leichtigkeit und Unschuld stellen sich ein, wenn wir eine Schicht dieser Verschwörungen nach der anderen loslassen.

Die Feenkönigin
     
    Bei einem Workshop zur Heilung von traumatischen Erfahrungen bat ich jeden Teilnehmer, seine drei schlimmsten Traumen aufzuschreiben. Dann zog ich eine Namenskarte, um die Person zu finden, die für uns als Gruppe die Thematik am besten auf den Punkt bringen würde, damit wir entdecken konnten, was uns alle zurückhielt.
    Sharons Name wurde gezogen. Sie kam nach vorn und setzte sich neben mich. Sharon erzählte uns von ihrer Kindheit. Es stellte sich heraus, dass ihr Vater irgendwann wegen irgendeines Fehlers ihrer Brüder in Rage geraten war. Dann hatte er ihre Brüder vor ihren Augen verprügelt. Das hatte dazu geführt, dass Sharon sich innerlich von ihrem Vater abtrennte und sich von ihm und vom Leben an sich zurückzog.
    Als ich sie fragte, wie sehr sie sich zurückgezogen habe, antwortete sie: »Siebenunddreißig Prozent.«
    Dann fragte ich sie, was dies für ihr Leben bewirkt habe. Sharon sagte: »Ich bin nie wieder aus meinem Versteck hervorgekommen.«
    Als ich mich weiter auf Sharon einstellte, sah ich etwas, das mich überraschte, und meine Intuition legte mir nahe, diesem Hinweis zu folgen. Ich sagte zu ihr: »Ich möchte jetzt mit dir ins Unbewusste gehen. Deshalb bitte ich dich, dich auf eine Geschichte einzulassen, die ich dir in Form einer Metapher erzählen werde.«
    »Es war einmal«, begann ich, »eine Feenkönigin, welche die Not der Erde sah und deshalb in diese Welt kam, um die himmlische Beschleunigung zu fördern, die gerade stattfindet. Doch weil die Welt nun einmal diese Welt ist, ist sie nicht nett zu Feen und Elfen. Die Leute wollen Feen einfangen, besitzen oder ihnen sogar Gewalt antun. Aber die Feenkönigin sah, dass ein bestimmtes Element aus dem Feenreich genau das war, was die Welt brauchte, um zur Partnerschaftlichkeit emporgehoben zu werden. Und so entschied sie sich, trotzdem auf die Erde zu kommen. Deine Brüder, die du sehr geliebt hast, kamen auch vom Feenhof.« Inzwischen liefen Sharon und einigen anderen Frauen die Tränen herunter.
    Ich fuhr fort: »Deine Brüder konnten dich zwar körperlich verteidigen, aber sie konnten deine Empfindsamkeit und dein Einfühlungsvermögen nicht beschützen. Du hast dich in dieser Welt immer unverstanden gefühlt, und selbst jetzt kannst du kaum glauben, dass du jemanden finden könntest, der

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