Wenn es Nacht wird in Manhattan
geht schon wieder”, flüsterte sie. “Lass mich nur nicht los.”
“Ganz bestimmt nicht”, versprach er.
Sie wandte sich an die Polizisten, die um sie herum standen. “Vielen Dank”, sagte sie. Ihre Stimme klang atemlos, aber nichtsdestoweniger verführerisch. Sie lächelte, als sie ihre bewundernden Blicke bemerkte. “Seine Pistole liegt übrigens in der Küche, auf dem Boden. Ich glaube, er wollte mich erschießen.”
“Er war bewaffnet?”, fragte einer der jungen Polizisten höchst erschrocken.
Sie nickte. “Sieht aus wie eine 45er”, fügte sie hinzu.
“Ich hole sie. Gib mir einen Plastikbeutel, Harry, und ruf den Kollegen von der Spurensicherung an. Ich weiß, dass er heute frei hat”, fügte Cash hinzu, als er das Zögern des jungen Beamten bemerkte. “Aber er wird nichts dagegen haben. Glauben Sie mir.”
“Natürlich”, antwortete der Polizist sofort. “Gut, dass Ihnen nichts passiert ist, Miss Moore”, setzte er lächelnd hinzu.
Sie erwiderte sein Lächeln. Die anderen Polizisten starrten sie immer noch an.
“Du hast ihn mit einer Bratpfanne niedergeschlagen?”, meldete sich Rory nun zu Wort. “Himmel, das ist ja echt krass! Ich muss das unbedingt Jake erzählen.” Er verschwand ins Wohnzimmer.
Cash legte den Arm um Tippys Taille. “Komm jetzt”, forderte er sie auf. Mit einem boshaften Grinsen fuhr er fort: “Lass mich die Pfanne für dich tragen, Darling. Du sollst dich schließlich nicht übernehmen.”
Lachend reichte sie sie ihm. “Nimmst du mich jetzt wegen tätlichen Angriffs fest?”, flüsterte sie.
“Das kommt drauf an. Willst du mich denn angreifen?”
“So bald wie möglich”, antwortete sie durchtrieben.
Er ging mit ihr ins Haus. Als er durch die aufgebrochene Tür schritt, verfinsterte sich sein Blick. Noch zorniger wurde er, als er die Pistole auf dem Küchenboden entdeckte. Schreckliche Szenen schossen ihm durch den Kopf. Er und seine Leute hätten unmöglich rechtzeitig bei ihr sein können. Wenn sie diese Pfanne nicht gehabt hätte …
Er zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Gleichzeitig lag in seinem Kuss etwas Verzweifeltes. Sie klammerte sich an ihn und erwiderte den Kuss. Sie spürte seine Erregung bis ins Mark. Ihre Beine begannen zu zittern, teils aus Erregung, teils deswegen, weil erst jetzt die Reaktion auf den Überfall bei ihr einsetzte.
“Er hätte dich umbringen können”, stieß er hervor, während er mit den Lippen an ihrem weichen, warmen Hals hinabglitt. Sein kräftiger Körper wurde von einem Schauder erfasst. “Dieser verdammte Mistkerl.”
Sie schlang die Arme um seine Hüften und rieb mit der Wange über sein Uniformhemd. “Als es passierte, habe ich überhaupt keine Angst gehabt”, sagte sie plötzlich erschöpft. “Ich glaube, du hast mich damit angesteckt.”
“Den Eindruck habe ich auch”, klang eine behäbige Stimme amüsiert von der Tür her.
Sie drehte sich um und sah Judd ins Zimmer kommen.
Cash warf ihm einen Blick zu und grinste. “Sie hat ihn damit fertiggemacht – ganz allein”, erklärte er und hob die Pfanne hoch. “Als wir eintrafen, versuchte er gerade vor ihr zu flüchten und schrie um Hilfe.”
Judd brach in lautes Gelächter aus. Seine Augen blinzelten vergnügt. “Das darf doch nicht wahr sein!”
“Das wird den Nachbarn für die nächsten Wochen genügend Gesprächsstoff liefern”, seufzte Cash und sah Tippy in die Augen. “Rory telefoniert im Wohnzimmer und gibt bei seinen Freunden mächtig mit seiner mutigen Schwester an. Die elegante, berühmte Miss Moore macht einem Mörder mit einer Bratpfanne einen Strich durch die Rechnung.”
“Dafür habe ich jetzt keine Eier bekommen”, murrte sie. “Ich wollte die Pfanne gerade auf den Herd setzen, als er vor der Tür stand. Glaubst du, dass er einer von Sam Stantons Leuten ist? Der Typ, der in New York fliehen konnte?”
“Wahrscheinlich”, erwiderte Cash. “Wir werden’s bald erfahren. Denn vor einer Minute hat er noch geschworen, uns alles zu erzählen, wenn wir ihn nur vor dir in Sicherheit bringen”, ergänzte er mit einem tiefen Lachen.
“Wenn ich jetzt nicht bald mein Frühstück bekomme, dann sollte er sich wirklich vor mir in Acht nehmen”, sagte sie. Sie löste sich von Cash und nahm ihm die Pfanne aus der Hand. “Möchte sonst noch jemand Eier?”, fragte sie, während sie lässig zum Herd ging. Die beiden Männer schauten ihr entzückt zu.
Gegen Cashs Einwände hatte Tippy am Abend für alle drei ein
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