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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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Mikey ihr aus der Schublade entgegengesprungen ist? Sie hat ihn erschreckt. Er ist sehr empfindlich.”
    Jetzt blieben beide stehen und starrten ihn an.
    Er seufzte. “Ist es nicht seltsam, wie schrecklich nervös manche Leute beim Anblick von Schlangen werden?”, fragte er nachdenklich.
    “Du hast eine Schlange, die Mikey heißt?”, rief Tippy.
    “Cag Hart hatte einen Albino-Python, den er nach seiner Hochzeit einem Züchter gegeben hat. Das Weibchen hatte dann einen Wurf von diesen niedlichen kleinen Dingern, und ich habe um einen gebeten. An dem Tag, als er mir Mikey gegeben hat, hatte ich keine Zeit, ihn nach Hause zu bringen. Deshalb habe ich ihn vorübergehend in einem Plastikbehälter im Aktenschrank aufbewahrt – mit etwas Wasser und einem Ast darin. Es war auch alles in Ordnung, bis meine Sekretärin das Schloss aufgebrochen hat. Dummerweise war Mikey aus dem Behälter gekrochen und hatte es sich auf den Akten bequem gemacht.”
    “Und was ist dann passiert?”, fragte Rory gespannt.
    Sein Blick wurde finster. “Sie hat das arme Tier fast zu Tode erschreckt”, knurrte er. “Ich bin sicher, dass er für den Rest seines Lebens psychisch gestört …”
    “Und dann?”, unterbrach Rory ihn.
    Er zog seine dunklen Augenbrauen hoch. “Du meinst, nachdem sie wie am Spieß geschrien und die Handschellen nach mir geworfen hat?”
    Tippy schlug die Hand vor den Mund und blinzelte ungläubig mit ihren grünen Augen.
    “Nun, danach hat sie den Papierkorb über meinem Kopf ausgeleert. Aber es war die Sache wert. Sie hatte kurze Stoppelhaare, schwarzen Lippenstift und schwarzen Nagellack, trug silberne Ringe als Bodypiercings am ganzen Körper – jedenfalls soweit ich das sehen konnte. Aber ich denke, Mikey wird über das Erlebnis hinwegkommen. Jetzt wohnt er bei mir zu Hause.”
    Vor lauter Lachen bekam Tippy kein Wort heraus.
    Rory schüttelte den Kopf. “Ich hätte auch fast mal eine Schlange gehabt.”
    “Und warum nur fast?”, fragte Cash.
    “Sie hat mir nicht erlaubt, sie aus der Zoohandlung mitzunehmen.” Vorwurfsvoll deutete er auf seine Schwester.
    “Sie mag wohl keine Schlangen, was?”, sagte er gedehnt und warf Tippy einen schalkhaften Blick zu.
    “Es lag nicht daran, dass ich Angst vor ihr hatte. Sondern weil er sie nicht mit in die Schule nehmen konnte und ich zu selten zu Hause bin, um mich um ein Tier zu kümmern. Aber wenn du wirklich eine Sekretärin brauchst, lasse ich mir ein Nasenpiercing machen und meine Haare abrasieren, sobald der Film abgedreht ist”, neckte sie ihn.
    Cashs weiße Zähne blitzten, als er sie anlachte. “Ich weiß nicht recht. Kannst du denn tippen und gleichzeitig Kaugummi kauen?”
    “Sie kann kein einziges Wort tippen. Und sie
hat
Angst vor Schlangen”, fiel Rory ihm begeistert ins Wort.
    “Halt den Mund.” Tippy warf ihrem Bruder einen strafenden Blick zu. “Und lass dich bloß nicht von ihm anstecken”, warnte sie ihn. “Sonst erzähle ich ihm nämlich etwas über deine schwachen Stellen.”
    Abwehrend hob Rory die Hände. “Entschuldige bitte. Tut mir leid. Ehrlich.”
    Sie zog einen Schmollmund. “Na gut.”
    “Sieh mal. Da ist wieder der Mann mit dem Dudelsack. Gib mir einen Zwanziger, ja?”, rief Rory und deutete mit dem Kopf auf einen Mann im Kilt, der mit einem Dudelsack vor einem Hotel in der Nähe des Parks stand. Er spielte gerade “Amazing Grace”.
    Tippy zog einen großen Schein aus ihrer Umhängetasche und gab ihn Rory. “Bitte sehr. Wir warten hier auf dich”, sagte sie mit einem nachsichtigen Lächeln.
    Cash beobachtete ihn, während er zu dem Dudelsackspieler lief. “Er spielt gar nicht schlecht”, meinte er.
    “Rory wünscht sich einen Dudelsack, aber ich bezweifle, dass der Kommandant ihn in seinem Zimmer üben lässt.”
    “Wahrscheinlich nicht.” Cash lächelte wehmütig, während er der klagenden Melodie lauschte. “Ist er öfter hier?”, fragte er sie.
    “Wir sehen ihn andauernd in der Gegend”, antwortete Tippy langsam. “Er gehört zu den netteren Leuten, denen man auf der Straße begegnet. Natürlich ist er obdachlos. Wenn ich etwas Geld übrig habe, stecke ich ihm einen Schein zu, damit er sich eine Decke oder einen heißen Kaffee kaufen kann. Viele meiner Nachbarn geben ihm regelmäßig etwas. Er hat Talent, findest du nicht?”
    “Oh ja. Weißt du mehr über ihn?” Ihr Mitgefühl für einen Fremden beeindruckte ihn.
    “Nicht viel. Man sagt, seine ganze Familie sei umgekommen, aber niemand weiß, wann

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