Wenn es Nacht wird in Manhattan
achtete auf ihre Reaktionen, ließ sich von ihnen leiten, hielt sich zurück, wenn sie sich versteifte, wurde drängender, wenn sie ihm entgegenkam. Ihre sehnsuchtsvolle Begierde wuchs von Sekunde zu Sekunde.
Sie stöhnte leise, als er sanft an ihren Lippen knabberte, und ihr Körper drängte sich ihm voller Leidenschaft entgegen. Er spürte, wie ihre Lust durch seine Berührungen angefacht und ins schier Unermessliche gesteigert wurde.
Ja, dachte er erhitzt, sie will mich. Obwohl sie sich dessen noch gar nicht wirklich bewusst ist. Er schlang die Arme um sie und hob sie empor, während seine Küsse immer leidenschaftlicher wurden.
Sie schauderte, als sie sein pulsierendes Begehren spürte. Sein Mund wurde immer besitzergreifender, und sein Körper straffte sich. Sie hörte sein heiseres Stöhnen, als er den Druck seiner Arme noch verstärkte.
Eigentlich hätte sie Furcht empfinden müssen. Möglicherweise verlor er bei anderen Frauen nicht die Kontrolle. Bei ihr dagegen hatte er sich sofort gehen lassen. Sie war geschmeichelt, dass sie solche Begierde in ihm weckte. Benommen erinnerte sie sich daran, dass er ihr gesagt hatte, er habe schon lange keine Frau mehr gehabt. Er war hungrig, und sie war offensichtlich bereit. Was wäre, wenn er nicht aufhören wollte? Was, wenn er gar nicht aufhören konnte?
Er spürte, dass ihre Leidenschaft nachließ, und er löste sich sofort von ihr. Er hob den Kopf und schaute sie an. Sein Gesicht war ausdruckslos. Nur in seinen dunklen Augen blitzte es geheimnisvoll.
Sie schluckte schwer. “Ich wollte es nur mal ausprobieren”, brachte sie mühsam hervor.
“Um zu sehen, ob ich auch wirklich aufhören kann?”, fragte er lächelnd.
Verlegen nickte sie. Mit der Fingerspitze zeichnete er ihre vollen Lippen nach. “Du bist ganz anders, als ich erwartet habe.”
“Genau wie du.” Einen Moment lang barg sie ihr Gesicht an seiner Brust, als sie sich an seine unverblümte Frage erinnerte, die er ihr vor wenigen Minuten gestellt hatte. Allein der Gedanke daran erregte sie. Sie stellte sich vor, wie es wäre, ihn tief in ihrem Körper zu haben, und schauderte vor Lust. Doch gerade als sie es ihm gestehen wollte, ließ er sie los.
Er beugte sich vor und küsste sie auf die Nasenspitze. “Höchste Zeit zu gehen. Wir sind sowieso schon spät dran.”
Zögernd schaute sie zu ihm hoch. Sie fühlte sich erhitzt, erregt und hungrig. In ihrem Blick lag unbefriedigte Lust. “Wenn ich dich bitten würde …”
“Ja?”, fragte er erwartungsvoll.
Sie schluckte und zwang sich weiterzureden. “Wenn ich dich bitten würde, mit mir ins Bett zu gehen …”
Er legte seinen Daumen auf ihre roten Lippen. Seine Augen flackerten. “Ich möchte es. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich es möchte. Aber ich fange keine Sachen an, die ich nicht zu Ende bringen kann.”
“Aber ich könnte es zu Ende bringen”, entgegnete sie mit Nachdruck. “Ich könnte es – mit dir.”
Sein Körper reagierte darauf mit einem regelrechten Schaudern. Er schob sie von sich weg, denn er wagte es nicht, dieser Aufforderung nachzukommen. Er hätte ohnehin Prügel verdient für das, was er heute Abend bereits getan und gesagt hatte.
“Aber du tust es nicht. Nicht heute Abend. Ich habe dich zum Essen und ins Ballett eingeladen”, sagte er schroff, während er zur Tür ging. Er warf ihr einen strengen Blick zu. “Kommst du?”
Sie schämte sich wegen ihres überstürzten Angebots, dass sie ausgerechnet Cash Grier gemacht hatte. Sie war wütend auf ihn, weil er dieses Gefühl in ihr erzeugt hatte. Schließlich hatte er damit angefangen. Erst drängte er sich ihr auf, und dann, als sie bereit und erregt war, stieß er sie von sich. Warum benahm er sich so?
“Abendessen und Ballett”, pflichtete sie ihm kurz angebunden bei, schlang den Mantel fest um sich und knöpfte ihn bis zum Kinn zu. “Und mach dir keine Sorgen – ich werde dich im Auto schon nicht verführen.”
Er schaute sie an. “Vielen Dank. Ich habe nämlich schon das Schlimmste befürchtet.”
Wütend rauschte sie an ihm vorbei.
Sie nahmen ihr Essen zu sich, ohne zu wissen, was eigentlich auf ihrem Teller war. Tippy hatte deswegen ein schlechtes Gewissen, denn es schmeckte wirklich köstlich. Von dem eleganten Restaurant aus gingen sie ins Ballett, wo sie neben Cash saß und überhaupt nicht mitbekam, was auf der Bühne vor sich ging. Allein die farbenprächtigen Kostüme der Tänzer erregten ihre Aufmerksamkeit. Dabei erlebte sie
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