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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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“Spielzeugladen”.
    Tippy öffnete den Mund, um die Diskussion fortzusetzen, doch dann hielt sie plötzlich inne. Denn sie mochte Stoffkatzen wirklich.
    Er lächelte, und in seinen dunklen Augen tanzten Funken. Sie gab es auf, weiter zu argumentieren. Das Reden beeinträchtigte ihre Atmung ebenso sehr wie die gequetschten Rippen.
    Und er wusste es, dieser Hund! Er zwinkerte ihr spöttisch zu und verließ das Zimmer, bevor ihr eine passende Antwort eingefallen war.
    “Was für ein umwerfender Mann!”, bemerkte die Schwester, als sie ins Bad ging und die Plastikwanne füllte, die sie mitgebracht hatte. “Sie sind ein Glückskind.”
    Tippy antwortete nicht. Sie war sich nicht sicher, wie glücklich sie in ihrer derzeitigen Lage wirklich war oder wie lange Cashs versöhnliche Stimmung anhalten würde. Sie wettete, dass es damit ein Ende hätte, sobald ihre Wunden verheilt waren und sie wieder arbeiten konnte. Bis dahin wäre er wohl auch mit seinem Gewissen wieder im Reinen. Sie wusste, dass er sich heftige Vorwürfe machte, weil er ihr nicht zugehört hatte, als sie ihm am Telefon von Rorys Entführung berichten wollte. Er tat also nur Buße. Wenn sie erst einmal wieder vor der Kamera stand, würde er sie mit Sicherheit im Handumdrehen vergessen.
    Gegen sieben Uhr an diesem Abend hatte Cash Tippy allein gelassen, um sich mit einem Bekannten, der ebenfalls bei der Polizei arbeitete, über den dritten Kidnapper zu unterhalten, der noch auf freiem Fuß war. Zuvor hatte er eine hübsche, ausgestopfte Katze mit orangefarbenem Fell und drolligen Gesichtszügen neben ihr Bett gestellt, die ihr Gesellschaft leisten sollte. Während Cash fort war, bekam Tippy unerwarteten Besuch.
    Ein sehr großer Mann mit der Figur eines Ringkämpfers stand plötzlich in der Tür. Er hatte dichtes schwarzes Haar und braune Augen; sein Gesicht war breit und hatte einen olivfarbenen Teint. Er trug einen dunkelblauen Anzug mit Nadelstreifen, der aussah, als habe er so viel gekostet wie Tippys Apartment. Sein weißes Hemd war makellos, und seine blaue Krawatte mit auffälligem Schottenmuster betonte seine dunkle Gesichtsfarbe.
    Er musterte Tippy neugierig, und seine Augenbrauen zogen sich grimmig zusammen.
    “Wer sind Sie?”, fragte sie beklommen.
    “Marcus Carrera”, antwortete er mit einer tiefen, heiseren Stimme. Er kniff die Augen zusammen. “Sie kennen mich nicht, stimmt’s?”, fügte er hinzu. Dabei umspielte ein leises Lächeln seinen großen, fein geschnittenen Mund.
    “Um ehrlich zu sein, habe ich Ihren Namen schon einmal von einem sehr guten Freund von mir gehört. Cullen Cannon”, antwortete sie und versuchte, ebenfalls zu lächeln.
    “Cullen war einer der anständigsten Kerle, die ich jemals gekannt habe.” Er schob seine großen Hände in die Hosentasche. “Eine von diesen Ratten, die Ihnen das angetan haben, arbeitet für mich. Er hat das natürlich nebenbei getan, sozusagen, und ich habe erst heute Morgen davon erfahren.”
    Tippy betätigte den Knopf, mit dem sie das Kopfende ihres Bettes hochfahren konnte. “Wissen Sie, wo er ist?”, fragte sie beklommen. “Ich würde ihn gern mal mit einem Baseballschläger treffen, um mich mit ihm zu unterhalten.”
    Er musste lachen. “Ich habe keine Ahnung”, antwortete er schließlich. “Aber wenn ich ihn erwische, dann werde ich ihn in einem Netz hier abliefern – und den Baseballschläger besorge ich obendrein. Das verspreche ich Ihnen.”
    Ihr Lächeln wurde breiter. “Danke.”
    Seinem Blick entging kein Kratzer und keine Prellung an ihrem Körper, soweit er nicht von dem weißen Laken und dem braunen Überwurf bedeckt war. “Die anderen zwei sitzen hinter Gittern”, murmelte er. “Ich habe mit einem Richter und dem Bezirksstaatsanwalt gesprochen, der sich um den Fall kümmert”, fügte er hinzu. “Sie werden eher heilig gesprochen als auf Kaution freizukommen.”
    “Gott sei Dank”, seufzte sie.
    “Ich mag es nicht, wenn jemand von meinen Leuten an so etwas beteiligt ist”, sagte er, und seine Missbilligung klang aufrichtig. “Sogar als ich noch auf der anderen Seite des Gesetzes war, habe ich so etwas nie geduldet.”
    “Die andere Seite?”, fragte sie.
    Die Tür ging auf. Cash kam herein und betrachtete Tippys Besucher mit einem misstrauischen Blick.
    “Hallo, Grier”, sagte Carrera versöhnlich. “Hier im Gefängnis sitzt ein Typ, der schwört, dass Sie auf ihn geschossen haben.”
    “Ich?”, fragte Cash mit Unschuldsmiene. “Ich würde

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