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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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für mich. Seine Familie lebt irgendwo im Süden von Texas. Sollten Sie also die Absicht haben, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen, dann halten Sie besser die Augen offen.”
    “Ich würde gerne etwas über die Familie wissen”, sagte Cash.
    “Das habe ich mir gedacht.” Carrera zog ein zusammengefaltetes Blatt aus der Innentasche seines Jacketts und reichte es Cash. “Das sind die gleichen Informationen, die ich auch dem Bezirksstaatsanwalt gegeben habe. Der Kerl versteht sich übrigens auf Schusswaffen, also nehmen Sie sich in Acht. Für Geld tut er alles, und ich meine wirklich alles. Stanton ist nur ein kleines Licht, aber dieser Hundesohn ist ein Fachmann, wenn es um Geldwäsche geht, und er kennt viele Leute, von denen er sich etwas leihen kann. Er wird auf keinen Fall wollen, dass Sie vor Gericht aussagen. Wenn er Sie töten lassen kann, dann wird er das auch tun.”
    Tippy stockte hörbar der Atem.
    “Da muss er erst mal an mir vorbei”, sagte Cash beruhigend. “Mach dir also keine Sorgen.”
    Carrera musterte ihn abschätzend. “Wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie mich an.”
    “Ich komme aber nicht an ausgefallene Stoffe heran.”
    Carrera grinste und schlug Cash auf die Schulter. “Das ist schon in Ordnung. Dann schulden Sie mir eben auch einen kleinen Gefallen.”
    “Vielen Dank”, sagte Tippy.
    Er zwinkerte ihr zu und verließ das Zimmer.
    “Hat er wirklich die Seiten gewechselt?”, wollte Tippy wissen, sobald er gegangen war.
    “Ja, das hat er. Ich weiß etwas über ihn, das ich dir nicht erzählen darf, aber ich kann dir versichern, dass er auf der richtigen Seite des Gesetzes steht.” Bekümmert betrachtete er ihr verletztes Gesicht. “Niemand wird dir je wieder wehtun. Das schwöre ich.”
    Sie wusste, dass er es aufrichtig meinte. Sein Gewissen plagte ihn, und sie tat ihm unendlich leid. Das würde nicht von Dauer sein, dessen war sie sich sicher, auch wenn er bestimmt keinen Gedanken daran verschwendete. Deshalb lächelte sie nur und schwieg.

10. KAPITEL
    T äglich untersuchten die Ärzte Tippys Lunge, bis sie ganz sicher waren, dass sie sich auf dem Weg der Besserung befand. Folgsam nahm sie ihre Antibiotika und vermied es sorgfältig, in einen Spiegel zu schauen. Sie kam sich vor wie eine Gestalt aus einem billigen Horrorfilm und war heilfroh, dass sie sich fürs Erste nicht in der Öffentlichkeit zeigen musste.
    Sie machte sich Sorgen, weil der dritte Entführer immer noch frei herumlief. Außerdem bestand weiterhin die Gefahr, dass Stanton oder sein Verwandter einen Auftragskiller auf sie hetzten.
    “Glaubst du, dass Mr. Carrera recht hatte, was diesen Cousin von Stanton angeht, der mich umbringen lassen will?”, fragte sie Cash eines Abends im Krankenhaus.
    Cash zögerte. Seit Carreras Besuch vor zwei Tagen war er auffallend schweigsam geworden. “Möglich ist alles”, meinte er schließlich. “Aber du bist ja in Jacobsville.”
    “Ich habe mal gehört, dass ein Auftragsmörder überall zuschlagen kann.”
    Er zog die Augenbrauen hoch. “Jacobsville hat knapp zweitausend Einwohner. Der Vizepräsident war im vergangenen Jahr da. Er blieb ein paar Nächte bei einem der Hart-Brüder. Das sind seine Cousins. Die Leute vom Geheimdienst waren mit dabei und haben versucht, ihren Job zu machen.”
    Aufmerksam hörte sie zu.
    Er lachte leise. “Das sind schon tolle Kerle. Ich kenne ein paar von ihnen, und sie versuchten wirklich, gute Arbeit zu leisten. Aber sie glaubten, die könnten sie in diesem Fall am besten erledigen, wenn sie wie Cowboys aussehen.” Er schüttelte den Kopf. “Da standen sie dann in ihrer Kostümierung aus dem Kaufhaus herum: Cowboyhüte, brandneue Jeans und Stiefel und piekfeine Westernhemden. Einer der Cowboys von den Harts hat einen der Agenten gefragt, ob er mit ihm zur Ranch kommen wolle, um ein paar Rinder aufzuteilen. Darauf sagte der Beamte, er hätte keine Ahnung, wie man einen Ochsen schlachtet.”
    Sogar Tippy wusste, dass es in diesem Fall nicht ums Schlachten, sondern darum ging, gewisse Tiere von der Herde zu trennen. Sie lachte amüsiert.
    “Danach haben sie die Cowboy-Verkleidung schnell wieder gegen ihre Anzüge getauscht, um sich im Dienst nicht lächerlich zu machen.” Er schüttelte den Kopf. “Was ich damit sagen will: In einem kleinen Ort, wo die Leute sich seit Generationen kennen, bist du als Fremder immer ein Außenseiter. In einer Stadt mit einer halben Million Einwohner mag das gehen. Aber in einem Ort so groß wie

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