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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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das so. Man gewöhnt sich nach einer Weile daran. Das ist in London natürlich anders, was?«
    Allerdings! , hatte ich gedacht.
    Meine Freunde aus London und die vom Jachthafen zusammenzubringen, war kein einfaches Unterfangen, das leicht in einer Katastrophe hätte enden können: Sie hatten nichts gemeinsam, von der Tatsache einmal abgesehen, dass Simon samstags ab und zu den Guardian las. Lucy würde mit ihrem panzerartigen Luxusgeländewagen hier aufkreuzen, der irrsinnig viel Benzin verbrauchte und nie über den Highway M25 herausgekommen war; Gavin würde unglaublich teure Designerschuhe tragen, die der Matsch um das Hafenbecken völlig ruinierte.
    Und dann war da noch Caddy. Ob sie überhaupt auftauchen würde?
    Irgendwann einmal würde die Revenge of the Tide ein tolles Partyboot abgeben und genügend Leuten Platz bieten, die sich kennenlernen und ineinander verlieben wollten – aber nicht jetzt. Falls tatsächlich alle kamen, mussten ein paar an Deck sitzen, andere würden vermutlich nie einen Fuß unter Deck setzen – es gab einfach nicht genügend Platz. Sie würden darüber lachen, dann zur Hauptstraße zurückkehren und in den Pub gehen. Die anderen Bootsbewohner würden ein paar Kommentare über die Städter abgeben, viel lachen, noch mehr Bier trinken und schon früh auf ihre Boote zurückkehren.
    Sie würden bald hier sein. Josie schloss die Augen und atmete tief durch, während langsam die Sonne unterging. Ein zufriedenes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als befände sie sich nicht auf einem holländischen Frachtkahn auf dem Medway, sondern würde sich auf einer Jacht im Mittelmeer sonnen.
    »Wir werden sie schon mögen«, sagte sie schließlich. »Sie gefallen uns bestimmt, außer sie sind total versnobt.«
    Mir war es mittlerweile völlig egal, was meine Freunde aus der Stadt dachten. Doch Anfang des Jahres war mir das noch sehr wichtig gewesen. Da hatte es noch eine Rolle gespielt, was ich dachte, was ich trug, was ich sagte, welche Musik ich hörte, in welchen Pubs ich nach der Arbeit etwas trinken ging und was ich an den Wochenenden machte. London ist ein großes soziales Netzwerk, man kann in Bars und Clubs, im Fitnesscenter, bei der Arbeit, bei Veranstaltungen, in Parks und im Theater, bei Salsa-Tanzabenden und in den Pubs Leute treffen. Man verbringt genügend Zeit mit ihnen, um herauszufinden, ob man auf der gleichen Wel lenlänge ist, und weiß irgendwann, ob man sie als Freunde bezeichnen kann. Die Leute kommen und gehen, und irgendwie scheint das nie richtig von Bedeutung zu sein.
    Es gab immer noch andere, mit denen man ausgehen konnte, irgendwelche Einladungen zu irgendwelchen Partys oder Treffen. Ich kannte entsprechend viele Leute, und in London hätte man sie wohl als Freunde oder Kumpel bezeichnet. Aber waren sie das wirklich? Waren das Leute, die man im Notfall anrufen konnte? Würden sie einem beistehen, wenn man krank oder in Gefahr war? Würden sie einen beschützen, wenn man beschützt werden musste?
    Dylan bestimmt. Dylan hatte das auch schon getan.
    »Das sind keine richtigen Snobs. Aber vermutlich werden sie schon ein wenig verblüfft sein. Ich glaube, sie erwarten ein schwimmendes Luxusapartment.«
    »Unsinn – du hast tolle Arbeit geleistet!«
    »Aber es liegt noch viel vor mir. Und nichts auf diesem Boot ist neu. Leider haben diese Leute keinen Sinn für recycelte Sachen.«
    »Wirklich? Aber dein Boot sieht doch toll aus. Und du hast es ganz alleine hergerichtet. Nur wenige von uns haben das getan.«
    »Zumindest setzt bald die Flut ein.«
    Noch ruhte der Rumpf bequem auf einer Schlammbank. Sobald die Flut einsetzte, würde das Boot mit dem Wasser steigen und abhängig vom Wetter bestimmt sechs Stunden auf dem Wasser schaukeln, bis die Ebbe wieder einsetzte. Das Boot sah besser aus, wenn es schaukelte, außerdem roch der Schlamm nicht unbedingt angenehm.
    Josie sah zum Ponton rüber. »Wer ist denn das?«
    Der funkelnde Wagen mit Allradantrieb, der auf den Parkplatz des Jachthafens gefahren war, kündigte die Gäste aus London an. Und wie sich herausstellte, saßen darin auch die meisten. Lucy sprang als Erste heraus. Sie hatte sich dazu durchgerungen, Jeans und Stiefel anzuziehen, obwohl selbst die hohe Absätze hatten. Sofort versank sie damit in der weichen Erde, und von Deck aus hörten wir, wie sie »Fuck!« kreischte.
    Hinten stiegen Gavin und Chrissie aus, dann noch jemand vom Beifahrersitz, den ich zuerst nicht erkannte, ihn dann aber in all seiner Pracht zu

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