Wenn es plötzlich Liebe ist
damit.«
»Nein.«
Da presste er ihr die Arme auf den Rücken und schob sie gegen die Wand.
»Jesus, ist das alles, was du von mir willst?« Er drückte seinen erregten Penis fest gegen sie.
Sie erwiderte kühn seinen Blick. »Heute Nacht. Jetzt!«
Er schloss die Augen. Dann riss er sie wieder auf und senkte die Lippen auf ihren Mund.
Sein Kuss war fest, aber genau, wie sie es sich gewünscht hatte. Sie befreite sich aus seinem Griff, klammerte sich an sein Jackett und streifte es ihm von den Schultern. Gleichzeitig zerrten seine Hände an ihrem Kleid. Man hörte den Stoff reißen, denn er zog so fest an dem feinen Chiffon, bis er sie entblößte. Dann legte er beide Hände auf ihre Brüste.
Seine Lippen bedrängten sie heiß und hungrig. Seine Zunge bohrte sich in ihren Mund. Sein Körper presste sich hart an sie. Grace grub die Fingernägel in seinen Rücken und stöhnte auf.
Smith erstarrte, als er den heiseren Laut vernahm. Dann sah er ihr in die Augen und schob sie sanft von sich.
Er fuhr sich mit einer Hand durch das kurze Haar, bückte sich und hob ihre Stola hoch.
»Geh ins Bett«, befahl er ihr und warf sie ihr um die Schultern.
Grace fing den Seidenschal auf, weigerte sich aber, sich damit zu bedecken. Sie wusste, dass es ihm schwerfiel, nicht auf ihre nackten Brüste zu starren. »Du willst mich doch.«
Smith stürzte wieder auf sie zu und klatschte beide Hände neben ihrem Kopf an die Wand dahinter. Als er sich vorbeugte, verspürte sie keine Angst. Sein Blick glitt über ihren Körper.
»Yeah, ich will dich. So sehr, dass es verdammt nochmal wehtut. Zufrieden?«
»Nein«, sagte sie leise und nachdrücklich. Dann strich sie ihm über die Wange.
Er kniff die Augen zusammen, starrte auf ihren Mund
und schloss die Augen. So verharrte er einen langen Augenblick.
Als er sie wieder ansah, wirkte sein Blick kalt wie Eis. Gelassen trat er zurück.
»Was ist los?«, flüsterte sie.
»Du bist heute Abend nicht bei klarem Verstand. Und heute Morgen war ich derjenige.«
Damit drehte er sich um und ging in sein Zimmer. Sie hörte, wie er leise die Tür schloss, und erkannte, dass er sie zum ersten Mal deutlich abgewiesen hatte.
Im darauffolgenden Schweigen erkannte Grace die Situation deutlich, so deutlich, dass sie am liebsten geweint hätte. Stumm vor Schreck starrte sie auf ihr zerrissenes Kleid. Umständlich zog sie das Oberteil wieder hoch, um ihren Busen zu bedecken, und ging in ihr Zimmer.
Als sie an seiner Tür vorbeiging, konnte sie sich nicht dazu durchringen, sie anzusehen.
Als Grace am nächsten Morgen aufwachte, war ihr erster Gedanke, vielleicht alles nur geträumt zu haben. Dann drehte sie sich um und sah das zerrissene Kleid auf einem Stuhl.
O Gott! Sie hatte versucht, ihn zu verführen, und er hatte sie abgewiesen.
Stöhnend verschwand sie im Bad und nahm zwei Aspirin. Nach dem Duschen hüllte sie sich in den flauschigen Bademantel und ging auf den Gang hinaus.
Seine Tür stand einen Spalt weit offen.
Ein Bett sah benutzt aus. Die beiden Kissen waren gegen die Wand gestellt, daneben lag ein aufgeschlagenes Buch. Das andere Bett war ordentlich gemacht. Am Fußende lagen sein Smoking und seine Lederjacke.
Sie wollte sich gerade zum Gehen wenden, als sie auf dem antiken Schreibtisch seine Brieftasche sah. Daneben lagen seine Waffe, das Schulterhalfter und ein Schlüsselbund.
»Suchst du etwas?«
Ihr Blick zuckte hoch zu dem Spiegel über dem Schreibtisch. Smith stand mit einer Kaffeetasse in der Hand im Türrahmen. Er sah umwerfend gut aus in seinem weißen T-Shirt und den tief sitzenden schwarzen Jeans. Ihr Mund war wie ausgetrocknet, als sie sich vorstellte, ihn zu küssen, und sie hätte am liebsten geflucht. Ihrer Fantasie schienen keine Grenzen gesetzt zu sein, ihrer Bereitschaft, sich ihm an den Hals zu werfen, auch nicht. Nach dem gestrigen Abend hätte sie es eigentlich besser wissen sollen.
»Das Bad ist frei«, sagte sie nur.
Dann wandte sie sich rasch zum Gehen und versuchte zu ignorieren, wie weit er zurückwich, als sie um ihn herumtrat. Sie ging in ihr Zimmer, um sich anzuziehen. Ihr war klar, dass sie von einem Extrem ins andere gefallen war.Von der Eisprinzessin zur Hure.
Wohl kaum eine Verbesserung, dachte sie reumütig.
Als Grace und John am Montagmorgen ins Büro kamen, sah Kat sie grinsend an. »Hier spielt heute alles verrückt. Mr. Lamont ist bereits zweimal hier gewesen. Sie haben zehn Telefonnachrichten. Der Partyservice hat angerufen.
Weitere Kostenlose Bücher