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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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Sie behaupten, Frederique sei vorbeigekommen, um das Menü zu diskutieren. Sie wirkten ein bisschen verunsichert, schicken aber in jedem Fall einen neuen Vorschlag vorbei. Ich glaube, sie hatten gedacht, er wirke dieses Jahr gar nicht mit.«
    »Tut er auch nicht.« Grace verbarg ihren Ärger.
    »Oh, ja, noch etwas. Detective Marks hat gerade angerufen. Sagte, Sie wüssten, worum es geht.«

    Da ertönte Smiths Handy. Er hatte es schon am Ohr.
    Grace spürte, wie ihr Magen einen Salto schlug.
    Sie gingen in ihr Büro und schlossen die Tür hinter sich. Smith sagte: »Ja, ich bin bei ihr.«
    Grace beobachtete Smith ängstlich und setzte sich. Er telefonierte noch ein paar Minuten, aber aus seinen einsilbigen Antworten konnte sie sich keinen Reim machen.
    Sobald er aufgelegt hatte, fragte sie tonlos: »Wer ist es?«
    Er kam um den Schreibtisch herum dichter auf sie zu, als er es seit Tagen gewagt hatte. Sein Blick war sehr sanft. Grace hatte Angst.
    »Wer ist es«, wiederholte sie.
    »Sie haben den Namen noch nicht veröffentlicht, weil sie die Familie noch nicht benachrichtigen konnten. Es ist gestern Abend passiert. Eine Angestellte hat die Leiche gefunden.«
    Grace schloss die Augen.
    Sie spürte seine Hand auf ihrer. Das war die erste Berührung seit dem schrecklichen Abend ihres Geburtstags.
    »Gut, dass wir am Wochenende nach Newport fahren, nicht wahr?«, sagte sie mit aufgesetzter Fröhlichkeit. »Alles scheint immer in New York zu passieren.«
    Sie versuchte, tapfer zu lächeln, doch es gelang ihr nicht. Mit grimmiger Miene sah sie aus dem Fenster, damit Smith sie nicht beobachten konnte.
    »Sieh mich an, Grace.« Zögernd wandte sie den Blick. »Ich sorge dafür, dass dir nichts geschieht.«
    »Das möchte ich gerne glauben.«
    Als Kat durchgab, dass ihr erster Termin wartete, trat John zum Konferenztisch.
    Grace drückte auf die Sprechanlage und sagte, sie brauche noch einen Moment.

    Sie dachte an Mimi Lauer und ging zum Telefon. Der Gedanke, Isadora könnte tot sein, war so entsetzlich, dass sie mit jemandem reden musste, der genau wusste, wie hilflos und traurig sie sich fühlte.
    Als sich der Anrufbeantworter meldete, hinterließ sie eine Nachricht.
    Grace spürte, wie sich winzige Schweißperlen auf ihrer Stirn sammelten. Dann überkam sie eine Welle der Übelkeit, eine Hitzewallung im gesamten Körper, verbunden mit Sehstörungen. Sie versuchte, tief Luft zu holen, aber ihre Lungen wirkten wie aus Stein. Sie ermahnte sich, sie würde nicht sterben. Niemand starb aus Angst.Aber man wünschte sich, tot zu sein.
    Grace zuckte zusammen, weil sie an den Mörder dachte und an sein letztes Opfer.
    Das war eine Redewendung, die sie nie wieder benutzen würde.

14
    G race konnte nicht einschlafen. Nachdem sie eine Stunde lang wachgelegen hatte, stand sie auf und ging in die Küche.
    Sie war heute Abend mit ein paar potenziellen Spendern zum Essen ausgegangen in der Hoffnung, ein schönes Stück für die Auktion zu ergattern. Aber sie hatte sich nur sehr schlecht aufs Geschäftliche konzentrieren können. Vielleicht hatten die Staffords daher abgelehnt, als sie sie um ihre Sammlung früher amerikanischer Näharbeiten gebeten hatte. Die Stickereien wären ein schönes Stück für die Versteigerung gewesen. Sie waren zwar nicht so sensationell wie die Franklin-Jefferson-Briefe, aber aufgrund ihres ausgezeichneten Zustands und ihrer Seltenheit immer noch sehr begehrenswert.
    Jetzt öffnete sie den Kühlschrank und dachte an Smith, denn sie fand frisches Gemüse, Fleisch, Obstsäfte und Sojamilch. Der Kühlschrank war vermutlich dankbar, so genutzt zu werden, anstatt bloß als Friedhof für angebrochene Senfgläser.
    Sie aß ein Brot und war schon auf dem Rückweg ins Schlafzimmer, als das Telefon klingelte. Smith erschien in der Tür, als sie zögernd den Hörer abnahm.
    »Grace?« Es war eine Männerstimme. Eine zittrige, sehr traurige Männerstimme.
    »Ja?«

    »Ted Lauer hier.«
    Grace spürte, wie ihr das Blut aus dem Hirn wich.
    »Mimi ist … tot.« Ted schluchzte auf und räusperte sich anschließend.
    Grace stieß einen leisen Laut unendlicher Trauer aus und brach auf dem Sofa zusammen. Sie sah Mimi wieder vor sich, als sie sich von Bos Party verabschiedet hatte. Die Vorstellung, dass sie schon tot gewesen war, als Grace am Morgen versucht hatte, sie zu erreichen, war entsetzlich.
    Sie versuchte, sich auszumalen, wie Ted ihrem Sohn mitteilen würde, dass seine Mutter nie wieder heimkommen würde.
    »Kann ich

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