Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn es ploetzlich Liebe ist

Wenn es ploetzlich Liebe ist

Titel: Wenn es ploetzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
Vom Netzwerk:
Wohnung, ohne darauf zu warten, hereingebeten zu werden. Er drehte sich zu ihr um, musterte ihren Aufzug und fragte: „Wollten Sie gerade ausgehen?“
    Haley warf die Tür zu und zog den Mantel enger um sich. „Ich konnte meinen Morgenmantel nicht finden, und Sie hatten es ja so furchtbar eilig.“
    „Sie wissen nicht, wo Ihr Morgenmantel ist?“, fragte er erstaunt.
    „Ich wohne hier allein. Und wie ich in meiner Wohnung herumlaufe, interessiert in der Regel niemanden.“ Sie ärgerte sich, dass sie sich wegen so einer Lappalie auch noch rechtfertigte. „Was gibt es denn nun so Dringendes zu bereden, dass es keine Zeit bis morgen hat? Ich denke, ich habe meinen Standpunkt heute Abend unmissverständlich klargemacht.“
    „Das haben Sie. Und ich habe gründlich darüber nachgedacht.“
    Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu, aber seine Miene war undurchdringlich. Trotzdem war Haley davon überzeugt, dass er gekommen war, um sie von ihrer Meinung abzubringen. „Ich stehe zu dem, was ich gesagt habe, Luke“, erklärte sie, um ihm gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen, „und Sie werden es nicht schaffen, mich umzustimmen.“
    „Das dachte ich mir schon“, entgegnete er gelassen.
    Ein unangenehmes Schweigen entstand, und Haley hielt die Spannung kaum noch aus.
    „Also, ich bin – nach reiflicher Überlegung, wie gesagt – zu dem Schluss gekommen, dass Ihre Anliegen durchaus vernünftig und berechtigt sind. Deshalb bin ich bereit, Ihre Bedingungen zu akzeptieren.“
    Sie konnte ihn nur anstarren. Ihr wurden die Knie weich, und sie setzte sich langsam auf die Couch. Haley hatte das Gefühl, als drehte sich das ganze Zimmer um sie. „Was haben Sie, bitte, gesagt? Könnten Sie das noch einmal wiederholen?“
    „Ich werde einen Ehevertrag aufsetzen lassen, Sie unterschreiben ihn, und am Wochenende wird geheiratet“, erklärte er kurz und bündig. „Der Vertrag wird zu meinem Schutz eine Gütertrennung enthalten, das gemeinsame Sorgerecht für das Kind regeln und Ihnen eine großzügige Abfindung garantieren, wenn die Ehe einmal beendet wird.“
    „Ja … Wie … Was?“ Haley fehlten buchstäblich die Worte.
    „Ich gehe davon aus, dass Sie morgen wieder zur Arbeit kommen, oder?“
    Sie brachte nur ein stummes Nicken zustande.
    „Dann können wir die weiteren Einzelheiten ja dann besprechen“, meinte er. Gutmütig fügte er hinzu: „Nun schlafen Sie sich schön aus. Wir haben morgen einen harten Tag vor uns.“
    Wie gelähmt saß sie da, sah ihm nach, während er ging, und hörte die Tür ins Schloss fallen. Haley war weder fähig, sich zu rühren, noch einen klaren Gedanken zu fassen.
    Was war los? Was war passiert? Konnte es wahr sein, dass ihr beziehungsscheuer Chef sie gerade darüber informiert hatte, dass er sie an diesem Wochenende heiraten würde?
    Haley stand auf, zog den Mantel aus und warf ihn auf die Couch. Ins Bett zu gehen hatte überhaupt keinen Zweck, denn an Schlaf war jetzt nicht zu denken. Unruhig lief sie im Zimmer auf und ab. Nächstes Wochenende heiratete sie den Mann ihrer Träume! Es war vollkommen verrückt, auch wenn sie sich darüber im Klaren war, dass diese Heirat mit ihr im Grunde nichts zu tun hatte. Luke wollte sein Baby, seinen Stammhalter, und dazu war ihm offenbar jedes Mittel recht.
    Mitten im Wohnzimmer blieb sie abrupt stehen. Sie war kurz davor laut aufzuschreien. Ihre kühnsten, geheimsten Träume standen kurz vor ihrer Erfüllung. Aber es war eben doch nicht die ersehnte Erfüllung, denn Lukes Angebot hatte mit Liebe nichts zu tun.
    Sie war eigentlich gar nicht gemeint, sondern Mittel zum Zweck. Die Voraussetzungen zwischen Luke und ihr konnten nicht gegensätzlicher sein. Sie wollte Hingabe, Liebe, Treue ein Leben lang. Und er wollte einen Vertrag mit ihr schließen. Mit einer Ausstiegsklausel.
    Irgendetwas in ihrem Leben war eben gerade völlig aus der Bahn geraten. Haley wusste nicht, wie sie Luke am nächsten Morgen unter die Augen treten sollte.

3. KAPITEL
    Trotzdem saß Haley am nächsten Morgen an ihrem Schreibtisch. Luke rief sie zu sich herein und schob er ihr einen Aktendeckel über den Tisch zu.
    „Ich habe mir die Freiheit genommen“, meinte er, „unseren Ehevertrag schon einmal von einem Fachanwalt ausarbeiten zu lassen. Wenn Sie damit einverstanden sind, brauchen Sie nur noch zu unterschreiben.“
    Haley blieb der Mund offen stehen. „Wie haben Sie denn das so schnell fertig bekommen?“ Der Schriftsatz musste buchstäblich über Nacht

Weitere Kostenlose Bücher