Wenn es ploetzlich Liebe ist
aufgesetzt worden sein.
„Man bekommt, was man will und wann man es will, wenn man bereit ist, den entsprechenden Preis dafür zu bezahlen.“ Er wies mit einer Kopfbewegung zu dem Dokument, das sie noch nicht angerührt hatte. „Es steht alles so darin, wie wir es ausgemacht haben, besonders was das gemeinsame Sorgerecht und die gemeinsame elterliche Fürsorge für den Jungen angeht. Außerdem ist die Gütertrennung zwischen uns geregelt und die Abfindung festgesetzt, die Sie am Ende unserer Ehe bekommen.“
Haley machte ein nicht gerade glückliches Gesicht. „Und wann wird die zu Ende sein?“
Luke zuckte die Schultern. „Wann immer wir es für richtig halten, dass jeder von uns wieder seiner Wege geht. Ich denke, wir werden es beide schon merken, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.“ Er lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück. „Lesen Sie sich das gründlich durch, und lassen Sie sich Zeit dabei. Es genügt mir, wenn Sie mir den Vertrag heute Abend unterschrieben zurückgeben.“
„Wirklich großzügig von Ihnen, dass ich noch überlegen darf, bevor ich etwas unterschreibe“, sagte sie in leicht sarkastischen Ton.
Luke ließ sich davon nicht beeindrucken. „Sie kennen mich ja. Was sollen wir uns lange mit Dingen aufhalten, die im Grunde geklärt sind. Sie haben Ihre Bedingungen genannt, ich habe sie akzeptiert, und das da“, er zeigte auf die schmale Mappe, „fasst das Ganze lediglich zusammen. Am Sonnabendvormittag können wir heiraten. Aber bis dahin gibt es noch eine Menge zu tun.“
„Trotzdem verstehe ich nicht, warum wir das so überstürzen müssen“, wandte sie ein.
Luke fiel auf, dass Haley dunkle Augenringe hatte. Ich wette die Hälfte meiner Millionen, dass sie die ganze Nacht kein Auge zugetan hat, dachte er. Bei der Vorstellung davon, wie Haley sich unruhig im Bett hin und her warf, erhöhte sich sein Puls, und seine Mundwinkel zuckten.
„Ich verstehe nicht, worauf wir noch warten sollten“, entgegnete er. „Es liegt in meinem Interesse, dass Sie so schnell wie möglich schwanger werden.“
Sofort rötete sich ihr Gesicht, das an diesem Morgen ungewöhnlich blass ausgesehen hatte. „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein?“, rief Haley. „Wir sollen miteinander schlafen? Davon war nie die Rede.“ Sie schüttelte heftig den Kopf, und er betrachtete verzückt, wie ihre Locken dabei in Bewegung gerieten.
Wieder konnte er das Lächeln nicht unterdrücken. Und wieder sah er geistig vor sich, wie sie nebeneinander im Bett lagen und er sie in den Armen hielt. „Soweit ich weiß, ist das bei verheirateten Paaren durchaus üblich“, erwiderte er süffisant. „Das musste doch nicht extra erwähnt werden.“
Aus ihren blaugrünen Augen sah sie ihn an. „Es geht doch nur darum, dass ich ein Kind von Ihnen bekomme. Ich hatte mir das etwas anders vorgestellt. Ich dachte, wir haben getrennte Schlafzimmer, und irgendwann gehen wir zum Arzt, damit der eine künstliche Befruchtung vornimmt. So wäre es doch auch gelaufen, wenn wir nicht heiraten würden.“
Lukes Lächeln wurde breiter. „Aber, Haley, was soll das? Ich bin mit allem ausgestattet, was nötig ist, und ich kann Ihnen versichern, das funktioniert alles wunderbar. Wozu brauchen wir irgendeinen Quacksalber, wo uns die Natur schon so großzügig bedacht hat?“
„Aber wir kennen uns kaum – wenigstens nicht im Privatleben. Und Sie haben doch keinen Zweifel daran gelassen, dass Ihnen an einer Beziehung über die Geburt des Kindes hinaus nichts liegt.“
Luke hätte beinah laut aufgelacht, als er ihr entsetztes Gesicht sah. Der Anflug von Panik in ihrer Stimme machte ihn erst recht neugierig. „Das stimmt nicht“, widersprach er dann. „Ich habe nur gesagt, dass wir beide es merken werden, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dass wir auseinander gehen sollten. Und was das Kennenlernen angeht, wüsste ich keine bessere Methode, als miteinander zu schlafen. Aber vergessen Sie nicht: Das mit der Heirat haben Sie aufgebracht. Wenn ich mich schon darauf einlasse, möchte ich auch die angenehmen Seiten dieser Abmachung genießen können.“ Je länger er darüber sprach, in desto freundlicherem Licht erschien Luke das Arrangement.
Ihre Wangen wirkten um zwei Schattierungen dunkler. Kocht sie jetzt vor Wut, oder ist sie noch unschuldiger, als ich angenommen habe, fragte sich Luke. Es juckte ihn in den Fingern, es herauszubekommen. Er stand auf, ging um den Schreibtisch herum und kam auf sie zu. „Also, wie gesagt“,
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