Wenn es ploetzlich Liebe ist
meinte er, „lesen Sie sich das gründlich durch. Ich treffe inzwischen die Vorbereitungen für unseren kleinen Wochenendausflug nach Pigeon Forge.“ Schon schloss er sie in die Arme.
Haley wich zurück. „Was tun Sie?“
„Ich nehme die Frau in den Arm, die ich in Kürze heiraten werden“, meinte er gelassen und drückte sie ein wenig fester an sich. Wie gut es tat, sie in den Armen zu halten. Ihm wurde ganz warm dabei, und er spürte, dass heißes Verlangen in ihm aufstieg.
Die Muskeln angespannt, wehrte sie ihn ab. „Wir … wir werden nicht hier in Nashville heiraten?“
Er hörte das leichte Zittern in ihrer Stimme. Und nicht nur ihre Stimme zitterte. Dass Haley so heftig auf seine Nähe reagierte, feuerte ihn weiter an. „Nein“, antwortete er. Er war sich jetzt fast sicher, dass seine zweite Vermutung die richtige war: Sie war tatsächlich so unschuldig. Normalerweise schätzte Luke Frauen, die ein gewisses Maß an Erfahrung mitbrachten, aber bei Haley schien es anders zu sein.
„Ich habe am Wochenende eine Verabredung mit dem Management von Laurel Enterprises in Pigeon Forge und weiß zufällig, dass es dort auch einige nette, kleine Hochzeitskapellen gibt. Da lässt sich das eine mit dem anderen ideal verbinden.“
„Luke, das ist …“ Sie zögerte einen Augenblick, bevor sie weitersprach: „… ein riesiger Schritt. Ich weiß nicht genau, ob wir das Richtige tun. Sind Sie sich Ihrer Sache wirklich sicher?“
„Natürlich.“
„Wirklich?“ Haley schien nicht überzeugt davon zu sein.
„Wir haben eine feste Abmachung. Das zählt wie ein schriftlicher Vertrag. Sie haben die Bedingung gestellt, dass wir heiraten, bevor Sie mir einen Sohn zur Welt bringen, und ich habe eingewilligt. Es sei denn, Sie haben Ihre Meinung geändert und stellen die Bedingung nicht mehr …?“
„Ich habe meine Meinung nicht geändert.“
Luke lächelte. „Na also.“
Er ließ sie los und trat vorsichtshalber einen Schritt zurück, bevor sie noch merkte, dass er am liebsten auf der Stelle damit angefangen hätte, für Nachwuchs zu sorgen – auf dem altmodischen, direkten Weg. Dann nahm Luke den Aktendeckel vom Schreibtisch und drückte ihn Haley in die Hand. „Hier steht alles schwarz auf weiß. Wenn Sie es unterschrieben haben, möchte ich, dass Sie sich den Rest des Tages freinehmen und morgen ebenfalls.“
Verwirrt sah sie ihn an. „Nanu? Ich denke, es ist so viel zu tun?“
Er nickte. „So ist es auch. Ich muss mich noch darauf vorbereiten, was bei dem Treffen mit den Leuten von Laurel Enterprises auf der Tagesordnung steht. Außerdem muss ich den Flug und einen Termin in der Hochzeitskapelle buchen.“
„Aber das sind doch eigentlich meine Aufgaben.“
„Sie haben etwas anderes zu tun.“
Sie runzelte die Stirn. „Und das wäre?“
„Sie müssen Ihr Apartment kündigen und sich entscheiden, ob Sie Ihre Möbel einlagern oder einer karitativen Einrichtung stiften wollen.“ Er ging zurück hinter seinen Schreibtisch, nahm sein Jackett von der Sessellehne und holte seine Brieftasche heraus. „Das hätte ich beinah vergessen. Morgen Abend ist eine Benefizgala in einem unserer Museen, und ich möchte Sie als meine Begleitung dabeihaben. Kaufen Sie sich etwas Schönes zum Anziehen dafür. Bei der Gelegenheit können Sie sich gleich für unsere Hochzeit einkleiden.“ Er reichte ihr eine seiner Kreditkarten.
Haley schaute geradezu angewidert auf das Stück Plastik, als wäre es eine giftige Kröte, was Luke ihr entgegenhielt. Dann griff Haley nach der Mappe mit dem Ehevertrag. „Nur zu Ihrer Information, Mr. Garnier: Ich habe es nicht nötig, Almosen anzunehmen. Sie bezahlen mich ganz anständig. Da kann ich mir auch meine eigene Garderobe leisten.“
Er schaute ihr verwundert hinterher, nachdem sie ihm wütend den Rücken gekehrt und das Büro verlassen hatte. War es nicht mehr üblich, dass ein Mann die Kleidung seiner Frau bezahlte? Vielleicht nahm Haley es ganz genau, da sie ja noch nicht verheiratet waren. Für ihn war es einerlei. Sie hatten ihre Vereinbarung. Selbst wenn sie nur mündlich ausgesprochen war, das war genauso bindend. Die Unterzeichnung des Vertrags war in seinen Augen nur noch eine reine Formsache. Und in zwei Tagen war er ein verheirateter Mann.
Er konnte es selbst kaum glauben. Sein ganzes erwachsenes Dasein hindurch hatte er sorgfältig darauf geachtet, sich von keiner seiner Affären einengen zu lassen. Die Idee zu heiraten war für Luke so absurd, dass er
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