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Wenn Frauen kochen

Wenn Frauen kochen

Titel: Wenn Frauen kochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Jacobs
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einen Moment, atmete tief ein und verriegelte dann hörbar die Tür.

21. Kapitel

    Sabrina ging eine Weile auf dem Flur auf und ab, bis sie sich schließlich auf eine Bank neben dem Aufzug fallen ließ. Sie lächelte schwach beim Anblick eines verliebten Paares, das ausstieg.
    Es war grausam, wenn man selbst keiner von denen war, die sich küssten, zu sehen, wie sie glücklich miteinander herumalberten.
    Mit Troy zu sprechen hätte sie beruhigt. Dass er sie nicht hereinließ, überraschte sie doch sehr. Noch dazu hatte er sie angelogen. Er behauptete, nicht allein zu sein.
    Da sieht man’s mal wieder! Da glaubst du, jemanden zu kennen und musst dann feststellen, dass dem nicht so ist. Nicht wirklich jedenfalls.
    Auf ihr Zimmer zurückzugehen, war keine Alternative: Bestimmt rief Billy dort ständig an. Ihr Handy lag ebenfalls im Zimmer, seit Stunden abgeschaltet. Ihr Verlobter würde es wohl kaum zu schätzen wissen, dass er mit der Mailbox vorliebnehmen musste. Er sagte immer, das Wichtigste in einer Beziehung sei gegenseitiger Respekt. Und daran haperte es ihm momentan zweifellos. Deshalb war es besser, ihm ganz aus dem Weg zu gehen.
    Sabrina hatte noch nie damit umgehen können, wenn jemand etwas von ihr forderte.
    Aber das war nicht der einzige Grund, warum sie nicht in
ihr Zimmer wollte. Das Schlimmste war, dass sie dort allein wäre.
    Schlafen war schon immer ein Problem gewesen. So lange sie zurückdenken konnte. Das Einschlafen ging noch, aber nach ein paar Stunden wachte sie wieder auf und war allein. Sabrina hasste diese nächtlichen Stunden.
    Es gab nur einen Ort, an den sie jetzt gehen konnte. Dort war sie schon immer hingeflohen. Alte Gewohnheiten hatten etwas Tröstliches. Sie schlenderte den Gang entlang und spielte mit sich selbst das gewohnte »Es geht mir gut«-Spiel. Die Regeln waren einfach: Sie musste diese Worte einfach nur ständig wiederholen. Und schon stand sie vor der Tür, an der sie zwangsläufig enden musste - sie hätte es eigentlich wissen müssen.
    »Es geht mir gut«, sagte sie laut.
    Wie auf ein Zeichen hin öffnete ihre Schwester in T-Shirt und Pyjamahose die Tür. Sie sagte nichts, sondern ging einfach zurück ins Zimmer und setzte sich an den Schreibtisch. Ihr Laptop stand in einem Wust von Blättern. Offensichtlich hatte sie gearbeitet. Aimee wandte sich wieder dem Computer zu, ohne ein einziges Wort an Sabrina zu richten.
    »Es geht mir gut«, wiederholte Sabrina wie ein Mantra, kickte ihre Schuhe weg und rollte sich auf Aimees Bett zusammen. »Troy wollte nicht mit mir reden.«
    Aimee zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß nicht, warum ich das getan habe«, sagte Sabrina. »Siehst du Moms Unterlagen durch?«
    »Mhm.«
    »Wie sieht es aus?«
    »Nicht gut.«
    »Dann sollte ich sie wohl besser nicht auf meine Hochzeit
ansprechen«, sagte Sabrina. »Andererseits würde sie das auf andere Gedanken bringen.«
    Aimee antwortete nicht. Nach ein paar schweigsamen Augenblicken schaltete Sabrina den Fernseher ein. Die Elf-Uhr-Nachrichten liefen gerade, und natürlich wurde ausführlich über den Finanzberater berichtet, der prominente Klienten um ihr Geld erleichtert hatte.
    »Vielleicht sollten wir Mom anrufen«, schlug Sabrina vor.
    »Sie wollte ein Bad nehmen und dann schlafen gehen«, sagte Aimee. »Ich habe vor ein paar Stunden mit ihr gesprochen.«
    »Na gut.«
    »Es ist an der Zeit, dass du ein Budget bekommst«, sagte Aimee. »Du musst den Gürtel enger schnallen.«
    »Okay«. Sabrina war Aimees Kritik gewohnt.
    »Im Ernst.«
    »Lust auf eine Gesichtsmaske? Ich habe alles dafür in meinem Zimmer.«
    »Nein.«
    »Ich gehe es rasch holen.« Sabrina stürmte los, stellte den Riegel an der Tür jedoch so ein, dass diese nicht einrasten konnte. »Dann musst du nicht noch mal aufstehen«, erklärte sie.
    Aimee sah ihr nach. In etwa zwanzig Minuten, das wusste sie, würde ihr Gesicht hinter einer grünen Schicht Gurkenbrei verschwunden sein. Oder Sabrina würde ihr laut die Fragen aus dem Quiz in einem Magazin vorlesen, das sie entdeckt hatte, um festzustellen, welcher Typ am besten zu Aimee passte. Das taten sie immer, wenn es zu viel zu besprechen gab.
    Sabrina schob die Tür mit dem Rücken auf. »Ich habe auch eine Haarpackung mitgebracht«, sagte sie. »Jetzt können wir uns rundum schön machen.«

    »Ich benutze nie Haarpackungen«, sagte Aimee. Sie kannte ihren Text genau. Sie hatte jahrelange Übung darin. Jahre, in denen Sabrina mitten in der Nacht über das Klebeband in der

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