Wenn Frauen kochen
die sich selbst zur Gruppensprecherin ernannt hatte, stand auf und sagte zu Gary:
»Wir haben entschieden, dass wir aus diesem Programm
aussteigen«, erklärte sie. »Wir schätzen Ihre Begeisterung, aber wir teilen sie nicht.«
»Und damit sind alle einverstanden?«
»Ja, es wurde einstimmig entschieden.«
Gary strahlte und klatschte in die Hände. »Das ist fantastisch, Leute!« Sein Gesicht war jetzt ebenso rot wie sein Haar, und er wippte entzückt auf den Fersen. »Ich denke nicht, dass ich jemals ein Team so schnell zusammengeschweißt habe.«
»Das heißt noch lange nicht, dass wir ein Team sind«, protestierte Gus. »Wir stimmen nur überein, dass wir nicht mit Ihnen arbeiten wollen. Nichts für ungut, Gary, ich bin überzeugt, dass Sie ein sehr guter Coach sind - für andere Leute.«
»Ich bin sogar großartig, Gus«, sagte Gary, immer noch strahlend. »Sonst wäre ich nicht imstande gewesen, Sie so schnell zu einer Übereinkunft zu bringen. Ausgezeichnet.«
»Sie missverstehen das, Gary …«
»Ich muss sagen, dass ich Sie alle ausgesprochen faszinierend finde.« Sein Lächeln erstarb. »Aber es gibt keine Aussteiger in einem Programm von Gary Rose. Wir werden alle gemeinsam die Ziellinie überschreiten!«
Gary nahm ein Taschentuch aus seiner Tasche, wischte sich über die Stirn und ließ sich dann auf einem Stuhl im Kreis nieder.
»Setzen Sie sich, Gus«, sagte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Es ist Zeit, an die Arbeit zu gehen.«
Gus sah sich nach Verbündeten um. Aber alle schienen Gary zu beobachten und darauf zu warten, was er als Nächstes vorhatte.
Er blickte von einem zum anderen. »Carmen«, sagte er dann. »Wie war es, als Sie während des Spiels so lange gefangen waren?«
»Ärgerlich«, antwortete sie.
»Fühlten Sie sich schlecht, weil Aimee wollte, dass Sie gefangen blieben?«
»Es hat mich nicht überrascht«, erklärte Carmen. »Sie hasst mich. Alle hassen mich.«
»Tue ich nicht«, reagierte Aimee verstimmt. »Ich kenne dich ja kaum.«
»Jetzt wird es interessant«, mischte sich Gary wieder ein. »Aimee findet, dass sie Car men nicht kennt. Dennoch glaubt Carmen, dass Aimee sie nicht mag.« Er wurde von zwei Hotelangestellten unterbrochen, die ihm etwas ins Ohr flüsterten.
»Perfekt«, sagte er. »Ich habe schon darauf gewartet, dass meine Whiteboards endlich eintreffen.«
Die Angestellten brachten übergroße Ständer herein, auf die sie eine große, weiße Tafel stellten. Gary zog ein Paket klobiger Marker aus einer Baumwolltasche.
»Wir werden zwei Listen erstellen«, sagte er und nutzte einen grünen Marker, um mitten auf dem Whiteboard eine Linie zu ziehen. »Auf der einen Seite schreiben wir alles auf, was wir daran mochten, Kind zu sein. Und auf der anderen Seite notieren wir, warum wir gern erwachsen sind.«
Für Gus zog sich jede Sekunde qualvoll hin. Der Coach redete und redete, und ohne wirklich hinzuhören sah sie, wie die anderen ihre Hände hoben, Vorschläge einbrachten und sogar lachten. Gus war kein Freund von Spielen im Allgemeinen; einen Abend mit Scrabble zu verbringen, war in ihren Augen Zeitverschwendung. Früher, als die Mädchen noch klein waren, hatten sie ihnen dabei geholfen, ihre Puppen anzuziehen und das Barbiehaus zu schmücken, aber das schien zu einem anderen, unbeschwerteren Leben zu gehören, lange bevor ihr Name eine ganze Serie von Küchengeräten aus rostfreiem Stahl schmückte.
»Gus?« Das war Gary, der sie vor der ganzen Gruppe ermahnte. »Da schwelgt wohl jemand in Tagträumen, Leute«, sagte er.
Also versuchte sie sich zu konzentrieren und professionell zu erscheinen. Gus hasste es, unvorbereitet zu sein.
»Wir sind uns also einig, dass uns Spiele an die Freiheit und Unbeschwertheit aus Kindertagen erinnern«, fasste Gary die bisherigen Ergebnisse der Gruppe zusammen. »Bevor Stress und Ehrgeiz unseren Sinn für Teamwork und Loyalität zerstört haben.«
»Nicht jedes Kind ist gern Teil einer Mannschaft.« Gus erinnerte sich nur allzu gut an die Streitereien von Sabrina und Aimee, als sie jünger waren.
Gary nickte. »Aber vielleicht müssen sie nur auf eine andere Position innerhalb der Mannschaft wechseln«, erwiderte er geduldig. »Und genau darum geht es uns hier: herauszufinden, welchen Platz wir in der Küche einnehmen möchten. Lassen Sie uns zurückgehen bis an den Anfang: Jeder der dran ist, erzählt uns seine liebsten Kindheitserinnerungen.«
Gus verzog entsetzt den Mund.
»Gazpacho mit
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