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Wenn Frauen kochen

Wenn Frauen kochen

Titel: Wenn Frauen kochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Jacobs
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Auge immer auf den Bildschirm schielte, und gleichzeitig versuchte, ihren Investmentberater über seine Privatnummer zu erreichen. Bevor Gus jedoch mit etwas anderem als der Mailbox Kontakt herstellen konnte, tauchte Sabrina in einem eng anliegenden Velours-Trainingsanzug auf. Aimee scheuchte sie alle zum Aufzug, wo sie auf einen verärgerten Porter stießen.
    »Hat irgendjemand Carmen gesehen?«, fragte er, bevor sie hinunterfuhren.
    Unten in der Lobby wartete Troy in einem Paar Shorts und - was sonst? - einem FarmFresh-T-Shirt. Neben ihm stand Oliver, der ebenfalls ein FarmFresh-T-Shirt und Shorts trug.
    »Ihr beide könntet Zwillinge aus verschiedenen Familien sein«, sagte Gus. Oliver hatte ein Paar Flip-Flops an. Seine Füße waren sehr gepflegt, wie Gus bemerkte. Sie hasste Männer mit rissigen Zehennägeln.
    »Ich will zurück in mein Bett«, murmelte Sabrina schläfrig, woraufhin Troy reflexartig den Arm um sie legen wollte, ihn dann aber sofort wieder sinken ließ.
    »Wir sollten uns setzen«, sagte Aimee und schob ihre Schwester zu ein paar Stühlen.
    Die Gruppe wartete schweigend. Abgesehen von Gus, die gern früh aufstand, waren alle müde. Sie betrachtete ihre schläfrige
Mannschaft amüsiert, bis Carmen schließlich an Porters Arm erschien - in rotem Bikini und Sarong.
    »Wow!«, entfuhr es Troy bewundernd. Aber noch mehr erfreute ihn der giftige Blick Sabrinas in seine Richtung.
    Etwas ungelenk stand Hannah in einem grauen Trainingsanzug neben Carmen. Sie lächelte Gus schüchtern an, die sofort zu ihr eilte.
    »Du bist verrückt, hierherzukommen«, sagte Gus. »Aber ich bin froh, dass du da bist.«
     
    Eine halbe Stunde später verteufelten sie alle diese Pflicht-Wochenendspritztour. Gary ließ nichts aus. Erst mussten sie auf der großen Wiese im Kreis herumkriechen. Danach zwang er sie so zu tun, als seien sie Samen, die langsam zu ihrer vollen Größe »wuchsen« und in die Luft sprangen, wenn sie voll erblühten.
    »Und strecken, Blumen!«, rief Gary begeistert hüpfend. »Kommen Sie schon. Porter, Sie auch.«
    »Ja, Porter, das ist nur fair«, murmelte Gus. »Aimee, weniger Strauch, mehr Blume.« Dabei zwinkerte sie ihrer Tochter scherzend zu. » Siehst du?«, sagte sie in Gedanken zu sich selbst, »ich kann sehr wohl Spaß haben.«
    Carmens Brüste hüpften bei jedem Blumensprung fast aus dem Bikinioberteil.
    »Es ist schwer, nicht hinzusehen«, sagte Troy leise zu Oliver. Der nickte.
    »Das ist ja wie im Kindergarten«, fauchte Sabrina entrüstet. Sie empfand das Ganze als ausgesuchte Zumutung.
    »Genau!«, rief Gary. »Und erinnert ihr euch noch daran, wie wichtig es war, mitzumachen?« Er hüpfte unbeeindruckt weiter, obwohl der Rest der Gruppe bereits der Meuterei nah war.

    »Ich denke, dass wir nun alle unsere maximale Größe erreicht haben«, erklärte Gus trocken.
    Aber Gary hatte gerade erst angefangen. Er drängte sie nacheinander »Wer hat Angst vorm schwarzen Mann« und »Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?« zu spielen. Der Höhepunkt war »Fangen mit Freischlagen«, bei dem der einzige Weg, befreit zu werden, darin bestand, jemanden zu haben, der nicht gefangen war und einem zwischen den Beinen durchkroch. (»Verdammtes Affentheater«, murmelte Gus und verlor zunehmend die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen. »Jetzt muss ich die Kindheit von Aimee und Sabrina noch einmal durchleben.«) Sie rannte wie der Teufel, um ja nicht gefangen zu werden.
    »Haben wir nicht einen Riesenspaß, Team?«, rief Gary, während alle wie aufgescheuchte Hühner über den Rasen hasteten. Gus bemerkte aus den Augenwinkeln, dass er sich Notizen machte.
    Sabrina schien vor allem Troy zu jagen, was Gus insgeheim für eine gute Entwicklung hielt.
    Aimee schlug Carmen ab und versuchte dann, Oliver abzublocken, der Carmen befreien wollte.
    »Denk nicht mal dran«, sagte Aimee zu Oliver. Der mühte sich so lange, an ihr vorbeizukommen, bis beide in eine spielerische Balgerei verstrickt waren. Am Ende rempelten sie Carmen um - die davon wenig begeistert war - und purzelten alle drei übereinander.
    Gus lief hinüber, um nach ihrer Tochter zu sehen. Dabei passte sie nicht auf und kam Hannah zu nahe. Die schlug sie prompt ab. »Verdammt!«, rief Gus genervt. »Spinnst du?!«
    Aber Hannah war durch das ganze im Freien herumtollen total aufgekratzt; für sie war das eine willkommene Abwechslung
zu ihrem täglichen Laufband-Training. Die anderen mochten vielleicht murren, aber für Hannah war es das

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