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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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Weg zur Tür klammerte Samantha sich an Eddies Arm fest und kicherte, als sie Erikas missfälligen Blick bemerkte. Der Weg zum Ausgang führte direkt an dem Tisch vorbei, an dem Hans mit seiner neuen Flamme saß, und Samantha konnte nicht umhin, direkt neben ihnen stehen zu bleiben und in Erikas Nachtisch zu starren, während Eddie ihren Mantel von der Garderobe holte.
    Erika saß keine fünfzig Zentimeter von ihr entfernt und gab sich keine Mühe, ihre Abneigung zu verbergen. »Wie geht es Ihnen?«, fragte sie mit dünnlippigem Lächeln. »Ich hörte, Sie machen jetzt in Holz? Und dabei sagten Sie doch, Sie hätten keine Ahnung davon.«
    Samantha hob die Hand an den Mund, um das Kichern zu ersticken, das plötzlich in ihr hochgluckste. »In Holz. Ja, in Holz. Holz wie Holzbadewanne.« Sie zwinkerte Hans zu, der verlegen zur Seite schaute. »Oder Holz wie Holzkopf.«
    Sie hörte abfälliges Getuschel von Erika (»… schon immer so viel getrunken ?«) und freute sich, dass Eddie endlich wieder auftauchte. Er half ihr in den Mantel, nahm ihren Arm und leitete sie vor die Tür.
    »Er ist ein Snob«, vertraute Samantha Eddie an. »Früher ist es mir nicht so aufgefallen, aber er ist einer. Man m-merkt es, wenn er m-mit Erika zusammensitzt. Irgendwie passen die beiden gut zusammen, glaube ich.«
    »Hast du Lust, noch mit zu mir zu kommen?«
    Samantha hörte nicht die schmerzliche Anspannung inseiner Stimme, weil ihr Herz auf einmal so laut klopfte, dass sie Mühe hatte, überhaupt irgendetwas zu verstehen.
    »Ja«, sagte sie schlicht, viel zu aufgeregt, um sich eine lockere, coole Antwort auszudenken.
    »Du kannst dir schon denken, was ich da mit dir vorhabe, oder?«, fragte er. »Ich meine, außer Musik mit dir zu hören.«
    Sie nickte nur.
    Eddie zog sein Handy hervor und rief ein Taxi.
    *
    Als Samantha am nächsten Morgen aufwachte, war das Déjà-vu-Gefühl so heftig, dass sie im ersten Moment dachte, die vergangenen Monate nur geträumt zu haben. Sie hatte einen ähnlichen Brummschädel wie beim letzten Mal, und sie lag neben Eddie auf seiner Matratze.
    Außerdem war die letzte Nacht ähnlich verlaufen wie die erste, bis auf einen entscheidenden Unterschied: Samantha konnte sich an die meisten Einzelheiten sehr gut erinnern. Sie wurde rot. Dann wandte sie den Kopf zur Seite, um Eddie anzusehen.
    Er lag auf dem Bauch und schlief wie ein Murmeltier, das Gesicht ihr zugewandt, den Mund leicht geöffnet. Seine Augäpfel bewegten sich unruhig unter seinen Lidern ; anscheinend hatte er einen lebhaften Traum. Im Schlaf wirkte er verletzlich wie ein kleiner Junge, und dieser Gegensatz zu seinem äußeren Erscheinungsbild und seinem Auftreten im Wachzustand machte ihn erst recht begehrenswert. Samantha konnte all die Frauen, die ihn für ihre öde und einsame Freizeit engagieren wollten, nur zu gut verstehen. Er war kein Mann für eine Frau,sondern für eine Nacht. Das musste sie wohl oder übel akzeptieren.
    Einen Seufzer unterdrückend, schob sie sich vorsichtig aus dem Bett, um zur Toilette zu gehen. Auf dem Weg dahin sammelte sie ihre Kleidungsstücke ein und achtete diesmal darauf, dass nichts fehlte. Zuletzt schnappte sie sich ihre Handtasche und öffnete sie, um ihr Schminktäschchen herauszunehmen. Darin hatte sie alles, was frau für solche Fälle überlebensnötig brauchte. Einen Kamm, eine Reisezahnbürste, eine frische Slipeinlage und ein Minideo. Und natürlich solche unverzichtbaren Dinge wie Kompaktpuder, Eyeliner und Rouge. Sie klappte ihren Spiegel auf und warf probehalber einen Blick hinein. Das hätte sie besser nicht getan. Sie sah aus wie ein Wischmopp, der die Nacht in einem Eimer voller Alkohol zugebracht hatte.
    »Was hast du vor?« Eddie hatte sich auf einen Ellbogen aufgestützt und lächelte sie verschlafen und zärtlich an.
    Samantha hockte auf dem Boden, drückte schuldbewusst ihre Handtasche an die Brust und schob den Spiegel unauffällig wieder in die Tasche. Zum Glück hatte sie eine passende Erklärung parat. Sie musste Eddie noch seine Auslagen für das gestrige Abendessen im Battista erstatten. Sehr praktisch, denn dadurch hatte sie einen Grund, mit der Hand in der Tasche auf dem Boden zu sitzen. »Ich … äh, mir fiel gerade ein, du kriegst ja noch Geld von mir, und ich will es dir geben, bevor ich es vergesse …«
    Er richtete sich auf, das Gesicht plötzlich eine undurchdringliche Maske. »Tatsächlich. Muss mir wohl über Nacht entfallen sein. Gut, dass du mich dran erinnerst. Sagen

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