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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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Zeitplan.«
    »Wunderbar.«
    Samantha fand es alles andere als wunderbar. Nicht nur, weil sie Hans auf so gemeine Weise hinterging, sondern weil sie davon überzeugt war, dass alles schief gehen würde. Sie war noch nie im Leben so nervös gewesen. Nicht mal im mündlichen Examen. Alles kam ihr so unwirklich vor wie ein Film. Babette war die Regisseurin und sie selbst die Hauptdarstellerin. Und zwar eine erbärmlich schlechte. Den Oscar würde sie niemals kriegen.
    »Hast du mit dem Caterer gesprochen?«, wollte Babette wissen.
    Samantha nickte. »Er kommt um sieben. Es ist alles so weit vorbereitet, er muss hier nur noch die letzten Handgriffe erledigen, dann ist das Essen fertig.«
    »Okay. Wie schaut’s mit den Lattenrosten aus?«
    »Ganz gut.«
    Samantha wusste inzwischen fast so viel über Lattenroste wie über Badezimmer. Sie hatte einen Sonderposten aus einem Konkurs an der Hand, den sie zu unglaublich günstigen Konditionen auf Abruf liefern lassen konnte. Blieb nur noch, Eddie mit den wichtigsten Einzelheiten vertraut zu machen. Schließlich sollte er etwas über Lattenroste erzählen.
    »Dann helf ich dir jetzt beim Tischdecken«, sagte Babette.
    »Ich habe ein komisches Gefühl«, meinte Samantha, während sie die Platzteller verteilte.
    »Wieso?« Babette zog die Besteckschublade auf. »Gibt es Fisch oder Fleisch?«
    »Fleisch«, sagte Samantha. In dem Punkt hatte sie kein Risiko eingehen wollen. Mit Fleisch lag sie auf jeden Fallrichtig. Die Russen hatten ihre Steaks bis auf den letzten Zipfel verputzt. Also würde es heute wieder welche geben, nur mit ein paar anderen Zutaten.
    »Wieso hast du ein komisches Gefühl?«, wiederholte Babette. Sie legte die Bestecke auf und dekorierte die Servietten. »Denkst du, es könnte schief gehen?«
    »Ach, ich weiß auch nicht«, sagte Samantha.
    In Wahrheit wusste sie es doch. Nichts würde klappen! Eddie sollte um sechs Uhr kommen, damit noch genug Zeit für die Vorbesprechung blieb. Genau um Viertel vor sechs begann Samantha, in der Halle auf- und abzutigern und darauf zu warten, dass er kam. Oder besser gesagt, sie wartete darauf, dass er nicht kam. Schon die ganze Zeit über war sie felsenfest davon überzeugt gewesen, dass er nicht auftauchen würde. Das war das komische Gefühl gewesen. Eine nervöse kleine Stimme in ihrem Kopf sagte ihr ständig, dass etwas bei diesem Treffen schief gehen würde. Also hatte Samantha das Naheliegende angenommen, dass nämlich Eddie die Verabredung nicht einhalten würde. Diese Vorahnung war so stark gewesen, dass sie fast überrascht war, als sie pünktlich um sechs durch das Dielenfenster den verbeulten Jeep vorfahren und Eddie aussteigen sah. Er trug diesmal nicht den schlecht sitzenden Smoking, sondern war eher schlicht gekleidet. Schwarze Jeans, dunkler Rolli, Lederschuhe.
    Samantha atmete tief durch und machte ihm die Tür auf.
    »Hallo«, sagte sie befangen.
    »Hallo«, erwiderte Eddie, genauso cool und lässig, wie er es sich vorgenommen hatte. Leider erkannte er auf den ersten Blick, dass er jetzt ein Problem hatte. Er konnte zwar cool tun, aber er fühlte sich nicht so. Sie sah umwerfendaus. Wenn irgend möglich, sogar noch besser als beim letzten Mal.
    Heute trug sie ein hochgeschlossenes Kleid, das bis auf die nackten Arme nicht besonders viel Haut sehen ließ. Doch dafür lag es so atemberaubend eng an, dass es jede Kurve und jede Ausbuchtung ihrer Stundenglasfigur betonte. Außerdem war es aus dunkelroter Seide. Eddie hatte schon immer eine Schwäche für rote Seide gehabt.
    »Gut, dass du pünktlich bist«, sagte Samantha. »Wir müssen noch was besprechen. Außerdem musst du dich umziehen. In dem Zeug kannst du nicht bleiben.«
    Eddie hatte seine besten Klamotten an. »Ich dachte, heute muss ich mich nicht so rausputzen, weil es doch bei dir zu Hause stattfindet.« Er schaute sich beiläufig um. Innen war dieser Protzbunker noch vornehmer als außen. Überall Edelholz und Marmor und an den Wänden jede Menge Bilder. Eddie hakte die Daumen in die Schlaufen seiner Jeans und fragte sich, wieso zum Teufel er sich von Joe hatte überreden lassen, diese blöde Show noch ein zweites Mal mitzumachen. Wie sollte er den Abend überstehen, wenn sie so aussah? Von ihrem Geruch ganz zu schweigen. Sie roch so gut wie beim letzten Mal. Wenn nicht noch besser.
    Samantha bemerkte nichts von seiner Verunsicherung, dafür hatte sie zu viele eigene Probleme im Kopf. Sie holte Luft. Jetzt war es an der Zeit, Farbe zu bekennen. Es

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