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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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gestorben.«
    Plötzlich glaubte Eddie, zumindest teilweise zu ahnen, was ihn so an ihr reizte. Es war die Widersprüchlichkeit, die er in ihrem Wesen erkannte. Auf der einen Seite wirkte sie tough und arrogant. Sie war klug und gebildet und besaß dieses gewisse kulturelle Flair, das Menschen in ihren Kreisen anscheinend angeboren war. Andere Frauen, die so groß waren wie sie, ließen meist ein wenig die Schultern nach vorn hängen. Nicht so Samantha. Sie hielt sich aufrecht und gerade, das Kreuz durchgedrückt und den Kopf stolz erhoben wie eine Königin.
    Andererseits besaß sie auch verletzliche Züge. Diese glaubte Eddie gerade jetzt zu erkennen, nicht nur an diesem eher bäuerlich hübschen Schlafzimmer, sondern auch an dem Ausdruck in ihrem Gesicht. Sie sah ihn mit großenAugen an, trotzig und mit einem Hauch von schlechtem Gewissen.
    Es war dieser seltsame Gegensatz, der Eddie verärgerte und ihn gleichzeitig auf beunruhigende Weise anzog. Sie war nicht nur die Geschäftsfrau, sondern auch das kleine Mädchen, das in einem gerüschten Himmelbett schlief und ein abgeliebtes Kuscheltier auf dem Kopfkissen hatte.
    Plötzlich erinnerte er sich an gewisse Einzelheiten ihrer gemeinsamen Nacht. Irgendwann während ihres zweiten Mals hatten sie voreinander gekniet, auf seiner Matratze, die Gesichter einander zugewandt. Sie hatte ihm das Haar aus dem Gesicht gestrichen und ihn angesehen, benommen und verstört – so als hätte sie ihn bis zu diesem Moment nicht richtig wahrgenommen. »Was machst du mit mir?«, hatte sie geflüstert. »Wer bist du?«
    Eddie hatte nicht darauf geantwortet, weil er viel zu sehr darauf bedacht war, weiterzumachen. Berauscht vom Wodka und von der Begierde hatte er sie wortlos zurück auf die Matratze gedrängt und sie dazu gebracht, Dinge zu sagen und zu tun, die sie sich vermutlich vorher in ihren kühnsten Träumen nicht hatte vorstellen können.
    »Lebt deine Mutter noch?«, fragte er.
    »Ja. Sie ist noch keine sechzig und kerngesund.« Samantha verzog das Gesicht, woraus Eddie schloss, dass sie und ihre Mutter nicht gerade die allerbesten Freundinnen waren.
    »Und deine Eltern?«, fragte sie.
    »Sind beide tot.«
    »Wie alt warst du?«
    »Acht. Meine Mutter ist an Krebs gestorben, und mein Vater hat sich ein paar Monate später aufgehängt.«
    Er sagte das mit einer seltsam emotionslosen Stimme,doch als Samantha ihn erschrocken und mitleidig anschaute, zuckte er abfällig mit den Schultern. »War ganz gut so. Wenn er nicht gerade besoffen war, hat er Diana und mich verdroschen. Im Heim hat’s uns besser gefallen.«
    Und dann, ohne besondere Vorwarnung, zog er sich den Rolli über den Kopf und warf ihn aufs Bett. Er trug kein Unterhemd.
    Samantha wich einen Schritt zurück und prallte mit dem Rücken gegen die Tür. »Ich schau dann mal, ob der Wein schon die richtige Temperatur hat«, stammelte sie.
    »Wenn du willst, dass ich diesen Anzug anprobiere, bleibst du hier.« Eddie genoss plötzlich die Situation. Er mochte es, wenn sie diesen unsicheren Ausdruck in den Augen hatte.
    »Es gefällt dir doch, mich anzusehen. Das hast du selbst gesagt.«
    Hatte sie das? Samantha konnte sich nicht erinnern. Sie wusste zwar, dass sie ziemlich viel gesagt hatte in jener Nacht, aber davon war höchstens ein winziger Bruchteil jugendfrei gewesen.
    Ihr Mund wurde trocken, als sie Eddie dabei zuschaute, wie er seinen Gürtel löste und die Hose abstreifte.
    »Ich glaube nicht, dass ich hier bleiben möchte«, sagte sie.
    » Ich möchte es aber.«
    »Wir müssen noch ein paar wichtige Einzelheiten besprechen«, sagte Samantha nervös.
    »Warum nicht hier?« Eddie setzte sich aufs Bett und zog sich die Schuhe aus. »Fang an.«
    »Ich warte draußen, bis du fertig bist.« Samantha griff nach der Klinke.
    Eddie sprang vom Bett auf. Er war mit drei Schrittenbei ihr und postierte sich so, dass sie die Tür nicht öffnen konnte. »Du hast mich falsch verstanden. Ich will jetzt mit dir reden. Hier.«
    Samantha knetete ihre Finger. Seine Nähe war mehr als irritierend. Vor allem, wenn er dabei halb nackt war. »Die Sache ist die«, begann sie.
    »He, meine Boxershorts passen farblich genau zu deinem Kleid«, sagte Eddie.
    »Warum ziehst du nicht in der Zwischenzeit den Anzug an?«, schlug Samantha vor.
    Eddie ging zum Bett zurück und besah sich die Neuerwerbung. »Armani«, sagte er. »Extra für einen Abend. Cool.«
    »Du kannst ihn natürlich behalten«, sagte Samantha. Sie räusperte sich. »Wegen

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