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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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Stimmung war, konnte man bei ihm nicht viel erreichen. Er machte dann einfach dicht. Dass er überhaupt noch mit Joe sprach, grenzte an ein Wunder.
    Wenn er ihn nicht noch wegen Andi hätte einspannen wollen, wäre Joe vermutlich längst achtkantig rausgeflogen.
    »Ich rufe dich an, sobald er schläft«, meinte Joe, um Geduld bemüht. »Dann können wir darüber reden. Wäre das für dich in Ordnung?«
    Eddie zuckte die Achseln und ging zu seiner Stereoanlage. Drei Sekunden später dröhnte ohrenbetäubendes Technogehämmer aus den Boxen und machte jede weitere Unterhaltung unmöglich.
    *
    Samantha lag an diesem Abend im Bett und wünschte sich, nicht geboren zu sein.
    Sie hatte den ersten Blick in den Spiegel so lange wie möglich hinausgeschoben, doch spätestens beim nächsten Gang zur Toilette war es dann so weit gewesen. Vorlauter Entsetzen über den Anblick dieser pustelübersäten, zottelhaarigen Schreckschraube war sie rückwärts gegen die Tür der Duschkabine gewankt und hatte sich an dem garantiert stoß-, schlag- und kratzfesten Spezialkunststoff eine gewaltige Beule am Hinterkopf geholt.
    »Tomate ist noch gar nichts«, stöhnte sie. »Wenn überhaupt, dann Killertomate!«
    Kämmen brachte auch nicht viel. Davon gingen zwar die Zotteln weg, aber nicht die Pusteln.
    Der Arzt verschrieb ihr eine milde antiallergische Salbe und empfahl ihr, sich zu schonen.
    »Keine Sonne«, sagte er. »Sonne ist bei solchen Ausschlägen ganz schlecht. Zumindest die nächsten drei Tage. Dann möchte ich mir Ihr Gesicht gerne noch mal anschauen.«
    Draußen schüttete es immer noch wolkenbruchartig. In den Wetternachrichten hatten sie für die nächsten drei Tage Regen vorausgesagt. Samantha schaute aus dem Fenster und versprach dem Arzt, auf jeden Fall so lange die Sonne zu meiden.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Hans, nachdem der Arzt wieder gegangen war. »Du hattest doch hin und wieder schon Stress, seit wir uns kennen. Ich erinnere mich zum Beispiel, wie fertig du mit den Nerven warst, als dieser Penner dir letztes Jahr in Rom die Handtasche geklaut hatte. Oder als die Kosmetikerin dir im Januar alle Wimpern abgebrochen hatte. Da hast du auch keinen Ausschlag gekriegt.«
    »Da war ich aber kurz davor«, log Samantha. Inzwischen hatte sie alles, was unter ihrem Bett herumgelegen und dort nichts verloren hatte, aufgesammelt und in den Schrank gestopft. Einschließlich des völlig verkrumpelten Anzugs. Wegen Eddies Sachen würde sie noch etwas unternehmen müssen. Vor allen Dingen, was das Geld betraf.Es musste ihm aus der Tasche gefallen sein. Fragte sich nur, ob er immer so viel Bares bei sich hatte. Samantha konnte sich nur einen einzigen Grund vorstellen, warum er diesen großen Geldschein mit sich herumschleppte, noch dazu in der Hosentasche. Wahrscheinlich hatte er ihn kurz vorher erst dort hineingesteckt. Sehr kurz vorher. Von wem er ihn wohl hatte?
    Samantha musste nicht lange überlegen. Gleich darauf lautete die Frage nicht mehr von wem , sondern wie diejenige aussah. War sie groß oder klein, dick oder dünn? Ob sie mehr Busen hatte als sie selbst?
    Wobei sich sofort die Frage stellte, ob Eddie überhaupt wählerisch war. Immerhin stimmte die Kasse. Da konnte man(n) durchaus mal die Vorhänge beziehungsweise die Augen zumachen.
    Immerhin, bei ihr war beides offen gewesen.
    Ob er bei den anderen auch diese erregenden, erotischen Äußerungen von sich gab oder ob er da eher stumm zu Werke ging?
    Samantha lag im Bett und biss sich die Fingerknöchel wund. Himmel, wie sie diesen Burschen verabscheute! Er war ein berechnender, geldgieriger, sexgeiler Widerling! Ein schleimiger Gigolo, ein aalglatter Filou, ein skrupelloser Parvenü, ein blond gefärbter Belami!
    Ah, dachte Samantha, die Franzosen! Sie hatten immer noch die besten Worte für solche abartigen Mistkerle! Doch ihre Befriedigung über die passenden Beschimpfungen wich rasch erneuter Niedergeschlagenheit. Sie erkannte, dass sie sich etwas vormachte. Seine Haare waren genauso wenig gefärbt wie ihre eigenen, und schleimig oder aaglatt war er auch nicht. Na gut, skrupellos vielleicht. Möglicherweise sogar geldgierig. Und auf jeden Fall sexgeil. Einmal reichte ihm nicht, er wollte es ständigtun. Während ihrer ersten gemeinsamen Nacht war es so oft passiert, dass Samantha irgendwann ihre innere Strichliste aus dem Auge verloren hatte. An diesem Samstag hatte die Zeit nur für ein einziges Mal gereicht, aber Eddie war für die nächste Runde mehr als

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