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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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ließ Andi sich ohne großes Brimborium zu Bett bringen, aber unter einer halben Stunde ging die vollständige Prozedur selten ab.
    Das Einzige, wonach Eddie im Moment der Sinn stand, war Musik. Hardrock, Techno, HipHop. Er wollte sich richtig zudröhnen damit. Vielleicht könnte er dann für eine Weile aufhören, an diese … zu denken.
    »Was ist los?«, fragte Joe erstaunt. »Fällt das Dinner aus?« Jetzt erst registrierte er Eddies Aufzug und erstarrte. »Was hast du da an?«
    »Ich habe jetzt keine Lust, darüber zu reden.«
    »Okay«, sagte Joe überraschend verständnisvoll. » Pas devant les enfants . Ich bringe ihn rasch ins Bett.»
    Eddie war zwar in Französisch immer eine ziemliche Niete gewesen, aber so viel verstand er gerade noch. »Ob sans oder avec spielt in dem Fall keine Rolle, denn ich will überhaupt nicht darüber reden.«
    »O nein«, sagte Joe. »So geht das nicht. Es ist immerhin mein Job!« Er stand auf und klemmte sich Andi unter den Arm. »Ich wasche ihn schnell und lege ihn hin. Er ist sowieso schon ziemlich müde.«
    »Andi nich müde!«, protestierte Andi lautstark.
    »Doch, bist du wohl. Morgen malen wir weiter.«
    »Will gezz malen«, jammerte Andi.
    »Wenn du jetzt lieb bist und dich schön ins Bett bringen lässt, zeige ich dir nachher noch ein Monster.«
    »Vielleicht möchte Andi ja mit zu dir«, meinte Eddie. »Was hältst du davon, Andi? Würdest du gern dein Bett mitnehmen und bei Joe übernachten?«
    »Ja!«, rief Andi begeistert. »Joe lieb!« Er patschte mit beiden Händen gegen Joes Wangen und verteilte eine großzügige Portion Fingerfarbe. »Joe Monster!«
    »Also ich denke nicht …«, begann Joe.
    »Du sollst nicht denken, sondern ihn mitnehmen. Nur für diese Nacht. Ich muss jetzt ’ne Weile allein sein.«
    »Dann bringe ich ihn aber sofort nach dem Frühstück zurück. Und du musst ihn vorher noch wickeln, er hat gerade eben was abgelegt.«
    »Kacka«, sagte Andi hilfreich.
    »Ich frage mich, warum er das nicht vorher sagen kann«, meinte Eddie verdrossen. Er holte eine frische Windel und die Schachtel mit den Öltüchern. »Dann könnte man ihn aufs Klo setzen. Mit dem Teil hat er es doch sowieso, ständig planscht er darin rum. Warum sollte er es nicht mal dafür benutzen, wofür es gedacht ist?« Er öffnete Andis Pampers und drehte den Kopf zur Seite. »Uähhh! Was hat er gegessen?«
    »Das Gläschen mit dem Junior-Menü.«
    »Was war da drin? Senfgas mit Schwefelsäure?«
    »Ich glaube, Hühnchen mit Reis und Karotten.«
    »Morgen kaufen wir ein Töpfchen«, sagte Eddie entschieden. »Und dann wird geübt. So lange, bis es klappt.«
    »Er ist erst zwei« widersprach Joe. »Damit würdest du ihn vielleicht für lange Zeit blockieren. Manche Kinder werden zwar schon so früh sauber, aber das ist die echte Ausnahme. Meist schaffen das in dem Alter auch nur die kleinen Mädchen. Die Jungs brauchen oft ein halbes Jahr länger. Oder noch mehr.«
    »Woher weißt du das?«
    »Hab ich gelesen.«
    »Was du alles so liest.« Eddie beendete das Wickelmanöver, dann stand er auf, um die ungewohnt engen Klamotten loszuwerden. Mit wütenden Bewegungen zerrte er sich die Jeans vom Körper und streifte anschließend das Sweatshirt ab.
    »Pimmel«, sagte Andi, der mit einem Blick das Wesentliche erfasst hatte.
    Joe drückte es mit anderen Worten aus. »Wo ist deine Unterhose, Mensch?«
    »Da, wo der Rest von meinen Klamotten auch ist. Und es heißt nicht Pimmel , sondern Penis . Wie oft soll ich dir das noch sagen? Diana reißt mir den Kopf ab, wenn sie wiederkommt!« Eddie grabschte sich frische Boxershorts aus dem Wäscheregal und zog sie an.
    »Ich habe gar nicht Pimmel gesagt«, verteidigte Joe sich.
    »Pimmelimmelimmel«, krähte Andi und patschte gegen seine Pampersfront, auf die Stelle, wo er sein eigenes Zubehör vermutete.
    »Von mir hat er das Wort nicht«, fügte Joe hinzu.
    »Hab ich das behauptet?«
    »Ach so«, sagte Joe. »Hätt ich mir denken können. Wo waren wir stehen geblieben?«
    »Du wolltest ihm gerade die Farbe abwaschen, ihm frische Sachen anziehen, das Reisebettchen und die Windeltasche ins Auto laden und verschwinden. Zusammen mit Andi natürlich.«
    »Na gut. Wir kommen ins Geschäft, wenn du mir endlich sagst, was los war. Muss ich mit Ärger rechnen, wenn ich das nächste Mal mit Claire spreche?«
    »Weiß ich nicht«, knurrte Eddie.
    Joe wollte aufbegehren, aber dann fügte er sich den Umständen, zumindest für den Moment. Wenn Eddie in dieser

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