Wenn Frauen nicht mehr lieben
beängstigender. Das männliche Immun-48
system dürfte dann auf Hochtouren laufen, und der Mann wird sich noch mehr durch Rückzug schützen müssen.
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6. Entwertung und Abschaffung des
Mannes
»Männer kommen nur noch am Rande vor, und wenn, dann nur noch als Bösewichte«, schreibt Berndt Schulz
aus der Sicht eines Mannes, der die Situation heutiger Männer in seinem Buch »Die Frauen sind an allem schuld« schmähend analysiert. Er gibt den ungehörten Klagen der Männer eine Stimme, die bezeugt, in welch mißlicher Lage sich Männer heute befinden.
Schon die kleinen Jungen werden »kastriert«. Sie dürfen keine Rauf- und Räuberspiele mehr praktizieren, keinen fiktiven »Krieg« mehr inszenieren, keine Pistolen mehr benützen. Wehret den Anfängen, heißt es in aller Frauen-munde. Daß sie dadurch den Söhnen die symbolische Kanalisierung ihrer triebhaften naturgegebenen Aggressivität wegnehmen, sehen Mütter nicht. Dafür reicht ihr pazifistischer, de facto aber männerablehnender Horizont nicht aus.
Ein junger Mann um die Dreißig schildert, wie er die jungen Frauen in seinem Alter erlebt. »Immer sind die jungen Frauen am Zurechtweisen. Sie wissen sowieso alles besser als wir Männer. Gefühlsmäßig fühlen sie sich dem Mann überlegen, weil sie davon überzeugt sind, den totalen Durchblick zu haben. Auch in emotionaler Hinsicht. Männer lassen so viel mit sich machen. Ich beobachte oft folgendes bei jüngeren Paaren. Die Frau ist die Managerin und entwertet den Mann. Sie gibt ihm zu verstehen, daß er das und jenes nicht kann, und tut das ohne Hemmungen auch vor ihren Freunden und Bekannten. Frauen bestimmen weitgehend über die Männer. Mein Freund Paul fragt zum Beispiel immer zuerst seine Frau, 50
ob sie einverstanden ist, bevor er mit mir ein Bier trinken kommt. Diese Übergriffe von Frauen auf ihre Männer kann ich fast täglich beobachten. Ich selbst würde so etwas niemals akzeptieren. Ich frage mich, ob ich dann überhaupt noch eine Frau finden kann. Und ich sehe auch immer wieder, wie die Männer davon überzeugt werden, daß Frauen das bessere Geschlecht sind, weil sie emotional angeblich stärker sind. Wenn Stärke aber in Überlegenheitsgefühle einer Partei ausartet, stimmt doch etwas mit den partnerschaftlichen Beziehungen nicht mehr.«
Wie recht er hat, dieser junge Mann. Er dürfte es schwer haben, eine Frau zu finden, die ihn nicht auf die heute übliche Weise infantilisiert.
Während sich Frauen über die sexistische Schönheits-qualifikation durch Männer immerzu ärgern und sich heftig dagegen wehren und auch die Disqualifikation der alternden Frau einseitig nur dem Mann unterjubeln, sind sie selbst Profis in Sachen Schönheitsjury für männliche Geschöpfe geworden. Hier machen sie für den Mann auch keinen Altersabzug in Sachen Aussehen. Schonungslos wird alles, was der Schöpfer dem Mann mit auf den Weg gegeben hat, unter die Lupe genommen: der Bart, das schüttere Haar, der Bauchansatz, die Haut, die Hosen-träger, das Parfüm, die Krawatte, die kurzen Beine, die schmalen Schultern, die zu breiten Hüften, die zu kurzen Zähne, die abstehenden Ohren, die Hängebacken, die klumpigen Hände etc. Nur Frauen wissen, wie
unbarmherzig die Männer auf ihre körperlichen und sonstigen Schwächen geprüft und benotet werden, und welch fröhlich-lustvollen Schmaus sich Frauen daraus machen.
»Wer hat den Irrglauben zu verantworten, demzufolge Männer nicht schön sein müßten? Wer hat den Männern 51
eingeredet, daß es reicht, sich die Haare ausfallen zu lassen und dazu ein bedeutsames Gesicht zu machen? Und wie konnte es passieren, daß spätpubertierende Chauvi-Kröten wie Günter Jauch, blondierte Ex-Ministranten wie Gottschalk, Bassetgesichter wie Wickert, Wesen aus der Gattung der Lippenlosen wie Küppersbusch ins Fernsehen kommen? Und deren Esprit auch nicht ausreicht, darüber hinwegzutrösten, daß sie die erotische Ausstrahlung eines Plastikkleiderbügels haben?« (Petra Reski, Eine Prinzessin zahlt nie selbst)
Die Frauen sind Prinzessinnen und die Männer unbrauchbare kalte, unerotische Frösche, die sich trotz weiblicher Anstrengungen nicht in einen Froschkönig verwandeln wollen. Aber die ansprüchliche Erhabenheit der Frau Prinzessin kennt die Grenzen männlicher Frustrationstoleranz noch nicht. Und die enttäuschte Prinzessin kann diese Enttäuschung nicht verkraften und träumt deshalb weiter von dem unerreichbaren schönen Mann, der ihre
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