Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Julia Fischkurt
Vom Netzwerk:
ungeheure Macht will die Frau aber gar nicht mehr ausüben. Sie will nicht genuine Macht, sondern erworbene. Sie möchte zwar Kinder haben, weil das schließlich zu einem Frauenleben dazugehört. Sie könnte sonst auch etwas verpassen. Körper und Seele der Frau sollen sich zumindest in der Schwangerschaft verwirklichen können. In der Mutterschaft, dann aber kann Frau gerne auf diese Verwirklichung verzichten. Heute geht nichts mehr über den Beruf, die Selbstverwirklichung im Beruf, den man auch für ein Kind nicht bereit ist, für ein paar Jahre an den Nagel zu hängen. Und es geht heute auch nichts mehr über die klingende Münze, die ein Kind natürlich nicht erzeugen kann, es sei denn, man könnte Kinder wie in einem – allerdings noch zu schreibenden modernen Märchen – zu Goldeseln klonen.

    89

    Sobald das Kind dann da ist, sind auch schon alle Bestrebungen der Mutter an die Natur erfüllt. Man bringt das Kind in die Kinderkrippe oder zur Tagesmutter. Dort meint man es gut versorgt und schreitet frohen Mutes an die Arbeit. Sollten sich die bei der Frau oft »leider« so unvermeidlichen Schuldgefühle dennoch einstellen, so findet sie rasch Rat und Beruhigung bei einer Freundin, der es genauso ergeht. Diese meint dann »weise«, daß die Kinder nichts von einer Mutter hatten, die unzufrieden und
    »unterfordert« zu Hause herumsäße. Also macht man daraus logischerweise das »Beste für das Kind« und geht konsequenterweise zur externen Arbeit, um dem allgemeinen Frauentrend nach Selbstverwirklichung im Beruf möglichst treu nachzuleben.
    Weitere Rosinen im Feld weiblicher Machtausübung, die ganze Palette der indirekten Macht, der privaten Macht, der Stimmungsmacht etc. Hier bringt die Frau ihr ganzes Wirken zum Erblühen, ohne daß man es sichtlich merkt.
    Es geht hier eben um unsichtbare Macht. Sie meinen, das seien nur die Mütter, die immer zu Hause sind?
    Keineswegs. Einer der Grundzüge weiblicher Wesensart ist die ganz besondere Fähigkeit der Frau, den Raum um sich herum zu klimatisieren. Was der Mann vielleicht auch kann, wenn er den weiblichen Anteil in sich gut entwickelt hat, darin aber niemals so effizient wie eine Frau sein kann, im positiven wie im negativen Sinn.
    Wo der Mann sich auf die Erfindung von Klimageräten, Heizkörpern und Wärmepumpen beschränkt, ist die Frau schon längst dort gelandet, wo es zumindest nach Feier-abend alle hinzieht, in die Atmosphäre menschlicher Umgebung. Hier temperiert und klimatisiert sie, intrigiert und harmonisiert sie je nachdem, wozu ihre »gute«
    Frauenseele sie aufruft. In Sekundenschnelle kann sie ein Gespräch durch eine Minibewegung ins Stocken bringen.

    90

    Oder sie kann den Mann vollends aus der Fassung bringen, wenn sie es darauf abgezielt hat. In der Regel weiß die Frau unbewußt auch über diese ihre indirekte Macht über andere Menschen. Denn sie merkt selbst –
    wenn nicht beim ersten, dann spätestens beim zweiten Mal
    –, wie sie ihren Liebsten um den Finger wickeln kann.
    Und wie schnell sie ihn auch wieder beruhigen kann, wenn er mal ausufern sollte. Nur wenn sie das auch möchte, das versteht sich von selbst. Es soll ja Frauen geben, die den Streit um des Streites willen suchen und die Nähe nur auf diese Weise zu erleben in der Lage sind. Dann muß es eben zuerst richtig knallen. Oder die Frau braucht Schläge, bis sie unbewußt zufrieden ist, um sich dann in der anschließenden Versöhnungsszene in ihrem Opferstatus dem Malträtierenden in höchster Erregung lustvoll hinzugeben. Wie sonst ließe sich erklären, daß Frauen, die körperliche Gewalt von ihren Männern erfahren, immer wieder zu diesen zurückkehren? Sehr zur Verzweiflung eifriger Frauenrechtlerinnen natürlich, die dann auch wieder nur von männlicher Macht und Gewalt reden und nicht sehen wollen, in welcher Form diese Frauen ihre Männer solange provozieren – und dadurch eben Macht ausüben –, bis sie ihre unbewußt gewünschten
    »wohlverdienten« Schläge bekommen.
    Selbstverständlich ist hier nicht die Rede von den Frauen, die von ihren Männern mißhandelt, entwertet und infantilisiert werden. Und auch nicht davon, man solle nicht gegen Gewaltanwendung jeglicher Art ankämpfen, sowohl von Männer- wie von Frauenseite. Aber eben nur in Anbetracht der wahren, nicht der von Frauen oft verschleierten Sachverhalte.
    Es gäbe noch unendlich viele Formen weiblicher Machtausübung aufzuzählen, von der Sexualmacht bis hin zur Macht weiblicher Verweigerung

Weitere Kostenlose Bücher