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Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Julia Fischkurt
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die wartet.
    Die Gene einer Frau wollen keine Schwächlinge als Erzeuger ihrer Frucht. Sie sind auf der Suche nach Potenz.
    Natürlich kann ein kniender Jüngling voller Demut ab und zu reizvoll sein, auf die Dauer aber dürfte er kaum gute Chancen bei ihr haben. Leider bekommen auch »starke«
    Männer von den Frauen kaum noch eine Chance, sich ihr männlich anzunähern und weiblich empfangen zu werden.
    Weil die Frauenbewegung in großer Zahl von lesbischen Frauen getragen wurde, sind die genannten Erlebnis-dimensionen leider unter den Tisch gefallen. So ist denn etwa kaum mehr bekannt, daß die Fähigkeit zur passiv erlebten Lust eine der größten weiblichen Lustquellen und weiblich-orgastischer Potenz ist. So geht die Frau in ihrer Sehnsucht nach passiver Befriedigung wiederum leer aus.
    Mit passiver Befriedigung ist die Hingabe an einen Mann gemeint, der mit bestimmtem und klarem Gestus die Frau nicht vergewaltigt, sie aber dennoch in die Höhen weiblicher Lust aktiv hinüberführt. Davon träumen so viele Frauen, und kaum eine spricht darüber. Eine gesunde Sexualentwicklung hat zum Ziel, daß die weiblichen Wünsche nach passiver Befriedigung zugelassen werden dürfen. Erst dann kann auch eine der Frau angemessene Orgasmusintensität erreicht werden. Viele Frauen kommen leider ihr Leben lang nicht dazu. Dies mag innere Gründe bei der Frau selbst haben. Das Defizit auf der Männerseite aber, die Verunsicherung heutiger Männer, ist bereits so weit fortgeschritten, daß sie ihre Bewegungen zögerlich und ängstlich ausführen und die »starke Hand«
    einfach nicht mehr haben, die es für die Sexual-bemächtigung der Frau braucht. So kommt nicht nur der Mann zu kurz, die Frau kann auch nicht mehr in den Höhenflügen passiv erlebter Lust schwelgen. Auch das 81

    haben wir gewissen Auswüchsen der Frauenbewegung und ihren Angriffen auf die Männerwelt zu verdanken.
    In unserer Abspaltungskultur ist es gelungen, den Eros von der Sexualität zu entfernen und die Sexualität vom Eros zu »befreien«. Beide haben heute kaum noch etwas miteinander zu tun, derweil wir dennoch von Erotik sprechen. Frau läßt nicht mehr nur ahnen, sondern zeigt, was sie hat. Auf Teufel komm raus trägt sie ihren Sexappeal im Schaufenster des Lebens. Sie betätigt sich auch immer mehr dort, wo man für wenig Geld ihren Körper bewundern kann, und findet das nicht abstoßend. Lust-und Sexzentren – angeblich nur der Männer wegen –
    sprießen wie Pilze aus dem feuchten Boden unserer sterbenden Herbstlandschaft. Sex wird heute zur normalen Dienstleistung der Frau an den Mann. Liebes-, oder besser, Sextechniken werden verbreitet und eingeübt, alles jenseits der Liebe. Man ist stolz, seine persönlichen Sexualpraktiken inklusive perverser Anteile bei »Schrei-nemakers« oder anderen munter auszupacken. Man fühlt sich gut, weil man in der Lage ist, mit dem Fortschritt unserer Zeit zu gehen.
    Heute weiß jedes Kind über sexuelle Praktiken Bescheid, und niemand fragt danach, ob das Kind ein Anrecht auf eine Schonzeit hat. So verschwindet jedes Geheimnis, wenn der Intimraum gleichzeitig öffentlicher Raum wird. Und der Eros verabschiedet sich still.
    Daß bei all dem echte Erotik verloren geht, scheint niemanden wirklich zu interessieren, und daß Erotik mit dem Eros zu tun hat, und der Eros mit der Liebe, gilt allenfalls noch für Sentimentale. Wenn ein Paar seine Liebe zelebriert, so hat das etwas Heiliges, ein geheimer Bereich, den das Paar für sich allein hat und der zu schützen ist. Der auch nicht in die Öffentlichkeit gehört, ansonsten er von seinem Zauber verliert. Junge Leute 82

    suchen heute den Zauber woanders und werden immer öfter sexuell abstinent. Daß viele unserer Männer bei so viel weiblicher Provokation und Exhibition im Alltag bereits immunisiert sind, ist auch nicht mehr neu.
    Frauen verhalten sich in der Erotik männlich und wundern sich, wenn Männer sich entziehen. Durch das vermännlichte Gebaren der Frau gerade in sexuellen Angelegenheiten aber fehlt die Polarität der Geschlechter.
    Der weibliche Pol verschwindet, wenn beide sich dem männlichen Prinzip verschreiben.
    Wo keine polare Spannung mehr besteht, zeigen sich Übersättigungsphänomene. Da Liebe eine Wirtschafts-macht geworden ist, werden immer heißere Sachen gefordert, immer perverser und immer weiter entfernt von der natürlichen Anziehung zwischen Mann und Frau.
    Denn Erotik beruht auf der Spannung zwischen den Geschlechtern, nicht auf

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