Wenn Frauen nicht mehr lieben
Gesichtsausdruck, seinen Geruch. Als sinnlich hochbegabtere Wesen kommen Frauen einem untreuen Mann schneller auf die Spur als er ihnen. Frauen selbst sind daher auch viel geschickter im Kaschieren und Überspielen und würden sich niemals in ähnlich peinliche Situationen hineinmanövrieren.
Diese Unterschiede werden von den Erkenntnissen der modernen Hirnforschung – die auch auf andere fundamen-170
tale Differenzen zwischen den Geschlechtern hinweist –
vollauf bestätigt, Frauen haben mehr Intuition und ein ganz besonders raffiniert entwickeltes Sinnessystem, und zwar auf Grund von physiologischen Unterschieden der Tätigkeit beider Hirnhälften.
So sind Mädchen in der Regel sprachlich begabter, können sich im Gespräch meist besser ausdrücken als Jungen, während sie in Mathematik in der Regel mehr Probleme haben. Das weibliche Gehirn arbeitet ganzheitlicher, indem es mehr Querverbindungen zwischen der rechten und der linken Gehirnhälfte herstellen kann. Das hat selbstverständlich Vor- und Nachteile. Der Mann hat mehr Affinität für die Dreidimensionalität des Raumes und hat ein größeres Vorstellungsvermögen für die Veränderung von Körpern im Raum. Hier wird die Stärke des Mannes für Fragen des Wandels, der Veränderung, Bewegung etc. deutlich.
Das männliche Denken arbeitet fokussierter. Daher kann sich der Mann auch besser Distanz zu einer Sache verschaffen und sie »kühl« analysieren. Die Fähigkeit des Mannes, sich von der Umgebung abzugrenzen, davon zu abstrahieren und ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, verleiht ihm die ganz bestimmte Begabung, sich fokussiert zu konzentrieren. Die Frau kann sich weniger gut von ihrer Umgebung abgrenzen, denkt, vernetzter, globaler, weniger linear.
Man hat dieses besondere ganzheitliche Denkpotential der Frauen in der Wirtschaft entdeckt und verspricht sich viel davon. Auch von der sogenannten weiblichen Intuition, gepaart mit scharfem weiblichem Verstand, einem Verstand, der in der Lage ist, über das Corpus colosum (Balken zwischen den beiden Hirnhälften) schnellere und zahlreichere Verbindungen herzustellen als der Mann, bei dem beide Hirnhälften »getrennter« arbeiten sollen.
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Ob Feministinnen diese Unterschiede akzeptieren können? Es wäre zu wünschen. Genauso, wie man erhoffen möchte, daß Frauen ihre ureigensten Fähigkeiten vermehrt entwickeln, pflegen und leben und nicht weiterhin durch eine einseitige »Frauenpresse« dazu gedrängt werden, in eine männliche Welt vorzudringen, die ihrem weiblichen Wesen nicht entspricht. Frauen müßten dafür kämpfen, daß sich der öffentliche und der private Raum in ihrem Sinne verändern, daß ihre genuinen weiblichen Bedürfnisse mehr zum Zuge kommen.
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2. Weibliches und männliches
Prinzip
Weibliche Anteile hat jeder Mann, und männliche Anteile hat auch die Frau. Die Frage der Gewichtung dürfte dabei entscheidend sein. Donald W. Winnicott – der berühmte englische Kinderpsychiater und Psychoanalytiker –
bezeichnet das »Sein« als das reine weibliche Element oder den reinen weiblichen Anteil in der Psyche des Menschen. Sein ist weiblich, Tun ist männlich. Der männliche Anteil »handelt«, während der weibliche »ist«.
Das Sein ist nach Winnicott die Grundlage für die Entdeckung des Selbst und für die Gefühle der eigenen Existenz, darüber hinaus für die Fähigkeit, ein Inneres zu entwickeln, etwas in sich aufzunehmen, die Mechanismen von Introjektion und Projektion einzusetzen und mit der Welt durch Introjektion und Projektion in Beziehung treten zu können. Der Ursprung all unserer Welterfahrung liegt nach Winnicott im Sein. Das Kind ist völlig von einem ganz speziellen Angebot der Mutter abhängig, durch das sie die frühesten Funktionen des weiblichen Anteils befriedigt. Zu Anfang ist das Sein, dann das Handeln und das Tun.
Was kann man daraus schließen? Daß auch die Frau –
nicht nur der Mann, wie so viele fälschlicherweise annehmen – den weiblichen Anteil bei sich selbst entwickeln muß, und daß sie auch den männlichen Anteil nicht vernachlässigen sollte. Viele Männer – so Winnicott
– beneiden Frauen um ihren weiblichen Anteil, zu Unrecht, weil der weibliche Anteil bei Frauen bisweilen gar nicht entwickelt ist.
Eine andere Betrachtungsweise ist folgende, die Eintei-173
lung in ein männliches und in ein weibliches Prinzip. Zum weiblichen Prinzip gehört die Fähigkeit des Bewahrens und Aufnehmens, zum männlichen Prinzip die Tendenz zur
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