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Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Julia Fischkurt
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Geschlechterverhältnis wartet jeder auf den anderen.
    Dabei ist keiner bei sich selbst angekommen. Weder Mann noch Frau wissen über ihre eigene Identität Bescheid und sind in der Lage, aus ihr Kraft zu schöpfen. Alle spüren ein Unbehagen, und niemand weiß, wie man es beheben könnte. Und es geht munter weiter mit der gegenseitigen Amputation, auf die vor allem die Frauen ein Recht zu haben glauben. Unterschiede werden geleugnet oder nur dort akzentuiert, wo sie einem Vorteile bringen.
    Wo liegen also die wirklichen Unterschiede? Weit davon entfernt, diese Frage schlüssig beantworten zu können, werde ich nur ein paar der augenfälligsten, am meisten zu Partnerschaftsproblemen führenden Unterschiede heraus-greifen und mich auf wenige Beispiele beschränken.
    Männer haben einen größeren Explorationsdrang. Schon kleine Jungen wollen erkunden, wie es draußen in der Welt aussieht, wie man experimentieren und wo man ändern konnte. Ohne den Mann mit dem Tier vergleichen zu wollen, sei dennoch festgehalten, daß auch in der Tierwelt die Männchen ein höheres Erregungsniveau als die Weibchen aufweisen (Norbert Bischof). Männliche 163

    Jungtiere haben eine gesteigerte Erregungsappetenz.
    Kampfspiele dienen der Übung. In »freundlicher Verbun-denheit« wird eingeübt, was später im Lebenskampf gebraucht wird. Kampf- und Rauf spiele gehören also zum Alltag des männlichen Jungtieres. Solche Spiele dienen nach Bischof der Kompetenzerweiterung. Diese erforder-liche Kompetenz kann kooperativ im jugendlichen Kampfspiel eingeübt werden. Bei den Jungen wird das Raufen und Kämpfen von Frauenseite her oft in heftigster Form unterbunden. Denkt man an die heutige Gewalt an Schulen, auf die man immer noch schlüssige Antworten sucht, so hat diese sicher mit der emotionalen Verwahrlosung unserer Kinder zu tun, vielleicht aber auch mit der repressiven mütterlichen Unterbindung des Kampfgeistes ihrer Söhne.
    Der Mann sucht nach Erregungsquellen und meidet Situationen der Erregungssenkung. Eine vertraute Umgebung senkt die Erregung, was ruhespendend, wohltuend und entspannend ist für ihn, ihn aber auf die Dauer nicht befriedigt. Der Mann hat es deshalb schwerer, zu Hause zu bleiben, als die Frau, die weit weniger von diesem chronisch sich anmeldenden Explorationsdrang ange-trieben wird. Die Possessivität der Frau gegenüber ihrem Mann ist da ein Stein auf dem Weg zur männlichen Persönlichkeitsentwicklung, über den er leider nur allzu oft stolpert.
    Daß Frauen stets zur falschen Zeit mit Diskuss-ionswünschen an den Mann herantreten, ist bekannt. Sie wollen den Mann in die Psychologie hineinholen, nächte-lang über ihre Beziehung diskutieren. Männer finden das ziemlich nervtötend. In dem Irrglauben, es müßte über alles geredet werden und der Mann solle auch der beste Freund sein, dem man alles erzählen muß. Aber für Männer gilt noch oft der Grundsatz, den Arnold Lazarus in 164

    seinem Buch »Fallstricke der Liebe« beschrieben hat, daß sie glauben, die Beziehung sei in Ordnung, wenn man nicht darüber spricht, und sie sei nicht mehr in Ordnung, sobald man darüber« reden muß«.
    Frauen schätzen es nicht, allein herumzusitzen und sich mit sich selbst zu beschäftigen. Immer soll der Mann dabei sein. Die Isolations- und Trennungsangst der Frau ist ihr wesensgemäß. Sie leidet darunter weit mehr und öfter als der Mann. Zudem ist ihre Libido – die nicht etwa weniger stark wäre als beim Mann, im Gegenteil – weniger flexibel in bezug auf den Wechsel der Liebesobjekte. Die Frau bindet die Menschen und Dinge an sich und will sie dann auch nicht mehr loslassen, ein großes Handicap in so mancher Beziehung. Denn wenn ein Mann allzu oft und allzu stark festgehalten wird, drängt er um so mehr nach außen. Der Teufelskreis nimmt seinen Lauf: Je mehr der Mann sich entzieht, desto mehr hält ihn die Frau fest, je mehr sie sich an ihn klammert, desto mehr glänzt er durch Abwesenheit. Psychotherapeuten kennen diese Gesetzmäßigkeiten aus der Technik der »paradoxen Intervent-ion«, die darauf abzielt, daß der Klient oft überraschend eine andere, neue Haltung einnehmen kann, sobald man ihn nicht mehr dort festhält, wo er sich chronisch fest-zubeißen scheint.
    Warum es diese Unterschiede gibt? Wir wissen es nicht.
    Es gibt Dinge im Leben, die man nicht erklären kann und die auch keiner Erklärung bedürfen, weil sie zur Natur gehören. Da die Frau eine eher zentripetale, also eher nach innen und auf den

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