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Wenn heiße Wuensche erwachen

Wenn heiße Wuensche erwachen

Titel: Wenn heiße Wuensche erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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hergekommen, um Trübsinn zu blasen und zu weinen.”
    „Du brauchst nicht verlegen zu sein und dich entschuldigen, schließlich hab ich dich sehr gern. Du musst dich nur beschäftigen, das ist alles. Jetzt glaub aber bloß nicht, ich will dich mit Bruce Everett verkuppeln. Darum geht es nicht. Er ist mein eigenes spezielles Projekt. Ich will nur seine Lebensgeister wieder wecken. Und da ich eine Frau in einem gewissen Alter bin, kann ich es nicht selbst machen, sondern muss sehen, ob sich nicht etwas mit den Frauen ergibt, die zum Tanzen in den Saloon kommen. Der Mann ist schließlich noch nicht jenseits von Gut und Böse.”
    Lyndie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Seit wann klammerst du dich selbst nur wegen deines Alters aus?”
    Hazel lächelte. „Na schön. Ich mag zwar alt sein, aber ich bin nicht tot. Und Bruce Everett ist, bildlich ausgedrückt, ein Filetsteak, das man nicht umkommen lassen sollte.”
    Lyndie zuckte mit den Schultern. „Dann ist es wohl schade, dass ich Vegetarierin bin.”
    „Bis jetzt noch”, konterte Hazel und trat aufs Gaspedal.
    Hazels Gästezimmer war so komfortabel wie ein Zimmer in einem Fünf-Sterne-Hotel, nur viel gemütlicher. Lyndie grub die Zehen in den dicken Berberteppich, betrachtete sich in dem Spiegel mit dem Kiefernholzrahmen und fragte sich, ob sie als Einheimische durchgehen würde.
    Sie trug die Cowboystiefel ihrer Großtante, die staubig und verschrammt waren, weil Hazel sie jeden Tag anhatte. Nachdem Lyndie eine Jeans und ein weißes Baumwoll-T-Shirt angezogen hatte, fand sie die Verwandlung eigentlich schon gelungen, bis Hazel an die Tür klopfte und ihr einen schwarzen Cowboyhut und große Türkisohrringe gab.
    „Jetzt bist du fertig für den Tanz”, verkündete Hazel und tippte sich an den teuren handgefertigten Stetson.
    „Tja, zu schade, dass Mitch jetzt nicht hier ist”, bemerkte Lyndie, während sie zu Hazels Wagen gingen. „Dem hätte ich mit den Stiefeln gern einen Tritt versetzt.”
    Der Tanzabend fand im alten Mystery Saloon statt, der ungefähr um 1910 erbaut worden war. Vor dem Eingang hatte sich eine Warteschlange gebildet, aber kaum hielt der Cadillac, öffnete ein magerer junger Mann mit weißem Cowboyhut Hazel die Tür und fuhr anschließend ihren Wagen auf den Parkplatz.
    „Du bist ja wirklich eine Berühmtheit”, staunte Lyndie, als die Menge sich teilte, um sie beide vorzulassen.
    „Wenn man älter ist als der liebe Gott, werden die jungen Leute nachsichtiger”, entgegnete Hazel und zwinkerte ihr zu.
    Lyndie lächelte schief. „Na klar.”
    Die Country-und Westernband spielte bereits einen Twostepp. Der Raum war voller Paare, die sich amüsierten, so dass Lyndie sich plötzlich ihres Alleinseins schmerzlich bewusst wurde. Um nicht wieder in eine trübsinnige Stimmung zu verfallen, spielte sie die Touristin. Sie studierte die kunstvolle Balkenkonstruktion des Daches und war beeindruckt vom Eichenparkett der Tanzfläche, das durch ein Jahrhundert schlurfender Cowboystiefel abgenutzt war.
    „Man muss sich den örtlichen Gegebenheiten anpassen”, sagte Hazel und reichte ihr ein Glas.
    Lyndie trank einen größeren Schluck und hustete. „Das ist ja Whiskey, Hazel!”
    „Wie ich schon sagte, meine Liebe, man muss sich den Gegebenheiten anpassen.”
    „Ich trinke eigentlich kaum.” Lyndie probierte noch einen Schluck. Der zweite brannte nicht annähernd mehr so stark wie der erste.
    „Was dich nicht umbringt …”
    „Ja, ich weiß. Aber ich habe genug davon, so stark zu sein.”
    Hazel grinste viel sagend. „Dafür ist dieser Abend ja gedacht. Sei einfach nicht stark heute Abend, sondern lass dich gehen und schnapp dir Bruce. Ah, wenn man vom Teufel spricht!
    Da ist ja Bruce Everett!”
    Lyndie folgte ihrem Blick zur Tanzfläche, auf der sich die Leute drängten. Nonchalant wie ein Revolverheld in einem Western, lehnte Bruce am Bartresen. In der Menge, über die er den Blick schweifen ließ, wirkte er noch größer.
    „Er hat uns gesehen! Er kommt zu uns herüber!” rief Hazel begeistert.
    Plötzlich begann Lyndie der Whiskey sehr gut zu schmecken. Noch ein Schluck, und sie war bereit, dem einsamen Cowboy mit den kühlen grauen Augen zu begegnen.
    „Miss Clay, Hazel”, begrüßte er sie und tippte mit dem Finger an die Krempe seines schwarzen Cowboyhuts.
    „Wieso tanzt du nicht?” fragte Hazel.
    „Ich habe auf dich gewartet”, erwiderte er, nahm Hazel galant beim Arm und führte sie auf die Tanzfläche.
    Lyndie

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