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Wenn ich dich umarme, hab keine Angst: Die wahre Geschichte von Franco und Andrea Antonello erzählt von Fulvio Ervas (German Edition)

Wenn ich dich umarme, hab keine Angst: Die wahre Geschichte von Franco und Andrea Antonello erzählt von Fulvio Ervas (German Edition)

Titel: Wenn ich dich umarme, hab keine Angst: Die wahre Geschichte von Franco und Andrea Antonello erzählt von Fulvio Ervas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fulvio Ervas
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Fahrplan. Irgendwann verzieht sich Andrea auf die hintersten Sitze, die nach und nach frei geworden sind, und ich bleibe vorne. Getrennt reisen wir bis an unseren Bestimmungsort. Seit unserer Abfahrt sind wir nie so lange so weit voneinander entfernt gewesen. Der Bus lässt uns an der breiten Straße aussteigen, die zur Mole führt, el muelle, wie es hier heißt. Wir angeln unsere Rucksäcke vom Dach und gehen ein Stück zu Fuß, unsere Beine sind ganz steif geworden vom langen Sitzen in dem engen Bus. Es ist brütend heiß, die einzige Erfrischung bietet eine kleine Bude am Ende der Mole, wo es in einem Wassereimer gekühlte Getränke gibt. Zum Glück legt unser Boot bald ab, wie eine Rakete flitzt es über die Wellen.
    Auf dem Landweg ist Livingston nicht zu erreichen, da es von unpassierbaren Parks und Naturschutzgebieten umgeben ist. Die einzige Möglichkeit ist dieses Boot. Beim Anlegen herrscht großes Gedränge, Reisende versuchen, ihr Gepäck herauszuziehen, das Boot schwankt, alle wollen schnellstens an Land. Nur Andrea möchte nichts davon wissen, den Fuß wieder auf festen Boden zu setzen. Er reibt sich die Hände, folgt den Seilen, fixiert einige Wasserkanister. Wir sind ein bisschen in Not, aber ein Schrank von einem Mann mit Rasta-frisur bemerkt es und hilft uns. Er nimmt unsere Rucksäcke, erfasst Andreas Zustand im Flug und lächelt beruhigend. Wir wechseln einen Blick, es bedarf keiner Worte, er ist unser Rettungsring. »Mein Name ist Ricardo, und ich kann euch eine nette Unterkunft und die schönsten Strände zeigen, aber auch, wo man gut isst.« Er hat ein offenes, einladendes Lächeln: Er braucht uns und wir ihn. Ich bin mir sicher, dass auf ihn Verlass ist und dass er uns folgen wird wie ein Schatten. Wir lassen unser Gepäck in einem Hotel aus bemaltem Holz und beginnen, mit Ricardo das Zentrum zu erforschen. Überall Menschen von dunkelster Hautfarbe und eine Atmosphäre wie in Jamaika, Bob Marley in allen Schaufenstern und Lokalen.
    Am Abend nimmt uns Ricardo zu einem Konzert mit: Eine Band spielt, das Publikum trinkt Bier, und es herrscht eine unbeschwerte Stimmung. Die Menschen umhüllen Andrea wie eine Haut, er stürzt sich ins Getümmel, berührt und lässt sich berühren, hüpft den ganzen Abend, umarmt und küsst, wen er will.
    Man spürt so viel Nähe, mehr als wir je in den Ländern finden könnten, die sich Fortschritt und Zivilisation auf die Fahnen geschrieben haben.

Positive Vibrations
     
    Sieben Uhr morgens. Andrea ist schon auf und sprüht vor Energie. Der Computer war die ganze Nacht an. Mir gehen viele Dinge durch den Kopf.
    »Lass uns schreiben«, sage ich. Mein Ton ist entschieden, ich rücke einen Stuhl zurecht, Andrea setzt sich, und ich stelle mich hinter ihn. Ganz zart und vorsichtig nehme ich seine Hand. Dann schreibe ich:
Andre, was war das für eine Erfahrung mit dem Schamanen?
    Andreas Hand bewegt sich, Faust aufs Herz, und langsam, aber bestimmt führt er den Finger auf die Tasten.
menschen sind wir gleich im geist ich bleibe schamane wie er
Aber was hast du gespürt?
wie er gespuckt hat herzstechen und bauchweh
    Mein Herz rast vor Aufregung, aber ich fühle mich leicht wie eine Feder. Wenn Andrea schreibt, schließe ich die Augen, und wenn ich sie wieder öffne, kann ich nur staunen. Ich fühle die Nabelschnur, die uns verbindet.
Wie hast du das Ritual erlebt?
zu weit weg habe ihre seelen auf mir gefühlt
War das schlimm für dich?
sehr stark aber sind einzigartige erfahrungen
Also, was meinst du?
jetzt gut
Vorher, dort, war es nicht leicht…
gute erinnerung
    Ich weiß, dass er sich ganz genau an jede Einzelheit erinnert. Deshalb versuche ich noch mehr aus ihm herauszuholen.
Und wie war es für dich in New Orleans?
straßen voll musik schöne spaziergänge durch die stadt großer fluss
gute pommes frites
Und all die Hotdogs, die du gegessen hast?
gute hotdogs sehr lecker
Du hast deinen Zauberstab in New Orleans im Hotel liegengelassen… Hat das einen besonderen Grund?
schöne erinnerung an papa und andrea bleibt dort wir fahren morgen hin zauberstab holen
Hast du ihn für jemand Bestimmtes dagelassen?
für papa und andrea wenn wir wiederkommen
Und du meinst, morgen?
nein. andrea will noch mal hinfahren
Und die Leute dort überall?
viele gedanken der leute auf den straßen andrea sieht und hört
Zum Beispiel?
papa gedanken von freiheit verantwortung für schwierigen sohn papa erlebt abenteuer
Und was sagst du zu den Besitzern des Bed & Breakfast in Amarillo?
wir

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