Wenn ich dich umarme, hab keine Angst: Die wahre Geschichte von Franco und Andrea Antonello erzählt von Fulvio Ervas (German Edition)
fahren wieder hin zu denen mit dem schönen haus
Aber wie fandest du die beiden?
sympathisch und allein und verrückt sahen sie uns
Ok, jetzt sag mir was zum Coyote Ugly in Denver.
lokal für große gefällt mir du auch gut amüsiert
Und der bullige schwarze Rausschmeißer, mit dem du dich angefreundet hast…
starke muskeln und gutes herz mein freund
Und das blonde Mädchen, das du kennengelernt hast?
schönes mädchen nett zu papa und andrea
Was bleibt dir von dem Abend?
umarmungen und küsse dunkel und lachen in der stadt spazierengehen gefällt mir
basta
Wir sind 500 Kilometer gefahren, um die Lichter von Las Vegas zu sehen. Wie war das für dich?
schöne lange fahrt um in die stadt der spiele zu kommen
Was hat dir in Las Vegas am besten gefallen?
schöne mädchen viele lichter stadt der leute, die dem glück nachjagen
Andre, ich möchte gern wissen, wie du die Nacht in Puerto Escondido verbracht hast, als ich krank war und praktisch in Ohnmacht gefallen bin.
ich habe gewacht
Bist du wirklich die ganze Zeit wach geblieben?
wach geblieben und habe dich angeschaut ich weiß dass schlaf heilt und andrea war bei dir
Ich bin wie berauscht, betrunken von all den Wörtern. Wie viel Zeit wohl vergangen ist? Eine Stunde? Fast zwei. Andrea streichelt seine Finger.
Aufgeräumt gehen wir hinunter, trinken Mineralwasser und Kaffee und machen uns auf zum Strand.
Eine kleine Karawane stößt zu uns: Ricardo bringt eine unförmige Frau mit, eine Verwandte, sagt er, und diese hat ein kleines Mädchen im Schlepptau, das angeblich ihre Enkelin ist. Das seltsame Trio möchte uns zu einem magischen Ort führen, zu den sieben Wasserfällen, wo die Energie des Wassers und die Schönheit der Natur miteinander verschmelzen.
Unterwegs begegnen wir Grüppchen von schwankenden Gestalten. Verträumte Gesichter und am Körper herabhängende Arme. »Die sind betrunken«, flüstere ich, doch Ricardo widerspricht heftig: Voodoo. Vier Tage und vier Nächte in Gesellschaft der Geister. »Schade, Andre«, sage ich, »wenn wir früher gekommen wären, hätten wir auch teilgenommen. Mir scheint, das fehlt noch auf unserer Liste, stimmt’s?« Ricardo biegt in einen Seitenweg ein und sagt: »Kommt mit.« Durch dichte Vegetation gelangen wir zu einer großen Hütte, die von kleineren Häuschen umstanden ist. Viele Menschen sind da, Männer, Frauen und auch Kinder. Ricardo fragt sie aus, fordert sie auf, uns ihre Erfahrung mitzuteilen. Ich soll auf keinen Fall glauben, wir seien auf die banalen Folgen eines Besäufnisses gestoßen. Die Menschen erzählen, sie hätten in der Tat ganze Flaschen geleert, aber nicht aus freien Stücken, sondern dem Willen der Geister gehorchend, die von ihnen Besitz ergreifen und sie zwingen, jeden Tropfen Energie zu verschwenden. Und wenn die Geister es beschließen, kehrt der Körper erschöpft zur Normalität zurück, als wäre nichts geschehen.
Ich bin perplex, aber die Vorstellung beeindruckt mich, ich verbinde sie gedanklich mit Andreas plötzlicher Ruhe nach emotionalen Stürmen: Verwirrung, Ausbruch, Ruhe. Scheinbare Leere.
Aus der Menge sticht ein Mann heraus, der ein Anführer zu sein scheint, er beobachtet uns lange und eindringlich. Er strahlt starke Energie aus, ein Charisma, das unter die Haut geht. Er versucht zu sprechen, aber sogleich schweift der Blick ins Leere, als wären wir plötzlich unsichtbar, und seine Worte hallen wie fernes Echo. Dann sinkt er auf eine Hängematte.
»Voodoo«, wiederholt Ricardo, während er uns zu den sieben Wasserfällen führt: ein natürliches, allen zugängliches luxuriöses Wellness-Center mitten in der Wildnis. Wir geben uns einer ausgiebigen Massage hin, an manchen Stellen ist der Wasserstrahl zart, an anderen stärker und laut wie die Ohrfeige einer erbosten Mutter. Wir wechseln mit den Behandlungen ab, von Kaskade zu Kaskade.
Ricardo liefert sich mit Andrea eine Spritzschlacht, seine Sympathie für ihn ist unübersehbar. Er hat mich nach tausend Einzelheiten seiner Geschichte gefragt und mir erklärt, dass er Andreas Gedanken fühlt, dass Andrea Dinge sieht, die wir nicht sehen, und dass man ihm zuhören und ihm folgen muss.
Am Nachmittag laufen wir im Stadtzentrum dem einzigen Italiener von Livingston in die Arme. Er steht vor seinem Restaurant, erkennt uns von weitem und winkt eifrig, um unsere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er lädt uns in das Lokal ein und bietet uns etwas zu trinken an. Andrea verschiebt alles, was nicht niet- und nagelfest ist,
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