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Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Titel: Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary J. Forbes
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Stechfliegen und Moskitos, Staub und Schlamm und blökendem Vieh.
    Er konnte ihr keine feine Kleidung, keine schicken Stadtstiefel, keine eleganten Kosmetiksalons bieten. Er konnte ihr keine Storys verschaffen. Was zum Teufel fällt mir also ein, mich in sie zu verlieben?
    „Dann los, lass uns Daisy nicht enttäuschen.“ Ohne einen weiteren Blick zu Rachel startete er den Motor.
    Um halb elf am selben Abend fuhr Ashford vor dem Haupthaus vor und stellte den Motor ab.
    „Hast du noch eine Minute Zeit für mich?“, fragte Rachel spontan. Bevor er antworten konnte, stieg sie aus und schlug die Beifahrertür zu.
    Im Schein der Verandabeleuchtung ging sie zum Cottage, das sie am Vortag wieder bezogen hatte.
    Sie hörte, dass er ihr folgte. Ihre Fantasie ging mit ihr durch. Sie malte sich aus, dass er auf einen Schlummertrunk hereinkam und sich weit mehr daraus ergab – sofern sie sich willig zeigte, was sie allerdings nicht beabsichtigte.
    Sie seufzte. Sie wollte Sweet Creek verlassen, sobald Toms Story abgeschlossen war und Charlie das zweite Schuljahr beendet hatte. Dann gab es keinen Grund mehr, länger zu bleiben. Zumal nicht zu erwarten war, dass sich Ashfords Einstellung zur Presse jemals ändern würde.
    Sie schloss die Haustür auf und ließ sie offen stehen, während sie das Manuskript, das als Artikelserie im American Pie veröffentlicht werden sollte, vom Couchtisch holte. „Hier.“ Sie hielt die Blätter Ashford hin.
    Verständnislos starrte er auf das Bündel. „Was ist das?“
    „Die Artikelserie über die Vietnamveteranen. Der gelbe Reiter markiert den Abschnitt von Toms Geschichte. Obwohl er noch nicht ganz fertig ist, möchte ich, dass du ihn zusammen mit dem Rest liest.“
    „Warum?“
    „Weil es die einzige Möglichkeit ist, dir zu zeigen, dass ich kein schlechter Mensch bin, nur weil ich als Journalistin arbeite.“ Im schwachen Schein der Verandabeleuchtung sah sie ihn zusammenzucken wie unter einem Stromschlag. Es tut mir leid. Sie hielt ihm das Manuskript hin. „Hier, nimm es.“
    „Hat Tom es denn schon gelesen?“
    „Nein. Nur Daisy. Sie hat einen Teil selbst verfasst, und zwar richtig gut.“
    „Meine Tochter ist keine Reporterin. Versuch bloß nicht, eine aus ihr zu machen!“
    „Natürlich nicht. Sie selbst entscheidet, was sie mal werden will. Bitte, lies den Text.“
    Er trat zurück und verlor beinahe das Gleichgewicht auf der Treppenstufe. „Nein, nein, ist schon gut, ich vertraue Daisy.“
    Etwas in Rachel brach zusammen. Er sprach von Vertrauen –doch nicht in sie als Journalistin, sondern nur in seine Tochter. Warum hatte sie bloß mehr von ihm erwartet? Sie schluckte die Tränen hinunter, die ihr in den Augen brannten. „Es war ein wunderbarer Abend, Ash. Der schönste für mich seit langer Zeit. Du bist ein großartiger Tänzer. Bitte, wenn du es selbst nicht lesen willst, dann gib es Tom oder Inez.“
    Er machte keine Anstalten, das Manuskript anzunehmen.
    Sanft legte sie das Bündel auf die Treppenstufe neben seinen linken Stiefel. „Gute Nacht.“ Sie lächelte ihn an und dann schloss sie wortlos die Tür.
    Wie sehr wünschte Ashford sich, Rachels und Daisys gemeinsames Werk lesen zu können! Er betete um ein Wunder, das seine Leseschwäche wegzauberte und ihm einen Einblick in ihre Welt gewähren ließ.
    Schon seit einer Viertelstunde bemühte er sich – mit äußerster Konzentration, Schweißperlen auf der Stirn und klopfendem Herzen –, wenigstens den Titel des Manuskripts zu entziffern. Die beiden ersten Worte waren geschafft. Vermächtnis des … Während er sich mit dem dritten Wort herumplagte, öffnete sich die Haustür.
    Daisy schlich sich in die Küche und flüsterte: „Hey, Dad.“
    „Hey, Kleines. War das Fest ein Erfolg?“
    Sie nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. „Ja. Ich glaube, diesmal haben wir sogar etwas Gewinn gemacht. Gott sei Dank! Sonst hätten wir nächstes Jahr kein Fest mehr veranstalten dürfen.“ Sie warf ihm einen Seitenblick zu. „Ich hab dich mit Rachel tanzen gesehen. Anscheinend habt ihr euch gut amüsiert.“
    „Stimmt.“
    „Gab’s irgendwelche Probleme?“
    „Nur ein kleines. Mike McLeod hat ein paar Bier reingeschmuggelt. Ich habe ihm geraten zu verduften. Er hat es getan.“
    Sie grinste. „Das wundert mich nicht.“
    Ashford zuckte die Schultern. „Er hat sich wohl gedacht, dass es ihm nur Ärger einbringt, sich mit einem alten Cowboy wie mir anzulegen.“
    „ Alter Cowboy? Dad, du bist ein

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