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Wenn ich sterbe, stirbst auch du Kommissar Morry

Wenn ich sterbe, stirbst auch du Kommissar Morry

Titel: Wenn ich sterbe, stirbst auch du Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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die Stirn.
    „Na, wenn schon“, erwiderte er aufgebracht. „Andere Leute würden gern ein halbes Menschenleben lang auf fünfzigtausend Pfund warten.“ —
    „Packen Sie aus“, forderte sie.
    Er ignorierte die Worte und blickte Broderick an. „Was ist los mit dir?“
    „Nichts. Warum?“
    „Du ziehst ein komisches Gesicht. Ist dir übel?“
    „Ich glaube, ich hätte keinen Whisky auf nüchternen Magen trinken sollen.“
    Coleman ließ sich auf das Sofa fallen. Er streckte beide Beine weit von sich und knöpfte das Jackett auf. Dann blickte er Miß Turner grinsend an.
    „Haben Sie keinen Schrecken bekommen, als Ihr Häuschen gestern Abend ein bißchen zu wackeln begann?“
    „Sie sind ein kompletter Narr“, sagte sie ruhig. „Warum gaben Sie mir nicht den Auftrag, die Papiere zu beseitigen?“
    Er lachte unlustig und sagte: „Als ob ich Ihnen über den Weg trauen dürfte! Sie hätten die Belege doch nur als weiteres Erpressungsmaterial verwendet.“
    „Sie scheinen nicht sehr viel von mir zu halten.“
    „Wundert Sie das?“
    Er wandte sich an Broderick. „Gib mir einen Whisky“, befahl er.
    Broderick nickte und lief zum Barschrank. „Ich muß erst ein wenig verschnaufen“, meinte Coleman entschuldigend und blickte Miß Turner an. „Aber wenn Sie wollen, können Sie den Koffer öffnen und mit dem Zählen beginnen.“
    „Es wäre mir lieber, wenn Sie das machen.“
    „Ihr Wunsch ist mir Befehl“, spottete er und wandte den Kopf, als er Broderick näher kommen hörte. „Aber...“
    Coleman riß den Mund auf und verstummte, als er in die Mündung einer Pistole blickte.
    „Nimm die  Hände hoch“, forderte Broderick blaß und entschlossen.
    Coleman gehorchte zögernd. Er tat es betont langsam und atmete schwer.
    „Du wirst doch nicht so verrückt sein und mit ihr gemeinsame Sache machen?“ fragte er keuchend „Was soll dieser Blödsinn? Auf welche dummen Versprechungen bist du reingefallen?“
    „Geh rüber zum Schreibtisch“, befahl Broderick mit einer Bewegung des Pistolenlaufs. „Dort liegt ein abgedeckter Bogen. Unterschreibe dort, wo ich ein Bleistiftkreuz hingesetzt habe.“
    „Was denn..., ich soll etwas unterschreiben, dessen Inhalt ich nicht kenne?“
    „So ist es.“
    Miß Turner schaltete sich ein.
    „Befiehl ihm aufzustehen, Larry“, sagte sie. „Ich will mich überzeugen, ob er bewaffnet ist. Sollte er versuchen, irgendwelche Dummheiten zu machen, drückst du ab.“
    „Okay!“
    Coleman schloß in ohnmächtigem Zorn die Augen, als Miß Turner seinen Anzug abklopfte. „Du bist ein Esel, Larry“, sagte er leise. „Im Krieg wechselt man nicht die Fronten. Man läuft zu leicht Gefahr, dabei vor die Hunde zu gehen.“
    „Er hat keine Pistole bei sich“, erklärte Miß Turner.
    „Los jetzt“, forderte Broderick. — „Unterschreibe!“
    „Was ist, wenn ich mich weigere?“
    „Dann drücke ich ab. Geh an den Schreibtisch!“
    Coleman zögerte noch eine Sekunde, dann folgte er der Aufforderung. Er betrachtete den Bogen, der mit einem bunten Kalenderblatt abgedeckt war, so daß man den Text nicht zu lesen vermochte.
    „Was steht darauf? Daß ich ein Doppelmörder bin?“
    „Das braucht dich nicht zu interessieren“, sagte Broderick. „Der Füllhalter liegt daneben. Ich erkläre dir später, was du unterschrieben hast.“
    Coleman blickte Broderick in die Augen. „Du hältst mich für sehr beschränkt, mein Junge. Du kannst mich nicht zwingen, meinen Namen auf dieses Blatt Papier zu setzen, denn ich habe nicht die geringste Garantie, daß mir anschließend nichts passieren wird.“
    „Stimmt genau“, gab Broderick zu.
    „Wir wollen nur ein Geständnis von Ihnen, um gegen Sie abgesichert zu sein“, erklärte Miß Turner ruhig. „Das ist alles.“
    Coleman überlegte kurz, dann ließ er die Hände sinken, blickte kurz die Füllfeder an und unterschrieb.
    „Sieh nach, ob er mit vollem Namen unterschrieben hat“, sagte Broderick zu dem Mädchen.
    Sie nahm den Bogen an sich, nickte und faltete ihn zusammen.
    „So, was nun?“ wollte Coleman wissen.
    Auf Brodericks Stirn stand der Schweiß.
    „Jetzt wirst du sterben, Robert. Dich trifft das Schicksal, das du mir und Miß Turner zugedacht hattest.“
    Coleman wich langsam zurück, bis er mit dem Rücken an den Schreibtisch stieß.
    „Das könnt ihr nicht mit mir machen!“ flüsterte er mit weit aufgerissenen Augen. „Ich habe euch in der Hand. Ich...“
    „Schieß endlich!“ rief sie heftig.
    Broderick

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