Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)
vom Tanzunterricht abholen. Er hatte keinerlei Kontakt zu den Spielern. Den hatten nur zwei studentische Hilfskräfte von der Neuropathologie.«
»Ich werde mir mal ansehen, was es mit dem Tanzkurs der Tochter auf sich hat. Wenn er seinen Geschäften nicht nachgehen kann … «
»Kann er die Forschungen nicht finanzieren, und die Studie wird nicht zu Ende geführt.« Sie schob den Teller zurück und erzählte ihm, was sich gestern Abend bei der Besprechung zugetragen und was sie dort über die CTE -Forschung berichtet hatte. »Übrigens, wo haben Sie sich eigentlich rumgetrieben, als Masterton seine Anfälle hatte?«
»Ich zog Erkundigungen über die Frau ein, die in Jansons Hotelzimmer war, ehe er auscheckte. Dorafino jedenfalls will sie weder gesehen haben noch ihren Namen kennen.«
»Irgendwelche anderen Hinweise?«
»Nichts Konkretes.« Die nächste Toastscheibe verschwand vom Teller.
»Ich muss mit Harrison Leske sprechen.«
»Lassen Sie mich rasch frühstücken, dann komme ich mit.«
Ethan ging ans Büfett. Anya las sich noch einmal die Notizen von gestern Abend durch. Wenn es nach Buffet und Rowe ging, würde aus den Tests auf das ApoE4-Allel nichts werden. Sie hielt es für ausgesprochen kurzsichtig von ihm und Pope, wenn sie tatsächlich nicht erkannten, was für ein Riesenproblem ihnen daraus erwachsen konnte – wenn nicht gleich, dann in nächster Zukunft.
Ethan kam mit einem Joghurt, einer Banane, einem Apfel und einer Schale Frühstücksflocken zurück. »Ich hatte gerade eine Besprechung mit Buffet«, verriet er leise. »Weitere Schadensbegrenzung in Sachen Janson. Aber irgendetwas stimmt da einfach nicht. Diese Frau hat sich nicht gemeldet, sie hat also etwas zu verbergen. Schauen Sie sich doch an, was für ein Riesentamtam diese Gespielinnen um ihre fünfzehn Minuten Ruhm und Reichtum ansonsten so machen. Unsere Frau ist also entweder stinkreich, oder sie hat wichtige Gründe, weshalb die Affäre, so es denn eine war, geheim bleiben muss.«
Wenn man sich allerdings ansah, wie alle möglichen Frauen sich den Spielern an den Hals warfen, konnte es sich wirklich und wahrhaftig um jede x-Beliebige handeln. Vielleicht hatte er noch gelebt, als sie ging, und sie wusste nichts von seinem Tod – angesichts der Medienhysterie nicht gerade wahrscheinlich, aber zumindest nicht ausgeschlossen.
Sie sah auf das Handy, ob ihr jemand eine Nachricht hinterlassen hatte, und legte es auf den Tisch, wo sie es sehen konnte. So würde sie es nicht noch einmal verlieren.
Da war noch etwas, was ihr keine Ruhe ließ. »Finden Sie es nicht auch merkwürdig, dass Robert Keller und Pete Janson nur ein paar Tage nacheinander das Zeitliche segnen? Beide hatten gerade einen lukrativen Sponsoringvertrag abgeschlossen, wenn auch mit verschiedenen Unternehmen.«
»Könnte sein, dass jemand darauf abzielt, den Ruf der ganzen Liga nachhaltig zu beschädigen. Sie waren nicht im selben Team, es kann also kein Rachefeldzug gegen die Bombers sein. Ich stimme Ihnen zu, dass es seltsam ist, aber diese Kerle sind Draufgänger. Die machen nur dummes Zeug, sobald sie fort von daheim sind.«
So wie die Mitglieder des Teams sich aufführten, waren sie jederzeit in der Lage, sich selbst zu vernichten. Dazu brauchte es keinen Dritten.
»Ich sage es nicht gerne«, biss er in den Apfel, »aber wir müssen herausbekommen, wo Kirsten Byrne war, als Janson starb.«
»Sie steht unter Polizeischutz. Das hat Linda Gatby noch am Tag, als wir sie besuchten und die ersten Morddrohungen eintrafen, in die Wege geleitet.«
»Sorry, das wusste ich nicht. Damit ist sie fürs Erste aus der Gleichung raus. Jim Horan hat uns ja erzählt, dass sie sich einen Anwalt genommen hat, aber das hat nichts mit Janson und Konsorten zu tun. Sie verklagt Cheree Jordan wegen unrechtmäßiger Kündigung.«
So viel also zur Behauptung dieser abscheulichen Journalistin, Kirsten sei nur eine opportunistische Nutte. Anya fielen die Zeitungen wieder ein, die sie am Tag nach Kellers Tod gelesen hatte. In einem Artikel war auch Pete Janson zu Wort gekommen.
»Janson und Keller waren auf der Highschool befreundet. Hat Terri uns nicht erzählt, die Missbrauchsvorwürfe wären schon zu Highschoolzeiten aufgekommen, als seine Karriere allmählich Fahrt aufnahm?«
»Ich kann nachforschen, ob sie vor so langer Zeit schon in etwas Illegales verwickelt waren. Ich gebe zu, ich habe die Suche eingestellt, als wir Darla gefunden hatten.«
Anya musste selbst zugeben, dass sich
Weitere Kostenlose Bücher