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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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das lächerlich anhörte. Wahrscheinlich gab es keinerlei Zusammenhang zwischen den Todesfällen. Setzte man sich nur oft genug einem extremen Risiko aus, war ein tödlicher Unfall früher oder später fast unvermeidlich.
    Sie sah Ethan zu, wie er den Joghurt ins Müsli gab und zu einer breiigen Masse verrührte.
    »Was glauben Sie, wie hoch sind die Chancen, Buffet wegen Tod durch Fremdverschulden dranzukriegen?«, schmatzte er mit vollem Mund.
    »Vermutlich werden Terris Anwälte behaupten, jeder vernünftige Mensch im Football hätte um das spezifische Risiko von Hirnschädigungen wissen müssen, das für Träger des E4 Apolipoproteins besteht. Vorausgesetzt, dass es sich bei Janson tatsächlich nachweisen lässt, könnten sie damit durchkommen.«
    Ethan legte den Löffel hin und schob die Schale weg.
    »Aber wenn man einem Spieler deshalb die Aufnahme in die Mannschaft verwehrt, wird er wegen Diskriminierung klagen. Wir müssen akzeptieren, dass letztlich alles ein Risiko birgt. So ist das Leben. Wo würde es enden, wenn wir nur noch diejenigen zum Sport zulassen, die zufällig über die richtigen Gene verfügen?«
    Ethans Oberlippe kräuselte sich, als widere die Vorstellung ihn an. »Als Nächstes testen wir dann Neugeborene auf jedes potenzielle Gen. Ob sie diese … «, er schnippte zweimal mit dem Finger, » … Fasern haben. Wie heißen die gleich? An denen man erkennt, ob einer zum Sprinter oder Langstreckenläufer taugt?«
    »Schnell oder langsam zuckende Muskelfasern.«
    Er schnippte wieder mit den Fingern. »Genau die. Wo soll das alles hinführen? Das hieße Eugenik, und das ist erst der Anfang.«
    Anya bemerkte, dass Ethans Hände zitterten, als er nach der Kaffeetasse griff.
    »Immer langsam mit den jungen Pferden«, sagte sie ruhig. »Hier geht es nicht darum, die perfekte Gesellschaft oder eine Herrenrasse zu erschaffen. Niemand will, dass Embryonen getestet werden, damit die Eltern sich entscheiden, welche sie behalten wollen, je nachdem ob sie die Anlage zum Sportler oder Supermodel haben, oder für einen genialen IQ oder ein Gehirn, das weniger anfällig für Schädigungen ist.«
    Eine sechsköpfige Familie lief am Tisch vorbei. Die letzten beiden Kinder bummelten hinterdrein und schauten sich das Essen auf den Tischen ganz genau an.
    Eine Bedienung füllte die Wassergläser nach, und Anya zögerte, ehe sie weitersprach. »Worüber man nachdenken sollte, ist, ob man den Test in der Schule für diejenigen Kinder anbietet, die im Sport eine Gehirnerschütterung riskieren. Das würde den Eltern die Entscheidung erleichtern, ob ihr Kind weiterhin eine Kontaktsportart ausüben soll oder nicht. Wenn bei einem Kind die genetische Komponente nachgewiesen wird, die bei einer Kopfverletzung schwerere Schädigungen des Gehirns nach sich zieht, dann sollten die Eltern das doch wohl erfahren. Oder hätten Sie es lieber, dass dieses Kind einem dramatischen Risiko ausgesetzt ist, frühzeitig an Demenz und CTE zu erkranken?«
    Ethan atmete mehrmals tief durch. »Sie haben recht. Entschuldigen Sie, dass ich so aufbrausend war.« Er lächelte. »Ich sehe Buffets Gesicht förmlich vor mir, als er gehört hat, dass da womöglich ein Prozess auf ihn zukommt.«
    Anya lächelte. »Ich denke, er kann von Glück sagen, dass ihm keine Ader geplatzt ist.«
    Ethan lehnte sich zurück.
    »Ich habe noch mehr über McKenzie herausgefunden. Er hat in der Nacht, als er Darla im Stripclub vergewaltigte, anschließend den Postmann in seinem Hotel aufgesucht, genau wie nach der Sache mit Kirsten. Ich vermute mal, damals hat er seine Klamotten verschwinden lassen.«
    Wenn er Gegenstände, die potenziell belastende Spuren aufwiesen, mit der Post verschickte, konnten sie nur bei ihm zu Hause sein. Hätten die Frauen dem Geschlechtsverkehr zugestimmt, hätte er nichts zu verbergen gehabt. Für Anya bestand kein Zweifel mehr: Liam McKenzie war ein Serienvergewaltiger.
    »Also muss Linda Gatby einen Durchsuchungsbefehl für sein Haus beantragen.«
    »Das ist ja das Clevere. McKenzie schickt das Zeug nicht zu sich nach Hause. Er schickt es seinem lieben, alten Mütterlein.«
    Anya fragte sich, was seine Mutter von den blutbefleckten Laken halten musste, und ob sie die Päckchen überhaupt öffnete oder sie vielmehr bis zu seinem nächsten Besuch zurücklegte.
    »Was halten Sie von einem Ausflug nach New Jersey?«
    Anya leerte die Kaffeetasse bis zum letzten Tropfen. »Sind Sie sicher, dass wir sie nicht auf dumme Ideen bringen, wenn wir

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