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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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So wie ich es gehört habe, hat alles damit angefangen, dass sie mit einem anderen geflirtet hat, weil sie wusste, dass es Nelson eifersüchtig macht. Der Bursche konnte sich einfach nicht im Zaum halten. Aber dann fing Nelson sich aus dem Nichts einen Faustschlag ein und ging zu Boden und das war’s. Bei der Polizei hieß es, sein Schädelknochen muss ungewöhnlich dünn gewesen sein, oder es war ein extrem unglücklicher Schlag.«
    »Mit achtzehn? Was für ein schrecklicher Verlust.« Anya bemühte sich, mitfühlend zu klingen, schließlich hatte die Frau die drei in den höchsten Tönen gelobt. »Wer hat ihn zu Boden geschlagen?« Gut möglich, dass es sich um den Vorfall mit Keller und Janson handelte.
    »Irgendein Knabe aus dem Nachbar-County. Er saß eine Zeit hinter Gittern, und wer weiß, wo er heute steckt.« Der Regen trommelte gegen Dach und Schaufensterscheibe. »Es wird das Beste sein, Sie sitzen das Gewitter hier aus.«
    Anya hatte den Eindruck, dass auf diesem Postamt nie sonderlich viel Betrieb herrschte.
    »Was wurde aus dem Mädchen?«, fragte sie.
    »Sie ist schon lange fort, war zu gut für diesen Ort. Ihre Mutter wohnt noch in Holy Oak, zwei Straßen zurück und eine quer.« Die Postbeamtin grub tief in ihrem Erinnerungsvermögen, als sie den Weg wies. »Lisa. So hat sie geheißen. Lisa Fowler. Es gibt welche, die sagen, sie hat es absichtlich gemacht, wegen diesem Gerücht, das die Runde machte.«
    »Was für ein Gerücht war das?«
    »Es wird gemunkelt, Pete, Robbie und Nelson hätten mit ihrer Schwester rumgemacht. Andere wieder behaupten, das Mädchen hätte sie eines Abends zur Sportplatztribüne gelockt.« Sie schlug das Zeitungskreuzworträtsel wieder auf und fahndete weiter nach Lösungen.
    »Dürfte ich mir kurz das Telefonbuch ausleihen?«, fragte Anya.
    Die Frau knallte ein dünnes Heftchen auf den Tresen. Es war mit einer dicken Schnur gesichert. »Dieses Gewitter ist jetzt wirklich schlimm. Anderes Wort für Stehvermögen, vierzehn Buchstaben, erster ein B, letzter T?«
    Anya notierte sich die Adresse der Fowlers und sicherheitshalber auch die der Familie Short.
    »Haben Sie vielen Dank, Ma’am, und versuchen Sie es mal mit ›Beharrlichkeit‹«, setzte sie hinzu, ehe sie beim Hinausgehen die Tür klingeln ließ.
    Der Regen war zum Wolkenbruch geworden.
    Den Pfützen ausweichend lief sie über die Straße in das Diner. Eine ältere Frau bediente an den Tischen.
    »Was darf ich Ihnen bringen?«, erkundigte sie sich. Es war zu früh für den Feierabendbetrieb und zu spät für die Mittagspause.
    Anya setzte sich an den Tresen und ließ sich eine Speisekarte geben.
    »Sie sehen aus, als könnten sie was Warmes vertragen.«
    »Ein Kaffee wäre toll und ein Stück Schokoladenkuchen, bitte.«
    »Wo sind Sie her?« Die Bedienung griff unter den Tresen und holte eine Tasse, die sie mit warmem Kaffee füllte.
    Der Kuchenhaube entnahm sie ein Stück, mit dem man eine ganze Familie satt bekommen hätte.
    »Australien.«
    »Im Discovery Channel kam neulich was übers Barrier Reef. So was Schönes hab ich noch nie gesehen.«
    Anya war beeindruckt und fühlte sich etwas wohler. Aus den Boxen kam Frank Sinatra.
    »Die Musik hält uns die Teenies vom Hals«, erklärte die Bedienung stolz.
    Das war nicht weiter verwunderlich. »Leben Sie schon lange hier?«
    »Gerade mal dreißig Jahre.«
    Anya beschloss, die Frau zu befragen, solange keine weiteren Gäste im Lokal waren. »Sie erinnern sich nicht zufällig an eine böse Geschichte vor gut zehn Jahren mit drei Jungs von der Highschool? Pete Janson, Robert Keller und Nelson Short.«
    Die Frau nickte. »Ich weiß ja, man soll nicht schlecht über die Toten reden. Hier in der Gegend halten viele die Jungs für Helden.« Sie beugte sich über den Tresen. »Und zwar genau die Gleichen, die den Bürgerkrieg immer noch für einen Überfall des Nordens halten.«
    Diese etwas abwertende Bemerkung deutete auf ein kleingeistiges Klima hin. Wahrscheinlich schätzten die Einheimischen es nicht sonderlich, wenn eine Fremde hier zu viele Fragen stellte. Sie beschloss, so viel wie möglich aus der Bedienung herauszukitzeln.
    »Was, denken Sie, hat sich damals abgespielt?«
    »Ich meine, die haben das arme Mädchen unter der Tribüne ausgenutzt, weil sie wussten, dass sie ungeschoren davonkommen werden. Schon seltsam, wie das Schicksal trotzdem zuschlägt.«
    Anya nahm einen Schluck Kaffee und genoss die Wärme. Ein zweiter Gast trat ein, und die Bedienung wischte

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