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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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Die besten Möglichkeiten, Verbrechen, wie sie auch an ihm bega n gen wurden, zu verhindern hat man entweder als Supe r held oder eben bei der Polizei.“
    „Was bewegte ihn dazu, die Uniform zu wählen, anstelle eines körperbetonten Ko s tüm s um dann durch die Lüfte zu sausen ?“
    „Kindchen, du beliebst wohl zu scherzen! Komm , wir haben ein bisschen zulange getratscht. Das Abendessen steht bereit.“ Z u sammen e r hoben sie sich von der Bank und machten sich wortlos auf den Weg in den Esssaal. Nur noch einmal unterbrach Schwe s ter Johanna das Schweigen, bevor sie die Klosterräu m lichkeiten betraten. „Egal , wie sehr er es versuchte, seine Flugstunden end e ten immer mit dem G e sicht auf der Erde . Das war der Grund. “
     
     

Kapitel 38
     
    Es hatte zu regnen begonnen und Paul verfluchte den Tag, an dem er die Polizeischule bestanden hatte. Niemand hatte in vorgewarnt, dass die einzigen Regenschauer dann über die Küste hinwegzi e hen, wenn er aus ermittlungstechnischen Gründen in der Finste r nis quer durch die Wälder stapfte. Dankbar darüber, dass er wenigsten an die Jacke gedacht hatte, schlug er den Kragen hoch, damit sich die Tro p fen nicht mehr als nötig einen Weg unter seine Kleidung bahnen kon n ten. Wäre er ehrlich zu sich selbst gewesen, hätte er dies genauso gut bleiben lassen können, denn er war bereits durchnässt bis auf die Knochen. Dennoch führte er die Suche u n beirrt fort. Soweit sein Auge reichte blitzten überall im Wald i m mer wieder Scheinwerferpegel auf, die die anderen Suchtrupps über das Dickicht huschen liessen. Inzw i schen hatte er sich an die Reflektionen des Wa s sers gewöhnt und zuckte auch nicht mehr jedes Mal zusammen, wenn etwas einen Schatten warf oder es im Unterholz raschelte. Dennoch, die Ne r ven waren zum Z erreiss en gespannt und die Sinne aufs Ä usserste g e schärft. Schritt für Schritt bewegte er sich vorwärts. Das Licht seiner Taschenlampe zerriss immerzu streifenweise die Dunke l heit. Hin und her, hinauf und hinunter. Gerade als er sich die Regentropfen mit seiner freien Hand von der Nase streifen wol l te, meinte er eine Bewegung zu seiner Linken wahrgenommen zu haben. Instinktiv schwenkte er das Licht der Taschenla m pe auf die Stelle. Was er sah, liess ihn zusammenzucken und gleich darauf erleichtert ausatmen. Ausgi e big mit dem Bau ihres Netzes beschäftigt seilte sich eine Spinne von einem Blatt ab. Paul musste zug e geben, dass die Spinne gross war, aber nicht gross genug, um sich wie ein Mädchen erschr e cken zu lassen. Er musste an seine Schwester denken, die bei di e sem Anblick kreischen d Luftsprünge genommen hätte und in Windeseile davongerannt wäre. Schmunzelnd liess er die Tasche n l ampe sinken und drehte sich um . Dann wurde es du n kel.
     
    Währenddessen blätterte Jérémie k onzentriert seit ein i ger Zeit jede Seite des Dossiers um und studierte dessen Inhalt. Bei den Fotos ang e kommen, warf er noch einmal einen genauen Blick auf jedes einzelne, immer und immer wieder. Alles, was in den letzten T a gen geschehen war, liess er noch einmal Revue passieren. Geda n kenverloren drehte er eines der Fotos in seinen Händen he r um.
    Entgegen allen Bemühungen war Henry noch nicht gefunden wo r den. Während Paul und die anderen draussen nach ihm suchten, versuchte Jérémie mit Hilfe der Akten auf einen möglichen Au f enthaltsort zu sto s sen. Während er das Foto weiter in den Händen drehte und darauf starrte, ohne etwas zu sehen, fasste er den En t schluss, die Akten ruhen zu lassen und mit H ilfe der D a tenbanken im Computer in den Untiefen von Henrys Leben nach einer L ö sung zu suchen. Als würden sich Nebelschwaden über einem See lan g sam auflösen, klärte sich sein Blick allmählich und gab die bewus s te Sicht auf das Bild in seinen Händen frei. Und dann kam ihm eine Idee. Hektisch suchte er nach eine r Lupe und führte sie über das Foto . Bevor er aber erkennen konnte, was diese ihm o f fenb a ren wollte , flog seine Bürotür auf. Aufgrund der geringen Lichtquelle auf seinem Schreibtisch konnte Jérémie nur dunkle Umrisse einer offenbar triefend nassen und schwer atmenden Pe r son im Türrahmen erke n nen.
    „ Inspecteur , wir haben ihn gefunden.“ Sofort schoss Jérémie das Adr e nalin ins Blut.
    „Wo?“
    „Im Wald.“
    „Bring en Sie mich zu ihm.“ Jérémie sprang auf, schnappte sich seine Jacke und rannte in Richtung des Ausgangs. Wie erwartet stand ein Auto direkt vor der Tür. Er

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