Wenn nichts mehr ist, wie es war
imitierten Geisterstunde zusammen g e zuckt . Für einen kurzen Augenblick hatte sie eine Bewegung wahrgenommen, die sich irgendwie nicht richtig a n fühlte. Es war jemand hinter ihr gewesen und genau so schnell wie er geko m men war, war er auch wieder weg . Dachte sie zumindest, denn was sie nicht wus s te, war dass dieser Mann keinen halben Meter von ihr weg stand und sie unverwandt anstarrte . Beth b e schlich ein ungutes Gefühl und trotz der gestauten Hitze bekam sie eine Gäns e haut.
Die restliche Fahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle. Im unteri r dischen Bahnhof Monaco - Monte Carlo endet e schliesslich Beths Reise . Die s mal blieb das Licht im Zug aber an. Be th stieg aus und sah sich um. Sie hatte gewusst, dass es sich bei diesem Bahnhof um eine b e sondere architektonische Leistung handelte, aber was sie sah, beeindruckte sie weit mehr, als sie erwartet hatte . Sta u nend wanderte sie durch die Halle und am liebsten hätte sie jede einzelne der vielen Rol l treppen ausprobiert. Die Aussicht, auf diese Art die Erzählung über die Erlebnisse in Monaco auf den Bahnhof beschränken zu müssen , hielt sie aber d a von ab. Sie wandte sich in Richtung des Ausgangs und verlie s s das Bahnhof s gebäude . Der Weg in den Hafen führte über einige Treppenstufen und schliesslich vorbei an einer kleinen Kirche . Unten angeko m men drehte sich Beth noch einmal um. Der A n blick, der sich ihr bot, war beeindruckend. Vor ihr schmiegte sich der Bahnhof hoch erhoben und etwas zurückversetzt in den Fels . Die grossen Boge n fenster liessen an Brücken denken, wä h rend die Kirche direkt vor Beth den Eindruck vermittelte, mit ihren spitzen Formen die B o gen durchbrechen zu wollen. Die schro f fe Felswand zur Linken erinnerte an die Natürlichkeit der ursprünglichen Umgebung. A b gerundet wurde das Gesamtbild vom küns t lich angelegten wie aber auch vom natürlichen Grün der umliegenden Pflanzen. „Wenn das so weitergeht, komme ich wir k li ch nie vom Fleck “ , m urmelte sie zu sich selbst und begab sich dann auf die Spuren von Grace Ke l ly.
Beth schlenderte ein Stück am Hafen entlang, bog manchmal ab in die Gassen und Wege Monacos, um dann wieder zurück zum H a fen zu sp a zieren. Auf diese Art bewegte sie sich langsam in die Richtung des ältesten Stadtbezirk s von Mona co . Unten an der felsigen Halbinsel angekommen, erwartete Beth eine ganze A n zahl von Treppen. Der Blick auf ihre Uhr verriet ihr, dass sie aber diesen direkten Weg wä h len musste, um noch pünktlich der Wachablösung vor dem Palais du Prince um 11.55 Uhr beiwohnen zu können. Der Aufstieg war anstre n gend und sie spürte, wie sich die Schweissperlen in kleinen Rinnsalen einen Weg zwischen ihren Brüsten hindurch hinunter zu ihrem Bauchnabel bahnten. Die salzigen Tropfen ign o rierend , erklomm sie den Fels Stufe für Stufe und kam schliesslich rechtzeitig oben an. Es hatte sich b e reits eine Menschentraube versammelt, um das Spektakel zu be o bachten. Sie suchte sich ein Plätz ch en, von dem aus sie einige r massen etwas sehen konnte und schaute dem Prozedere der Wac h ablösung zu. Faszini erender fand sie allerdings den Anblick des Palastes. Es war ein Prachtbau in San d gelb und weiss gehalten, zum Teil verputzt, zum Teil waren noch die rohen Steine sichtbar. Bevor sie in Versuchung g e riet, sich länger mit den Details des Palastes aufzuhalten, setzte sie ihren Weg fort. Zum Pflichtpr o gramm eines jeden Touristen gehörte schliesslich die Kathedrale Notre-Dame-Immaculée. Nicht nur die Kathe d rale selbst, auch die Menschen, die darin ihre letzte Ruhestätte fanden, waren ein ei n ziges Gedicht. Auch Beth reihte sich in der Kathedrale in die Schlange der Besucher ein. Im Gä n semarsch ging es vorbei an den Grabplatten der verstorbenen Mitglieder der Fürstenfamilie, bis am Ende das Grab des b e rühmte n Fürsten Rainier und seiner wahrscheinlich noch berühmteren Frau wartete. Beth war nicht e r staunt, das Grab von Grace Kelly nach wie vor mit frischen Blumen übersäht vorzufinden. Nach dem Verlassen dieses erwü r digen Ortes steuerte Beth in die Richtung des Ozeanographischen Museums. Trotz ihres Intere s ses hatte sie nicht vor, das Museum zu besuchen. Stattdessen genoss sie die Anblicke weiterer Gebä u de, die ihr Architektenherz h ö her schlagen liessen und atmete tief die Luft der vielen Blumen und die salzi ge Meeresbri se, die die Felsen hinaufwe h te, ein. Nach einiger Zeit kam sie an die Strasse, die
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