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Wenn nur noch Asche bleibt

Wenn nur noch Asche bleibt

Titel: Wenn nur noch Asche bleibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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Knurren.
    „Ja“, bestätigte Moa’ri. „Der einzige Kristall, der sich heute noch an seinem Platz befindet, ist der, der dich als Wächter ausgewählt hat. Seit dem Diebstahl gerät das Gleichgewicht dieses Planeten aus den Fugen. Vor allem die Entwendung des Kristalls aus der Cheopspyramide war fatal, denn dieses Bauwerk musst du dir als Energiemittelpunkt dieses Planeten vorstellen. In ihr wird so viel Macht gebündelt, dass sie groß genug ist, um sich auf die gesamte Erde auszuwirken. Einst benutzten sie die Götter als Portal in benachbarte Dimensionen, doch wurde diese Funktion vor ihrem Verschwinden stillgelegt, aus Angst, die Menschen könnten diese Kraft entdecken und missbrauchen.“
    „Ein Portal in benachbarte Dimensionen? Das wird mir jetzt zu hoch.“
    „Die vermeintlichen Sarkophage, die man gefunden hat, sind keine.“ Der Maya lächelte. „Jeder, der einmal eine Nacht in der Cheopspyramide verbracht hat, kann dir eine Menge davon erzählen. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Tatsache ist, dass die zerstörerischen Veränderungen über Jahrzehnte hinweg geschehen, für euer Empfinden langsam, und doch steht am Ende des Ganzen die Vernichtung der menschlichen Zivilisation. Gerade in den letzten beiden Jahren wurde deutlich, wie stark das Gleichgewicht bereits zerstört ist. Doch das ist noch gar nichts im Vergleich zu den finalen Katastrophen.“
    Daniel fühlte, wie das Blut aus seinem Gesicht sackte. „Redest du etwa von der Apokalypse?“
    „Ja.“ Moa’ri sagte es gleichmütig, fast amüsiert. „Früher oder später läuft es darauf hinaus. Eher früher, will ich meinen. Stell dir die Erde wie ein Glas vor, das bei einer bestimmten Frequenz zerbricht. Aber es gibt ein noch schlimmeres Szenario. Denn die vereinte Kraft der Kristalle in den Händen eines Unwürdigen würde diese Erde in einen Ort des Leids verwandeln. Er hätte die Macht, alles zu bewirken. Gib diese Fähigkeit einem unreifen Wesen, und es wird sogar das Paradies in eine Hölle verwandeln.“
    „Ich verstehe nicht ganz. Man sagte mir, das Herz der Kristalle kann nur berühren, wer ihrer würdig ist.“
    „Schön wäre es. Dein Meister hat dir viel beigebracht und zugleich so viel verschwiegen. Vielleicht war er der Meinung, es sei meine Aufgabe, dich aufzuklären. Wie auch immer, hier war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens, wie ihr so schön sagt. Die Kraft in sich aufnehmen kann nur ein Wesen, das das Himmelsblut in sich trägt. Mischwesen wie ich mussten hier auf der Erde bleiben, denn wir hätten die Lebensbedingungen der anderen Welt nicht ertragen. Man erwählte uns zu Wächtern der Kristalle. Wir trugen einen Teil ihrer Kraft in uns und setzten ihn für den Erhalt der Harmonie ein. In meinem Fall war es eine vergebliche Mühe, denn mein Volk ging innerhalb weniger Jahrhunderte unter.“
    „Warum?“
    „Zu viel Hass. Zu viele Kriege. Ich war allein, und meine Macht reichte nicht aus, um die außer Kontrolle geratenen Menschen zu beherrschen. Ich wurde vom angebeteten König zum Gejagten, weil man glaubte, in meinem Blut läge das Geheimnis der Götter und es sei eine gute Idee, mich zu opfern. Kinder, Kriegsgefangene und Jaguare reichten ihnen für ihre Metzeleien nicht mehr. Nachdem sie mich gestürzt und gefangen genommen hatten, gelang mir dank der Tiere des Dschungels die Flucht. Ich zog mich in die geheime Pyramide zurück, dem Ruheort des Kristalls. Dort vergrub ich mich in alten Erinnerungen, während draußen eine einst blühende Kultur verwelkte und an Wunden starb, die sie sich selbst zugefügt hatte.“
    Daniel nickte betreten. „Das tut mir leid.“
    „Das muss es nicht. Es war der Lauf der Dinge.“
    „Was ist mit dem Dieb der Kristalle? Weißt du, wer er ist?“
    „Nein, ich kenne ihn nicht. Er muss ein Nachfahre der Mischwesen sein. Ihre Gene ruhen Generationen lang, aber irgendwann brechen sie hervor und befähigen ihren Träger, das Herz der Kristalle zu berühren. Wie sagt man so schön? Gib einem Menschen Macht, und du erkennst seinen wahren Charakter. Ich hätte nie gedacht, dass noch einmal solch ein Wesen geboren wird. Die Linie des Himmelsbluts verläuft im Sande, wie man so schön sagt.“
    Daniel spannte sich an. Alles in ihm schien zu erstarren, Körper wie Geist, als er die Frage stellte: „Bin ich auch einer ihrer Nachfahren?“
    „Du bist ein gewöhnlicher Mensch“, antwortete der Maya. „Oder besser gesagt, du warst es. Indem ich seit deiner Kindheit als Seelenenergie in

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