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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beeinträchtigte sie, peitschte Angst in ihr hoch. Bisher hatte sie sich im Hause Harper stets wohl gefühlt, das war nun anders. Jetzt kam ihr das große Gebäude vor wie eine gigantische Falle, die allmählich zuschnappte. Sie blieb auch in ihrem Zimmer. Brenda wollte keinem Elternpaar begegnen. Sie fürchtete sich vor der Härte des Mannes, der sehr wenig Verständnis für seine Mitmenschen aufbrachte. Das hatte auch Gwen gespürt und sich Brenda des öfteren anvertraut.
    Ihr Zimmer lag, ebenso wie das des Mädchens, in einem Seitenflügel des Hauses und im ersten Stock. Das heißt, eigentlich waren es zwei Räume, die Brenda bewohnte, denn ein Bad gehörte auch dazu. Und Gwen hatte sich in der gesamtem Etage austoben können, obwohl sie viel lieber nur einen Kaum gehabt hätte, den aber so richtig nach ihrem Geschmack als kleine Höhle eingerichtet.
    Dafür hatten die Eltern kein Verständnis gehabt. Brenda hatte bis zum Anbruch der Dunkelheit auf ihrem Bett gelegen. Sie trug ein schlichtes, weißes Leinenkleid, in dem sie jetzt fror und sich deshalb eine dünne Strickjacke überzog. Das Haar hatte sie im Nacken gelöst. Zur Außenrolle gedreht, wippte es in ihrem Nacken. Brenda Rattigan spürte einen bitteren Geschmack im Mund. Sie ging ins Bad, wo auch die Flasche mit dem Mineralwasser stand, goß sich ein Glas ein und trank. Dabei liefen wieder die Bilder der Entführung vor ihrem geistigen Auge ab. Diese Szenen würde sie nie vergessen, ebensowenig den Blick des Vaters. Brenda rechnete mit einer Entlassung. Die Polizisten hatten sie ebenfalls verhört. Man hatte wissen wollen, wie sie lebte und welche Bekannten sie hatte. Wahrscheinlich checkten sie ab, ob Brenda mit den Entführern unter einer Decke steckte.
    Dabei hatte sie so gut wie nichts gesehen. Innerhalb weniger Sekunden war das Kidnapping über die Bühne gegangen. Ein schattenhafter Vorgang, das Erscheinen des Mannes aus dem Wagenfond, ein Griff, und Gwen war verschwunden. Brenda Rattigan hatte dem wegfahrenden Mercedes nur noch hinterherschauen können.
    Das Telefon läutete. Es war der Hausapparat. Sie starrte das grüne Gerät an, das sich wie ein Farbklecks von den hellen Kiefernmöbeln abhob.
    Brenda zitterte. Sie ahnte schon, wer der Anrufer war und meldete sich mit einem zaghaft gesprochenen »Ja bitte.«
    »Sie sind auf Ihrem Zimmer, das ist gut«, sagte Cole Harper. »Ich möchte, daß Sie auch dort bleiben.«
    »Selbstverständlich, Mr. Harper. Ich hatte nicht vor, wegzugehen.«
    »Und ich will auch nicht, daß Sie Kontakt mit der Polizei aufnehmen. Ich habe die Beamten mit den entsprechenden Direktiven weggeschickt. Niemand soll sich einmischen. Jetzt zu Ihnen persönlich, Brenda. In meinen Augen sind Sie eine Versagerin. Sie haben Ihre Aufsichtspflicht verletzt, meine Tochter wurde entführt. Ich hoffe, Sie sind sich über die Konsequenzen im klaren.«
    »Aber ich konnte nicht…«
    »Was sie konnten oder nicht, ist für mich uninteressant. Sie werden von mir bezahlt und haben Ihre Aufsichtspflicht verletzt. Das werfe ich Ihnen vor und ziehe daraus auch die entsprechenden Konsequenzen. Es ist klar, daß ich Sie nicht länger beschäftigen kann. Sie müssen sich mit Ihrer Entlassung abfinden. Sobald meine Tochter wieder bei uns ist, werden Sie das Haus verlassen, Brenda.«
    »Ja, Sir.«
    »Das hatte ich Ihnen nur sagen wollen. Gute Nacht!« Ein Knacken im Hörer bewies, daß der Mann aufgelegt hatte.
    Brenda starrte ins Leere. Erst als sich der Schweiß in ihrer Handfläche sammelte, stellte sie fest, daß sie den Hörer noch immer in der Hand hielt. Sie legte ihn vorsichtig zurück und ging mit wankenden Schritten auf den Holzsessel mit der roten Polsterung zu. Schwer fiel sie hinein, drückte ihren Rücken gegen die Lehne und hätte eigentlich weinen müssen. Aber ihr wollten die Tränen einfach nicht kommen. Etwas anderes regte sich in ihrem Innern.
    Der Wille zum Widerstand!
    Sie kannte Cole Harper, und sie fürchtete sich vor seiner aalglatten, kalten Art. Er behandelte Menschen zu oft wie Ware. Auch bei seiner Familie machte er kaum Ausnahmen, und bei Brenda natürlich auch nicht.
    Mit einer Entlassung hatte sie gerechnet, die nahm sie auch ohne Einspruch hin. Aber sie wollte sich eine Schuld an der Entführung nicht eingestehen.
    Nein, kein anderer hätte sie verhindert. Und sie nahm sich fest vor, es diesem Cole Harper ins Gesicht zu sagen, wenn er sie vor die Tür setzte. Ihr tat nur Gwen leid.
    Die Kleine hatte sich sehr an

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